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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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sagte er.
    Das war Wahnsinn. »Und Sie riskieren nicht dieselben Nebeneffekte?«, fragte Anna. »Den Joker machen oder …?«
    »Bisher gibt es keine dokumentierten Fälle.«
    »Wie viele von Ihnen gibt es denn da draußen?«, fragte sie. »Potenzielle – oder wie Sie sich auch immer nennen.«
    »Potenzielle sind die Leute, von denen wir glauben, dass sie durch die Teilnahme an unseren Trainingsprogrammen gewisse Kräfte entwickeln könnten«, antwortete Elliot für Bach. »Menschen, die eine größere Vernetzung erreichen und mehr Bereiche ihres Gehirns nutzen können, wie Dr. Bach … die nennen wir Groß-Thans.«
    »Momentan wissen wir von etwa achthundert Groß-Thans hier in den USA«, teilte Bach Anna mit. »Die meisten davon sind zu dreißig Prozent vernetzt. Etwa hundert sind Vierziger, ein paar Dutzend haben fünfzig erreicht, und nur eine Handvoll geht darüber hinaus. Zumindest, soweit wir wissen.«
    »Durchschnittsmenschen«, klinkte Elliot sich ein, zweifellos, weil er sehen konnte, dass Anna nicht ganz verstand, »wie Sie und mich nennt man Minder-Thans oder Fraktionierte. Wir verbringen unser Leben mit einer Vernetzung von etwa zehn Prozent, plus minus. Ein Mythos besagt, dass wir nur zehn Prozent unseres Gehirns nutzen, aber das stimmt nicht. Das ist nicht die Bedeutung von zehn Prozent. Sie und ich … wir benutzen schon unser ganzes Gehirn. Aber wir benutzen normalerweise nicht mehr als zehn Prozent gleichzeitig. Aber es geht auch nicht nur darum, ob man in der Lage ist, mehr Bereiche des Gehirns gleichzeitig zu nutzen oder nicht. Es geht darum, ob man das Potenzial hat, zu lernen, diese weniger benutzten und definitiv ungeübten Bereiche vollständiger auszuschöpfen.«
    Anna nickte. Sie konnte ihm nun folgen – glaubte sie zumindest.
    Aber Elliot beugte sich vor. »Ich gebe Ihnen ein Beispiel, das es Ihnen einfacher macht, das zu verstehen«, fuhr er fort. »Ein Bereich unseres Gehirns reguliert, wie unser Blut von unserem Herz durch den Körper gepumpt wird. Das ist eine Tatsache. Sie und ich machen das, während wir hier sitzen. Aber das ist nicht bewusst – Gott sei Dank, nicht wahr? Aber Dr. Bach hier ist ein Groß-Than. Er ist zu zweiundsiebzig Prozent vernetzt.«
    Zweiundsiebzig? Anna wandte sich Bach zu, während Elliot fortfuhr. Der dunkelhaarige Mann saß da, mit übergeschlagenen Beinen, und nippte Tee aus einem Becher, auf dem Godzilla im Kampf mit einer Riesenmotte abgebildet war. Selbst mit dieser Tasse in der Hand, ohne seinen majestätisch wirkenden Mantel und bekleidet mit einem Zopfstrickpulli in einem gedeckten Blauton und einer Jeans über seinen klobigen Stiefeln, sah er noch immer wie ein Märchenprinz aus.
    Aber andererseits würde er wahrscheinlich auch wie ein Märchenprinz aussehen, wenn er nackt und in Ketten gelegt wäre.
    »Wie alle Groß-Thans hat Dr. Bach jahrelang studiert und trainiert und eine bewusste Kontrolle über die Gehirnareale erlangt, die den Blutfluss regulieren«, sagte Elliot. »Man sieht es ihm jetzt nicht mehr an, aber der Joker von gestern Abend hat dem Doktor einen ordentlichen Schlag ins Gesicht verpasst. Aua, richtig? Nun, jemand wie Sie und ich – ein Zehnprozentiger – hätte danach ein fettes blaues Auge. Aber der Maestro hier hat diesen Schlag eingesteckt und etwa eine halbe Sekunde später den Heilungsprozess eingeleitet. Nicht nur hat sein Gehirn seinen Körper angeleitet, die geplatzten Blutgefäße zu reparieren, die einen sehr farbenfrohen Bluterguss bewirkt hätten, sondern er hat auch die Zirkulation in seinem Gesicht manipuliert. Er ließ das Blut durch die verwundete Stelle fließen und … sehen Sie ihn an. Keine nennenswerte Verletzung. Und das ist nur eins von vielen scheinbar übermenschlichen Dingen, die er gelernt hat.«
    Anna warf wieder einen Blick zu Bach hinüber, und dieses Mal blickte er ziemlich auffällig in seinen Tee.
    Oh Gott.
    »Können Sie meine Gedanken lesen?«, fragte sie ihn.
    Er blickte zu ihr auf und ließ sich Zeit mit der Antwort. »Ja. Aber nicht ohne Ihre Erlaubnis.«
    »Wie soll das denn funktionieren?«, fragte sie.
    »Ich schirme mich ab«, sagte er, »von den Gedanken anderer. Wenn ich das nicht täte, würde es mich völlig überfluten. Wenn ich die Gedanken von jemandem … teilen will … nähere ich mich. Und bitte um Erlaubnis, in ihren Kopf, ähm, einzudringen.«
    »Also ist es nicht so, dass Sie es nicht könnten «, stellte Anna klar. »Als könnten Sie unsere Gedanken nicht ohne Erlaubnis

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