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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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sagte Elliot, und sie schnappte nach Luft, denn obwohl er ihr bereits gesagt hatte, dass es teuer sei, hatte sie sich eine solche Summe dann doch nicht vorgestellt. »Ja. Und solange nicht die Produktionskosten optimiert werden und der Preis fällt – was irgendwann geschehen wird –, bleibt die Zahl der Konsumenten und damit auch der Joker relativ niedrig. Relativ. Wir erhalten etwa einmal im Monat einen Anruf von der Polizei, damit wir bei jemandem helfen, der den Joker macht.«
    »Auch die Familien der Betroffenen helfen mit, die Vorfälle zu vertuschen«, fügte Bach hinzu. »Die Geschichten, die ans Tageslicht kommen, werden schnell als Großstadtlegenden abgetan.«
    Anna blickte von Bach zu Elliot und zurück. »Also … Woher weiß ich, dass Sie zu den Guten gehören?«, fragte sie. »Wenn Sie genau dasselbe können wie diese Joker?«
    »Die Joker sind das Symptom, nicht das Problem«, sagte Bach. »Das Problem fängt mit der Gesellschaft an – einer Gruppe von skrupellosen Leuten, die Destiny herstellen und verkaufen.«
    Elliot stimmte ein. »Sie sind es, die Nika entführt haben.«
    »Und diese … Gesellschaft hat sie entführt, weil sie denken, sie ist … eine Potenzielle?« Anna hatte immer noch Mühe, diesen Teil zu verstehen. Offenbar war ihre kleine Schwester, ohne jedes Training, bereits zu zwanzig Prozent vernetzt. Aber was sollten die Destiny-Hersteller mit ihr wollen?
    »Sie glauben nicht nur, dass Nika eine Potenzielle ist«, sagte Bach grimmig zu Anna. »Mittlerweile wissen sie es.«
    Nika schrie.
    Und schrie.
    Aber der groteske Mann mit dem Chirurgenmesser kam immer näher.
    Er hatte schlimme Narben im Gesicht, als hätte er ein Feuer überlebt. Eins seiner Ohren und der größte Teil seiner Nase fehlten komplett, und das vernarbte Gewebe verzerrte eine Seite seines Mundes nach oben zu einer grausamen Fratze.
    Nichts zu machen – die Fesseln hielten.
    Als sie aufgewacht war, hatte sie keine Ahnung gehabt, wie sie hierher in diesen abgedunkelten Raum gekommen war. Sie lag auf dem Rücken und war festgebunden, unfähig, sich zu bewegen.
    Kurz darauf aber war das Licht angegangen, hell und strahlend, und Nika hatte gesehen, dass sie in einem Krankenhausbett lag, ein Krankenhaushemd trug und sich in einem Raum mit anderen Mädchen befand, die ebenfalls an Krankenhausbetten gefesselt waren.
    Es waren etwa zwei Dutzend, manche wesentlich jünger, aber keine sehr viel älter als Nika. Ein paar von ihnen hatten angefangen zu schreien, und dann schrien alle, so wie Nika, als sie den Kopf zur Tür gedreht und den Mann mit dem glänzenden Messer hatten hereinkommen sehen. Er blickte Nika an und zeigte auf sie, während er immer näher und näher kam.
    Er war jetzt so nah, dass sie seinen Atem riechen konnte – widerlich und faulig. »Es tut nicht weh«, sagte er, als er die Messerklinge an der Innenseite ihres linken Arms ansetzte.
    Aber es tat weh, und Nika schrie, als er sie schnitt und ihr Blut nur so spritzte, hellrot auf das weiße Bettlaken, die Wände, den Boden und den weißen Kittel des Mannes. Die Schreie der anderen Mädchen wurden noch verzweifelter, noch ängstlicher bei diesem Anblick.
    »Was meinst du?«, fragte der Mann mit seinem verunstalteten Mund. »Soll ich dich einfach verbluten lassen? Soll ich dich sterben lassen?«
    Nika schüttelte heftig den Kopf. »Nein, bitte nicht!«
    Er lachte – zumindest hielt sie das Geräusch, das er machte, für Gelächter –, und nahm etwas aus der Tasche seines nun nicht mehr weißen Laborkittels und drückte es in die offene Wunde an ihrem Arm.
    Von dem Schmerz wurde ihr fast schwarz vor Augen, und sie schrie und schluchzte, und ein Chor aus Schreien antwortete ihr, als das, was er ihr auch immer in den Arm gesteckt hatte, biss und brannte und stach, und sie merkte, dass er dabei war, ihre Haut mit Nadel und Faden zu vernähen, während das, was immer er dort platziert hatte, noch herausragte.
    Es war blau, und ein kleines durchsichtiges Röhrchen war daran befestigt. Eine Art medizinischer Shunt oder Port – bei ihrer Mutter hatte sie etwas Ähnliches gesehen, als diese ihre Chemotherapie begonnen hatte.
    Der Mann nähte zu Ende und schnitt den Faden ab, und Gott, es tat immer noch weh, aber zumindest war sie nicht tot, und sie lag da, gefangen und heulend – unfähig, sich die Tränen und den Rotz aus dem Gesicht zu wischen, während die anderen Mädchen um sie herum nicht aufhörten zu schreien.
    Aber Nika kam wieder zu Atem, sah zu, wie

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