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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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ganzen Körper auf natürlichem Weg in den eines knackigen, kerngesunden Zwanzigjährigen verwandelten, der noch Jahrzehnte vor sich hatte. Mit dieser Droge war ewiges Leben eine reale Möglichkeit
    Der Haken, abgesehen von dem horrenden Preis, war, dass die Droge sofort süchtig machte. Eine einzige Injektion besiegelte schon die Abhängigkeit, und ein Entzug war nicht möglich. Von da an mussten die Menschen die Droge weiternehmen, sonst würden sie ausnahmslos sterben.
    Die Sache mit dem ewigen Leben war unbestreitbar eine Riesenverlockung, trotz der Nachteile – insbesondere für diejenigen, die mit einer unheilbaren Krankheit und dem sicheren Tod konfrontiert waren. Vorausgesetzt, man hatte haufenweise Geld, um die Droge weiterhin zu kaufen, bis in alle Ewigkeit, Amen …
    Allerdings ging mit der sofortigen Abhängigkeit auch Größenwahn einher. Da die meisten Destiny-Konsumenten reich waren, glaubten sie vermutlich ohnehin häufiger, etwas Besseres zu sein oder über dem Gesetz zu stehen. Aber die Droge schien das Gewissen des Konsumenten und seine Fähigkeit, Gut und Böse zu unterscheiden, noch weiter zu beeinträchtigen.
    Das größte Problem bei Destiny war allerdings, dass nur ein sehr geringer Prozentsatz der Bevölkerung die Droge verstoffwechseln konnte, ohne letztendlich die sehr ernste Nebenwirkung des totalen Wahnsinns zu erleiden, auch bekannt als den Joker machen . Joseph Bach und sein Team von Wissenschaftlern war vor Kurzem von der Bostoner Polizei in eben einem solchen Fall zu Hilfe gerufen worden.
    »Warum haben die Sie gebeten, den Mann festzunehmen?«, fragte Anna nun Bach.
    Er nahm selbst einen Schluck aus seiner Tasse – er trank Kräutertee statt Kaffee –, bevor er antwortete. Dr. Zerkowski, der ihr erklärt hatte, dass sie ihn Elliot nennen sollte, sah Bach ebenfalls an, als wäre er gespannt, was der dunkelhaarige Mann erwidern würde.
    »Weil die Polizei in solchen Fällen meistens machtlos ist. Sie müssen wissen, Menschen, die Destiny-süchtig sind, können auf ganz unterschiedliche Areale im Hirn zugreifen«, sagte Bach, dann wurde er noch etwas genauer. »Es ist richtig, die Droge ermöglicht es den Süchtigen, ihre Krankheiten zu heilen und neue, starke und gesunde Körper zu entwickeln, aber sie verhilft ihnen auch zu anderen mentalen Kräften. Sie könnten zum Beispiel telekinetische oder telepathische Fähigkeiten entwickeln.«
    »Die Fähigkeit, Dinge mit der Kraft ihrer Gedanken zu bewegen und die Gedanken anderer zu lesen«, erläuterte Elliot.
    »Oder sie könnten in der Lage sein, die Elektrizität zu manipulieren –«
    »Und Blitze aus dem Hintern schießen lassen.«
    Bach blickte Elliot an und hob leicht eine Augenbraue.
    »Was denn?«, sagte Elliot. »So einen hatten wir letzten Monat.« Er wandte sich Anna zu. »Wo wir gerade von bösen Überraschungen reden. Der Joker von gestern Abend war weniger amüsant. Er war in der Lage, eine Kugel mit seinen Gedanken zu stoppen, sie umzukehren und wieder auf den Scharfschützen des SEK zurückzufeuern, der versucht hatte, ihn niederzustrecken.«
    »Großer Gott«, flüsterte sie.
    »Er konnte außerdem durch Vokalisierungen – Worte – Menschen verprügeln«, sagte Elliot. »Ich weiß, das klingt verrückt, aber wenn er beim Reden ein Wort betont hat, spürte man es als Schlag ins Gesicht. Total abgedrehter Comic-Superhelden-Kram. Daher auch der Ausdruck den Joker machen.«
    »Batman«, sagte Anna. »Ich bin im Bilde.«
    »Kurz und gut«, schaltete sich Bach ein, »wenn jemand sich entscheidet, Destiny zu nehmen, wissen weder er noch wir, welche Hirnzentren er wird vernetzen können.«
    »Das bedeutet, wir wissen nicht, ob er nur in der Lage ist, Klavier vom Blatt zu spielen wie ein Profi oder vielleicht die Fähigkeit hat, sämtlichen Holzleim in den Möbeln aufzulösen und Ihren Schreibtisch auseinanderfallen zu lassen«, erklärte Elliot wieder. »Oder ob er sogar noch gefährlicher ist, so wie ein Bullet-Bender. Wir können auch nicht wissen, wie lange es dauert, bevor er den Joker macht und zu einer Gefahr für sich selbst und alle in seinem Umfeld wird.«
    Anna sah zu Bach und merkte, dass er sie beobachtete. »Und Sie«, sagte sie, »haben ähnliche Kräfte, obwohl Sie diese Droge nicht genommen haben?«
    »Es ist durchaus möglich – für diejenigen von uns, die das Potenzial haben –, auch ohne Drogen, durch Training und viele Jahre harter Arbeit und Disziplin, ein stärker vernetztes Gehirn zu erreichen«,

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