Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Titel: Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
dieses entscheidende bißchen langsamer. Die Tatsache, daß Julia hier niemals, absolut niemals irgendwelche Geschäfte tätigte, unterstützte das Gefühl der Erleichterung, das sie jedesmal hatte, wenn sie diese unsichtbare und gleichzeitig ultrasichere Schwelle überquerte. Wilholm war für Parties da, für Liebhaber und Freunde. Der heutige Anlaß gehörte den Freunden; der Fall Kitchener war zu faszinierend, um ihn als Arbeit einzustufen.
    Sie schürzte die Lippen, machte sich selbst Vorwürfe. Den Mord in Gegenwart von Cormac Ranasfari als faszinierend zu bezeichnen, ging keinesfalls an.
    Royan bittet um Zugang.
    Ausführen, wies sie die Netzknoten an.
    Hallo, Schneeglöckchen.
    Sie grinste breit. Vom Klappsitz gegenüber sah Rachel sie erwartungsvoll an und blickte dann wieder über die Rasenflächen hinaus. Man konnte dort draußen andeutungsweise einen genmanipulierten Wachpanther in seinem schwarzen Fell sehen, wie er in langen Sätzen vor den Büschen entlangrannte.
    Royan war der einzige Mensch, der Julia so nannte. Es war ihr letzter Vorname, Snowflower, verliehen von der amerikanischen Wüstensekte, bei der sie ihre Kindheit verlebt hatte. Sie gebrauchte ihn selbst nie, aber es gab keinen Datensatz auf der Welt, auf den Royan keinen Zugang gehabt hätte.
    Hallo, antwortete sie. Es war richtig berauschend, mit Royan zu reden. Er hatte ihr allerlei Programmierertricks beigebracht. Dank ihm konnte sie bessere Netzjockey-Software schreiben als die Hälfte der professionellen Hacker Englands. Sie wußte nicht recht, was er davon hatte; wahrscheinlich einfach nur die Befriedigung, daß es auch außerhalb seines Betonhorstes jemanden gab, der ihm zuhörte. Das und die Tatsache, daß sie Julia Evans war. Wie auch immer, sie waren seit Gregs erstem Fall für Event Horizon eng befreundet. Royan gehörte ebenfalls zu den wenigen Menschen, die ihr gegenüber ehrlich waren.
    Eleanor war zu Besuch.
    Na, ich weiß ja nicht! Diese ganzen Freundinnen!
    Ich mag Eleanor.
    Ihr Männer mögt alle Eleanor.
    Eifersüchtig eifersüchtig eifersüchtig! Genau das bist du.
    Ganz bestimmt; schließlich ist Geld alles, was ich habe.
    Wie geht es Patrick?
    Gut, vermute ich.
    O Schneeglöckchen, du hast doch nicht schon mit ihm Schluß gemacht? Du hast ihn doch erst vor fünf Wochen kennengelernt!
    Fang bloß nicht damit an! Was das angeht, kriege ich schon von Opa und Morgan und Greg genug zu hören.
    Sie sorgen sich um dich. Ich sorge mich um dich, Schneeglöckchen. Es ist schön, Menschen zu haben, die sich um einen sorgen.
    Yah.
    Ich hab dich heute morgen im Fernsehen gesehen.
    Wirklich?
    Ja ja ja. Soll ich einen Mordauftrag gegen Jakki Coleman erteilen?
    Ich würde mich echt freuen, wenn du einen Mordauftrag gegen dieses Miststück erteilen würdest.
    Wirklich?
    Das Problem ist nur, jeder würde wissen, daß ich dahinterstecke. Himmel, ich hoffe, daß ihr nichts passiert! Ich habe noch nie an so was gedacht. Die Art, wie die Verschwörungstheorien gerade grassieren …
    Schuldbewußt schuldbewußt schuldbewußt. Geschieht dir recht.
    Ja. Na ja, du würdest mich aus dem Gefängnis rausholen, nicht wahr?
    Würde aber was kosten.
    Vielen Dank! Ein feiner Freund bist du!
    Im Ernst: Ich könnte ihre Sendung auf Dauer verpfuschen. Wie wär’s damit, ein Sexvideo zu unterlegen? Dem Pornosternchen ihr Gesicht zu geben?
    Julia mußte sich mit der Hand über den Mund reiben, um ein Lachen zu ersticken. Rachel sah diesmal nicht herüber; wahrscheinlich vermutete sie schon, was da ablief.
    Führe mich nicht in Versuchung! flehte Julia. Ich kriege diese Coleman-Schlampe eines Tages. Du wirst schon sehen! Es wird nicht in der Öffentlichkeit passieren, aber sie wird Bescheid wissen, und ich werde Bescheid wissen. Und das ist es, worauf es wirklich ankommt.
    Sag es mir, falls du Hilfe brauchst.
    Ja, mache ich. Danke.
    Ich habe mir für Greg und Eleanor die Sicherheits- Ware von Launde Abbey angesehen.
    Ja, und?
    Du hast wirklich auf Kitchener achtgegeben, was?
    Das war ich nicht; ich wußte bis vor zwei Tagen gar nichts von ihm. Anscheinend hat Cormac Ranasfari darauf bestanden, die Sicherheit der Abtei zu verbessern. Er hat sich immer Sorgen gemacht, Kitchener wäre nicht ausreichend geschützt, und unser Auftrag war die perfekte Gelegenheit, darauf zu bestehen.
    Oh. Na ja, das Sicherheitssystem, das deine Leute eingebaut haben, ist Spitzenklasse. Die Schutzbytes sind wirklich heißer heißer heißer Stoff!
    Du kannst dich nicht

Weitere Kostenlose Bücher