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Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Titel: Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Kripo gerade nicht herüberblickte, dazu beitragen, den Weg zu glätten. Sicherlich konnte es die Situation nicht mehr verschlechtern.
    »Hat man bei Event Horizon eine Ahnung, wer Kitchener ermordet haben könnte? Welcher Konkurrent hätte etwas davon, wenn ihn ein Teksöldner abknallte?« wollte Langley wissen.
    »Nein. Dort hat man keine Ahnung.«
    »Wissen sie es nicht? Oder sollen wir es nicht erfahren?« fragte Paterson.
    »Das reicht«, versetzte Langley rasch.
    Sie bedachte Greg und Eleanor mit einem mürrischen Blick, drehte sich um und kehrte an ihren Schreibtisch zurück.
    »Auf welchem Gebiet hat Kitchener für Event Horizon geforscht?« erkundigte sich Jon Nevin.
    »Hat etwas mit Rissen im Raum zu tun«, sagte Greg. Julia hatte es ihm nicht besonders gut erklären können. Er glaubte nicht, daß sie es selbst ganz kapierte.
    »Was soll das sein?«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher. Kleine schwarze Löcher, wenn ich es richtig verstanden habe. Das geht alles weit über meine Begriffe.«
    »Sind sie viel wert?« fragte Langley.
    »Irgendwann möglicherweise. Anscheinend kann man sie benutzen, um zu anderen Sternen zu reisen.«
    Diesmal zog sich die Stille qualvoll in die Länge. Die Detectives wußten eindeutig nicht, was sie mit dieser Vorstellung anfangen sollten.
    Willkommen im Club, dachte Greg.
    »In Ordnung, Mandel«, sagte Langley. »In welche Richtung möchten Sie mich beraten? Denn mich soll der Teufel holen, wenn ich weiß, wie es jetzt weitergehen soll.«
    Greg legte eine Pause ein, bemühte sich darum, seine Gedanken nach irgendeinem logischen Prinzip zu ordnen. Die vorbereitende Ausbildung, die er von Mindstar erhalten hatte, hatte meist aus Übungen in Datenkorrelation bestanden. »Zunächst möchte ich Launde Abbey einen Besuch abstatten und mich einmal umsehen. Dann möchte ich die Studenten befragen. Wo sind sie jetzt?«
    »Wir halten sie noch fest.«
    »Nach vier Tagen?«
    »Ihre Anwälte haben ihnen zur Kooperation geraten. Jedenfalls vorläufig. Es sähe nicht gut aus, wenn sie jetzt anfingen, zu sehr mit ihren Rechten um sich zu werfen. Wir mußten jedoch mit ihnen vereinbaren, daß sechs Tage die äußerste Grenze sind, daß wir danach entweder einen Antrag an den Friedensrichter stellen, sie in Polizeigewahrsam zu nehmen, oder sie gehen lassen.«
    »Okay. Ich möchte mir ihre Aussagen ansehen, ehe ich ihnen begegne. Und bitte auch die forensischen und pathologischen Berichte.«
    »In Ordnung, wir teilen Ihnen einen Vollmachtscode zu, der Ihnen Zugriff auf die zum Fall gehörenden Dateien gewährt. Und ich fahre Sie selbst nach Launde hinaus.«

 
Kapitel fünf
     
     
    Drei weitere uniformierte Bobbies waren hinzugezogen worden, um die Fernsehcrews vom Tor der Polizeiwache fernzuhalten. Schweißbänder zogen sich durch die Rückseiten ihrer weißen Hemden, während sie die aufdringliche Horde anbrüllten und schubsten. Eleanor fuhr auf die Straße hinaus, bog scharf rechts ab und nahm Kurs auf den Bahnhof. Die Methode, wie man es richtig machte, bestand darin, sich die Straße als leer vorzustellen und einfach draufloszufahren, stellte sie fest. Reporter und Kameraleute sprangen ihr hastig aus dem Weg.
    Sie hatte allerdings recht gehabt mit der Vermutung, daß sie Gregs persönliches Datenprofil aufspüren würden.
    »Mr. Mandel, stimmt es, daß Sie der Polizei bei der Aufklärung des Kitchener-Mordes helfen?«
    »Sie halten keine Schafe, Greg. Weshalb sind Sie hier?«
    »Hat Julia Evans Sie geschickt?«
    »Trifft zu, daß Sie früher in Mindstar gedient haben?«
    »Eleanor, wohin fahren Sie?«
    »Kommen Sie, Greg, sagen Sie etwas!«
    »Können wir eine Erklärung haben?«
    Auf Höhe der Imbißcaravans kam Eleanor an den letzten Reportern vorbei und gab kräftig Gas. Die hektischen Rufe verklangen hinter ihr. Der Duft von gebratenen Zwiebeln und gewürztem Fleisch drang durch die Lüftung am Armaturenbrett in den EMC Ranger.
    »Mein Gott«, murmelte sie. Als sie noch im Kibbuz gelebt hatte, hatte sie oft ihren Vater und die anderen Männer begleitet, wenn sie mit den Hunden auf die Jagd gingen. Dabei erlebte sie mit, was Füchsen, Wildkatzen und sogar anderen Hunden passierte, wenn die Meute sie einholte und an den blutigen Kadavern nagte, bis nur noch Fetzen übrig waren. Die Presse, überlegte sie weise, zeigte ein ähnliches Verhaltensschema. Zum ersten Mal empfand sie Mitgefühl für Langley, der seine Ermittlungen durchführen mußte, während ihm die Medien an den Fersen

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