Mindstar 03 - Die Nano-Blume
Programme geladen, und wir haben wie Cyborgs an ihren Schnüren gezappelt. Der einzige, der es nicht tat, war Jason Whitehurst.«
Julias Gesicht wirkte vollkommen gefaßt, während sie in Gedanken verloren zum Fenster hinausblickte.
»Gregs Zusammenfassung scheint zu dem Profil zu passen, das wir über Mutizen erstellt haben«, sagte eines von Julias Monitorbildern. »Wir konnten keinen Hinweis auf die atomare Strukturierung finden, der weiter als zwei Tage zurückreicht. Es gibt keine Gelder für physikalische Forschungen, und Mutizen beschäftigt keinen einzigen Wissenschaftler, der zu einer solchen Arbeit in der Lage wäre. Eure ursprüngliche Vermutung, daß Mutizen die Daten aus einer anderen Quelle hat, ist die am ehesten logische Schlußfolgerung.«
»Hmmm.« Julia wandte sich an Greg. »Lebt er noch?«
»Du weißt, daß ich darauf keine Antwort weiß, aber …« Gregs Gesicht erschlaffte völlig. »Ich erhalte keine schlechten Schwingungen, was eine Weiterführung der Suche angeht. Vielleicht lohnt sie sich letztlich doch. Ich sage dir, ich mache weiter.« Er fixierte Suzi mit einem trüben Blick. »Wie sieht es mit dir aus?«
»Nächste Haltestelle New London«, sagte sie gelassen. Dann kam Leol Reiger an die Reihe.
»Ich habe nicht gesagt, daß ich aufhören würde.« Julia spießte Greg mit einem verärgerten Blick auf.
»Gut«, sagte er. »New London ist groß, und die Agenten der Dolgoprudnensky konnten sicher nicht wissen, wo sie anfangen sollen.«
»Und du weißt es?« fragte Julia.
»Nein. Charlotte weiß es. Wie steht’s damit? Begleiten Sie uns, Charlotte? Identifizieren Sie den Priester für uns?«
Charlotte nickte vorsichtig. »Ja. Wenn Sie meinen, daß ich helfen kann.«
»Danke, Charlotte.« Julia schenkte ihr ein warmherziges Lächeln. Die Spannung schien von dem Mädchen abzubröckeln.
»Bist du sicher, daß New London die Quelle ist?« fragte Victor. Suzi hatte den Eindruck, daß er als einziger am Tisch nicht ganz von dieser Geschichte mit Royan und dem Außerirdischen überzeugt war. Was seltsam anmutete – er hatte schließlich Gregs Psi schon früher in Aktion erlebt.
»Die einzige Spur, die wir haben«, sagte Greg. »Es sei denn, das SETI-Team hat irgendwas beim Jupiter entdeckt?«
»Tut mir leid, überhaupt nichts«, antwortete Rick. »Ich habe mir heute morgen den aktuellen Stand angesehen. Es liegen keine erkennbaren elektromagnetischen Signale vor. Vielleicht finden wir bei der optischen Suche etwas, aber dafür ist es noch zu früh.«
Victor brummte trocken. Da war nun definitiv Spannung zu erkennen, fand Suzi.
»Ich möchte meine Hardliner mitnehmen«, erklärte sie Julia. »Gestern haben wir wie der letzte Dreck abgeschnitten. Hätten wir anständige Feuerkraft dabei gehabt, wäre es eine verdammt andere Geschichte geworden. Und sollte die Dolgoprudnensky ein paar Leute oben in New London haben, dann kannst du drauf wetten, daß sie bestückt sind.«
»New London ist eine Schlafstadt und ein Ferienort«, sagte Julia. »Ich gestatte dir nicht, eine Privatarmee mit hinaufzunehmen.«
»Nimm das Sondereinsatzkommando mit«, sagte Victor gewandt. »Du weißt doch, daß die Leute gut sind, ja? Und Julia hat recht. Wir können wirklich keine bewaffneten Teksöldner in New London dulden, egal wie loyal sie dir gegenüber sind oder wie diszipliniert. Unser bestes Angebot, Suzi.«
Sie lächelte. »Gekauft. Klingt annehmbar genug.« Das Sondereinsatzkommando war okay; sie hatte mit den Leuten geredet, hatte dabei die Profiroutine des Veteranen abgespult und war überrascht gewesen, was sie damit alles lostrat.
»Ich hoffe, daß ich Greg und das Sicherheitsteam nach New London begleiten darf«, sagte Rick Parnell.
Suzi hatte sich nicht besonders um ihn gekümmert, einen Mordskerl in einem schlechtsitzenden Anzug. Ein Akademiker, der zwischen den Sternen nach Außerirdischen suchte und dessen Gerede sich bestimmt in der Stratosphäre bewegte. Er hatte sehr darauf geachtet, einen Platz neben Julia zu erhalten.
»Ich möchte, daß die Jupitersuche richtig überwacht wird«, sagte Julia.
»Das wird sie«, beharrte Rick. »Aber ich bin ohnehin kein Astronom. Ich kann dazu nichts beitragen. Sie sagen doch immer, daß die Experten zuständig sein sollen. Und ich kann am meisten zur Kontaktaufnahme mit dem Außerirdischen beitragen. Er hat bestimmt eine sehr seltsame Psychologie. Ich will damit nicht sagen, ich würde sein Motivations- und Verhaltensschema verstehen, aber, na
Weitere Kostenlose Bücher