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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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usurpierten Zellen, trennte sie glattweg von der Befehlsprozedur. Also beherrsche ich nur die Zellen in meiner unmittelbaren Umgebung und habe sie zu einem lebenserhaltenden Mechanismus organisiert, der mich mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt und Pisse und Kohlendioxid nach außen transportiert. Das Hexaemeron wahrt jedoch seine Integrität überall in den restlichen Zellen, die die von mir beherrschten umgeben. Was wir hier haben, ist ein sehr heikel ausbalancierter Gleichstand.«
    »Von dem du hoffst, daß wir ihn beenden können«, sagte Greg. Er hatte die ganze Zeit das Hexaemeron studiert. Es wäre leicht, es mit den Ripguns zu töten; der Trick dabei war, Royan lebendig herauszuholen. Vielleicht konnte man die Tokarewlaser auf lange Brenndauer einstellen und die äußere Zellenschicht wegbrennen. Er fragte sich, wie das Hexaemeron reagieren würde, wenn sie damit anfingen.
    »Ihr habt den Stillstand schon durchbrochen«, sagte das Hexaemeron. »Wie es unsere Absicht war.«
    »Hergerufen«, murmelte Julia. »Du hast gesagt, ihr hättet uns hergerufen.«
    »Du und Clifford Jepson«, sagte das Hexaemeron. »Das ist korrekt. Unsere Situation ist einfach zu umreißen: Royan kann immer noch die Gammaminen zünden und alles Leben in diesem Raum vernichten, und ich verfüge weiterhin über die Möglichkeit, die von ihm gesteuerten Zellen körperlich zu absorbieren. Keiner von uns kann das Übergewicht über den anderen gewinnen. Gemeinsamer Selbstmord wäre alles, was uns aus eigener Kraft möglich ist. So kann das eindeutig nicht weitergehen.«
    »Klar«, sagte Julia.
    »Wir haben eine Vereinbarung getroffen«, sagte Royan. »Jeder von uns sollte jemanden herbeirufen, der den Stillstand zu seinen Gunsten beendet. Ich habe mich für dich entschieden und Charlotte Fielder benutzt, um meine Warnung zu übermitteln.«
    »Wie hast du sie gefunden?« wollte Greg wissen.
    »Ich hänge immer noch am Datennetz von New London«, erklärte Royan. »Also wußte ich, wer sich hier aufhielt, und natürlich ist sie in den Sicherheitsdateien von Event Horizon als eines von Baronskis Mädchen aufgeführt. Durch einen simplen Datenvergleich erfuhr ich ihren Namen.«
    »Wenn du am Datennetz des Asteroiden hängst, wieso um Himmels willen hast du uns dann nicht einfach angerufen?« fragte Greg.
    »Das dulde ich nicht«, sagte das Hexaemeron. »Ich gefährde mein Leben nicht schon, bevor Verhandlungen begonnen haben. Menschen sind von gefährlich xenophobischer Natur; eurer Führung würde es schwerfallen, öffentlichem Druck im Hinblick auf mich standzuhalten. Falls Royan versucht hätte, eine direkte Kommunikationsverbindung mit seinen Verbündeten zu öffnen, wäre ich gezwungen gewesen, meine Verzehrroutine zu starten.«
    »Und wäre das geschehen, hätte ich keine andere Wahl gehabt, als die Gammaminen einzusetzen«, sagte Royan. »Was wir brauchten, war ein Glücksspiel, eine Methode, den Stillstand zu beenden, bei der beide die gleiche Siegeschance hatten. Logischerweise mußte das über einen äußeren Faktor geschehen. Also gab jeder von uns dem anderen einmal die Möglichkeit, um Hilfe zu rufen. Ein raffiniertes Spiel, aber die einzige Möglichkeit. Ich habe an dich geglaubt, Schneeglöckchen; ich wußte, daß du dich auf die Suche machen würdest, sobald du die Blume erhalten hattest. Das Hexaemeron glaubte, Clifford Jepson würde die Nase vorn haben – womit es sich als toller Menschenkenner erwiesen hat. Victors Datei über Clifford ist nicht sehr schmeichelhaft; ein echt mieser Charakter. Talbot Lombard erhielt die Daten über die atomare Strukturierung und versprach weitere für heute abend. Wären Jepsons Leute vor euch eingetroffen, hätte das Hexaemeron ein Abkommen mit ihnen geschlossen.«
    »Aber du hast gesagt, die Technologie der atomaren Strukturierung würde gar nicht existieren«, sagte Greg.
    »Nein, tut sie auch nicht, nicht als Hardware. Die Gleichungen ergeben Sinn, sind aber nur ein Gedankenexperiment, ein Modell: Was wäre möglich, falls ein starker Wechselwirkungsgenerator existierte? Es war ein Köder, der mythische Drachenhort. Dazu gedacht, auf die richtige Denkweise unwiderstehlich zu wirken. Clifford Jepson würde alles tun, um die Generatordaten zu erhalten, einfach alles, auch das Hexaemeron freisetzen. Es war Liebe gegen Habgier. Die beiden menschlichen Grundwerte. Ich habe der Liebe vertraut, Schneeglöckchen.«
    »Und warum sollte man es nicht einfach freilassen?« fragte Rick. »Sind Sie

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