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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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wirst vielleicht feststellen, daß du mehr Unterstützung brauchst als nur Suzi«, meinte Julia.
    Greg warf ihr einen harten Blick zu. Allmählich war er die Offenbarungen satt. »Wieso?«
    »Das Mädchen auf dem Newfieldsball oder sonst jemand hat der Blume ebenfalls eine Probe entnommen.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja. Unsere Laborleute haben sofort darauf hingewiesen, als sie sie sahen. Eines der Staubgefäße wurde abgeschnitten. Und es ist definitiv ein Schnitt, kein Bruch.«
    »Reicht ein Staubgefäß für eine genetische Prüfung?« fragte Greg. »Ich meine, diese Unbekannten, die die Probe genommen haben – kann man davon ausgehen, daß sie von ihrem außerirdischen Ursprung wissen?«
    »Ja. Theoretisch benötigt man nur eine Zelle. Ein Staubgefäß reicht locker.«
    Greg rieb sich die Schläfe. »Ich bezweifle, daß das Mädchen die Probe genommen hat.«
    »Warum?« fragte Eleanor.
    »Einfach, weil sie nur der Kurier war, besonders, wenn Rachel recht hat und sie eine Hure ist.«
    »Kurtisane«, korrigierte ihn Julia. »Mach nicht den Fehler zu denken, sie wäre nur eine tumbe Überbringerin. Glaub mir, auf diesem Niveau gibt es einen Unterschied. Sie ist sicher gescheit, gebildet und kenntnisreich.«
    »Okay«, sagte Victor, »aber ob gescheit oder nicht, Kurtisanen haben keine eigenen Genlabors.«
    »Dem stimme ich zu«, sagte Greg. »Jemand außer uns weiß auch von dem Außerirdischen. Aber solange wir nicht mehr über das Mädchen wissen, kann ich nicht mal Vermutungen anstellen, wer das ist.«
    »Genau«, meinte Julia. »Nimmst du also ein paar zusätzliche Hardliner mit?«
    »Vielleicht zwei. Aber sie bleiben im Hintergrund.«
    »Ich instruiere sie persönlich«, erklärte Victor.
    Eleanor lehnte den Kopf weit auf die Sofalehne zurück und blickte aus ganz schmalen Augen zur Decke. »Was sagt die Regierung zu dem Außerirdischen?« fragte sie.
    Greg sah, daß Julia vor einer Antwort zurückschreckte. Er hatte das bei ihr noch nie gesehen, nicht in siebzehn Jahren.
    »Sie weiß noch nicht Bescheid«, murmelte Julia widerwillig.
    »Wann hast du vor, es ihr zu sagen?«
    »Sobald es die Situation erfordert.«
    »Und du denkst, das tut sie noch nicht?«
    »Wir haben bislang nur Mutmaßungen.«
    »Und die Gene. Sie haben dich überzeugt.«
    »Der Punkt ist: Was kann die Regierung mehr tun als ich? Einen strategischen Verteidigungsalarm ausrufen? Ich glaube wirklich nicht, daß Neutralpartikelstrahler und Impulsröntgenlaser viel gegen die Technik ausrichten könnten, die ein Schiff zwischen Sternen bewegt, so daß es dabei nicht einmal entdeckt wird. Außerdem, denk mal an die Panik.«
    »In Ordnung«, räumte Eleanor unsicher ein. »Aber wir müssen irgendwelche Vorbereitungen treffen.«
    »Event Horizon tut das«, sagte Victor. »Wir stellen etliche geheime Spezialistenteams zusammen, verteilen sie auf unsere Einrichtungen und rüsten sie erstklassig aus.«
    »Wozu soll das gut sein?« erkundigte sich Eleanor unwillig.
    »Hör mal, ich glaube einfach nicht, daß wir mit irgendwelchen militärischen Aktionen rechnen müssen«, sagte Julia. »Bislang haben diese Außerirdischen jedoch sehr heimlich agiert. Sollte es hart auf hart kommen, verliert die Erde, gar keine Frage. Also weichen wir dem Schlag aus; wenn wir interstellare Technik schon nicht bekämpfen können, dann legen wir sie uns selbst zu und richten sie gegen die anderen.«
    Greg drehte sich um und sah den Seglern auf der Talsperre zu. Die leuchtend bunten Stoffdreiecke, die auf dem Wasser kreuzten, hatten etwas aufmunternd Beruhigendes an sich. Ein nettes heimeliges Gegengewicht zu der Spur nackten Irrsinns, die brutal in sein Leben eingebrochen war.
    Ihm gefielen die Assoziationen nicht, die interstellare Technik in seiner Intuition zündete, obwohl er zugeben mußte, daß Julia die richtige Idee hatte. Wenn man die Außerirdischen nicht mit Hardware schlagen konnte, mußte man eben die angeborene Verschlagenheit des Menschen gegen sie einsetzen.
    Und was sagt das über uns als Lebensform aus?

 
Kapitel fünf
     
     
    Jason Whitehurst hatte recht; sie hätte sich sein Datenprofil genauer ansehen sollen. Er hatte wirklich eine Yacht, sozusagen, die Colonel Maitland; ein altes Passagierluftschiff, das er gekauft und in eine schicke fliegende Luxusherberge umgebaut hatte.
    Nach dem Newfieldsball hatte Whitehursts Limousine die drei Personen abgeholt und die halbe Umfangsstraße der Monacokuppel zurückgelegt, ehe sie abbog. Eine überdachte

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