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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Tür zum Treppenhaus am Rand des Landeplatzes. Victor konnte sehen, wie der Mann in Gedanken seine jüngsten Leistungen durchging und sich dabei verzweifelt fragte, wieso der Boß ihm einen unerwarteten Besuch abstattete.
    Victor schüttelte ihm die Hand. »Sie können sich entspannen, Eddie. Ich bin nicht hinter Ihnen her.«
    Eddie Coghlan lächelte steif. »Das ist immerhin etwas; Sie hatten mir glatt für eine Minute Sorgen gemacht.«
    Sie stiegen die Treppe hinunter und plauderten dabei freundschaftlich. Eddie Coghlan freute sich über die Gelegenheit, ein paar Punkte vorzubringen, und Victor hörte ihm bereitwillig zu und machte Vorschläge. Er zielte nicht darauf ab, andere einzuschüchtern, als furchterregende Gestalt aufzutreten. Er wußte, daß einige Sicherheitschefs in der Wirtschaft es anders machten, aber sie beeindruckten ihn nicht. Sicherheit war ein heikler und vielschichtiger Job; Befehle zu schnauzen wie ein Feldwebel machte vielleicht Eindruck auf den Vorstand, aber wie alle Diktaturen war es letztlich ineffektiv.
    Zugriff auf Grundriß von Gebäude eins des Raumfahrtinstituts, wies er seinen Prozessornetzknoten an. Das dreidimensionale gläserne Bild formte sich in seinen Gedanken.
    Weg vom Landeplatz zum SETI-Büro anzeigen. Ein roter Punkt erschien auf dem Landeplatz, und von ihm aus zog sich eine Linie die Treppe hinunter. Die Perspektive verschob sich dabei, so daß die Spitze der Linie aus Victors Sicht direkt vor ihm blieb; eine Richtungsgraphik leuchtete auf und benannte die Sektionen, die er durchquerte.
    Als er aus dem Treppenhaus auf den Zentralflur des fünften Stockwerks kam, betrat er sicheren Schrittes ein in Bewegung befindliches Laufband. Er war hier im Verwaltungsabschnitt, und die Glaswände auf beiden Seiten gaben den Blick in Großraumbüros frei, wo das Personal über Schreibtischterminals gebeugt saß.
    »In den nächsten Tagen wird eine Flut von Versetzungen über das Forschungspersonal des Instituts hereinbrechen«, erklärte er Eddie Coghlan, als sie an der Kantine vorbeifuhren. »Über die Spitzenleute, die echten Denker. Deshalb möchte ich, daß Sie Meterskis und Kellaways Teksöldneroperationen hochnehmen.«
    »Aber wir haben noch nicht alle ihre Teammitglieder identifiziert«, wandte Eddie Coghlan ein. »Wenn wir die Leute hochnehmen, die wir kennen, wird der Rest einfach den Stecker ziehen und verduften.«
    »Kann man nichts dran machen. Die Versetzungen sollen absolut geheim bleiben; ich möchte nicht, daß die Teksöldner Einblick erhalten, okay?«
    »Sie sind der Boß«, antwortete Eddie Coghlan bedrückt. »Wann soll es passieren?«
    »Heute.«
    »Jesus!«
    »Tut mir leid, aber so läuft es nun mal. Ich werde mal sehen, ob ich Ihnen ein paar übersinnliche Empathen schicken kann. Sie sollen die Teksöldner befragen, die Sie schnappen; auf diese Weise müßten Sie eine ziemlich vollständige Liste erhalten.« Er trat an einer Kreuzung vom Laufband und nahm eine Rolltreppe nach unten.
    »Schön«, sagte Eddie Coghlan. »Sind Sie deshalb hier – um die Versetzungen zu überwachen?«
    Das gefiel Victor; keine Frage nach dem Grund für die Maßnahmen. Eddie war ein guter Sicherheitsmann. Victor trat auf die nächste Rolltreppe, die auf den dritten Stock führte. »Nein, eigentlich bin ich hier, um Dr. Parnell zu sprechen.«
    Eddie Coghlan runzelte die Stirn und versuchte, den Namen unterzubringen. »Doch nicht den Direktor des SETI-Programms?«
    »Doch.«
    »Oh, klar.« Er blickte auf die Uhr. »Ich schätze, daß er inzwischen da ist.«
     
    Seinem Personalprofil nach war Dr. Rick Parnell siebenunddreißig, was Victor überraschte. Von ihm selbst mal abgesehen, waren Abteilungsleiter von Event Horizon normalerweise in den Fünfzigern. Als er sich die Dateien des Raumfahrtinstituts ansah, fand er den Grund heraus. Das SETI war mit nur zwölf Mitarbeitern so ziemlich das kleinste Projekt im Verzeichnis von Event Horizon. Julia finanzierte es aus dem reinen Wissenschaftsetat. Das Programm war praktisch ein Symbol; Julia deckte damit nur sämtliche Aspekte der Weltraumforschung ab, wie abseitig auch immer.
    Victor hatte ganz bestimmt nicht gewußt, daß dieses Programm überhaupt existierte, nicht bis Julia vorschlug, daß er mal hinflog und nachfragte, ob man dort irgendwelche Vorschläge hatte, wie man das außerirdische Raumschiff finden konnte. Julia war sehr darauf bedacht, daß Gregs vage Spur von dem Newfieldsmädchen nicht die einzige Möglichkeit blieb, mit den

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