Mini Shopaholic: Band 6
zum Essen ein. «
»Vielleicht zum Weihnachtsessen.« Luke nickt. »Nächstes Jahr.«
»Was?« Entsetzt starre ich ihn an. »Sei nicht albern! So lange wird es doch nicht dauern, bis wir das Haus haben. Der Anwalt meinte, es müsste sich alles schnell klären lassen!«
»Was in der Anwaltssprache ›Weihnachten nächstes Jahr‹ bedeutet.«
»Nein, tut es nicht . ..«
»Ist das Ihre Mum?«, unterbricht uns Alf beiläufig.
»Bitte?«
»Blauer Volvo? Die verfolgen uns.« Er nickt zum Außenspiegel, und ich starre ungläubig hinein. Da sind sie. Fahren uns hinterher, direkt hinter uns. Was soll das werden?
Ich nehme mein Handy und tippe Mums Nummer.
»Mum, was macht ihr?«, sage ich ohne Einleitung.
»Ach, Becky!«, ruft sie. »Jetzt ist die ganze Überraschung hin! Graham, ich habe dir doch gesagt, dass du weiter zurückbleiben sollst! Sie haben uns gesehen!«
»Mum, hör gut zu!« Ich weiß, ich klinge barsch, aber ich kann nichts dagegen tun. »Ihr sollt nicht mitkommen! Wir haben doch gesagt, wir geben euch Bescheid, wenn ihr uns besuchen könnt.«
»Becky, Schätzchen!« Mum lacht. »Das ist euer erstes Haus! Euer erstes eigenes Zuhause! Es ist uns doch egal, in welchem Zustand es ist!«
»Aber ... «
»Liebes, ich weiß, was du gesagt hast. Und wenn ich ehrlich sein soll, wollten wir euch auch erst mal allein lassen. Aber dann konnten wir einfach nicht widerstehen! Wir konnten euch nicht einfach so wegfahren lassen, ohne euch zu helfen. Ich habe ein paar Rosinenbrötchen dabei, und Dad bringt sein Werkzeug mit. Wir helfen euch. In null Komma nichts ist alles klar Schiff ... «
Mein Herz rast. Unmöglich kann ich sie zu irgendeinem schäbigen Mietshaus mitnehmen. Nicht nachdem Dad diese Abschiedsrede gehalten hat.
»Wir könnten sogar eine kleine Runde drehen und eure neuen Nachbarn kennenlernen!« Mum ist noch immer ganz aufgekratzt. »Vielleicht findest du dort gute Freunde, Becky. Ich meine, sieh dir Janice und mich an - nach dreißig Jahren immer noch befreundet. Ich kann mich noch gut an den Tag erinnern, als wir eingezogen sind und Janice mit einer Flasche Sherry herüberkam ... oh, Dad fragt, ob du ihm die Adresse noch mal sagen kannst, falls wir euch verlieren.«
Mein Hirn arbeitet auf Hochtouren.
»Mum, ich kann dich nicht mehr hören ... die Verbindung ist so schlecht ... « Ich reibe das Handy an meiner Tasche, um irgendwie ein lärmiges Geräusch zu machen, dann stelle ich es ab und sehe Luke an. »Alles okay. Sie wissen die Adresse nicht.« Eindringlich wende ich mich an Alf. »Wir müssen sie abhängen.«
»Abhängen?«
»Ja, wie im Krimi. Biegen Sie in eine Seitenstraße oder irgendwas ab.«
»Seitenstraße?« Er klingt verdutzt. »Was für eine Seitenstraße denn?«
»Ich weiß nicht! Suchen Sie eine! Sie wissen schon, wie bei einer Verfolgungsjagd!« Guckt er denn keine Filme?
»Ich glaube, meine Frau möchte, dass Sie sehr schnell durch eine schmale Einbahnstraße fahren, entgegen der vorgeschriebenen Richtung, einen Obstkarren umkippen, sämtliche Umstehenden zum Schreien animieren, sich einmal mit dem Wagen überschlagen und auf diese Weise meinen Schwiegereltern entkommen«, sagt Luke trocken. »Ich hoffe doch, Sie sind Möbelwagen-Stuntman?«
»Halt die Klappe!« Ich boxe ihn an die Brust. »Bist du dir darüber im Klaren, in welcher Lage wir uns befinden?«
»Wenn es nach mir ginge, wären wir nicht in dieser Lage«, sagt er ganz ruhig. »Denn dann hätten wir deinen Eltern von vornherein die Wahrheit gesagt.«
Wir kommen zu einer roten Ampel. Mum und Dad halten neben uns und winken fröhlich, und ich winke mit krankem Grinsen zurück.
»Okay«, sage ich zu Alf. »Wenn die Ampel umspringt, geben Sie Gas!«
»Wertes Fräulein, das hier ist ein Möbelwagen, kein Ferrari.«
Die Ampel wird gelb, und ich gestikuliere ›Los, los!‹, mit beiden Händen. Alf wirft mir einen müden Blick zu und legt in aller Ruhe den ersten Gang ein. Ehrlich. Am liebsten würde ich ihm anbieten, dass ich das Fahren übernehme.
»Tut mir leid, Leute. Tankstop.« Alf fährt zu einer Tankstelle, und natürlich folgen uns Mum und Dad in ihrem Volvo. Kurz darauf ist Mum schon ausgestiegen, kommt herüber und klopft an die Tür der Fahrerkabine.
»Alles in Ordnung?«, ruft sie herauf. »Natürlich!« Ich kurble die Scheibe herunter und lächle. »Wir müssen nur tanken.«
»Denn ich habe hier Janice am Telefon. Du hättest doch nichts dagegen, wenn sie mitkäme, oder, Liebes?«
Was?
Bevor
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