Mini Shopaholic: Band 6
Central. Jedenfalls keiner von Lukes Bekannten.«
Fairerweise muss man sagen, dass das stimmt. Und das ist mein einziger Trost: Style Central hat nur ungefähr fünfhundert Leser. Ich meine, die sind alle cool und wichtig und einflussreich in Mode und Design, aber entscheidend ist, dass sie Luke nicht kennen.
Am nächsten Morgen habe ich mich gleich mit dem Redakteur in Verbindung gesetzt und ihn angefleht, mir die Adresse sämtlicher Abonnenten zu geben, und schließlich willigte er ein, eine E-Mail weiterzuleiten, in der ich sie bat, nichts zu verraten. Inzwischen sind zwei Wochen vergangen, und noch scheint nichts durchgesickert zu sein. Ich glaube, wir haben die Katastrophe verhindert. Aber entspannen kann ich mich trotzdem nicht.
Offen gesagt, stehe ich insgesamt ganz schön unter Strom. Ich schlafe nicht gut, und meine Haare sehen schrecklich aus. In gewisser Hinsicht habe ich die Party besser im Griff als vorher, denn ich habe alles gebucht, woran ich vorher nicht gedacht hatte, zum Beispiel Heizgeräte und Klos und Fußböden.
Aber alles kostet dermaßen viel Geld. Meine Kreditkarten geben langsam nichts mehr her, und es wird mir ein bisschen unheimlich. Gestern hatte ich ein eher unangenehmes Gespräch mit dieser Frau von Dixilux (ich muss besser aufpassen, wenn ich ans Telefon gehe), die wissen wollte, wieso sich meine Überweisung verzögert, und kein bisschen Mitgefühl für meine kürzlich durchgeführte Not-Wurzelbehandlung zeigte.
Mir war gar nicht bewusst gewesen ... Ich meine, ich hatte ja nicht geahnt ...
Wie dem auch sei. Heute ist der große Tag. Ich werde reinmarschieren, in meinem smartesten Kostüm eines zukünftigen Vorstandsmitglieds mit Killer Heels. Trevor ist aus dem Urlaub zurück, und um elf habe ich einen Termin bei ihm. Ich werde ihn um die Prämie für die Mitarbeiterin des Jahres bitten, plus eine Lohnerhöhung. Zahlbar sofort.
Als ich bei der Arbeit ankomme, ist mir ganz zitterig zumute. Ich habe noch nie um mehr Gehalt gebeten. Aber Luke meint, es sei völlig normal und angemessen. Er sagt, er hat Respekt vor Menschen, die ihren Wert richtig einschätzen. Und ich schätze meinen Wert auf präzise 7.200 mehr ein, als ich momentan bekomme. (Das ist der Betrag, den ich für die Party brauche. Vielleicht bitte ich vorsorglich gleich um acht.)
Ich werde keinen Aufstand machen. Ich werde einfach energisch auftreten und gleich auf den Punkt kommen. Ich werde sagen: »Ich habe die Marktlage sondiert und ausgerechnet, dass eine Einkaufsbegleiterin von meinem Kaliber achttausend Pfund mehr wert ist. Die ich gern heute als Vorschuss hätte wenn möglich.«
Oder noch besser ... sagen wir: zehn. Das ist eine hübsche, runde Summe.
Und was sind schon zehntausend Pfund unter Freunden? The Look ist ein riesiges Kaufhaus, das ungeheure Umsätze macht. Die können ohne Weiteres zehntausend Pfund für eine wertvolle Mitarbeiterin und potentielle Vorstandssprecherin aufbringen. Ich meine, Elinor hat in fünf Minuten weit mehr als zehntausend Pfund in meiner Abteilung gelassen. Was ich vielleicht erwähnen werde, falls es unvermutet zäh werden sollte.
Als ich auf der Rolltreppe stehe, summt mein BlackBerry mit zwei neuen Nachrichten. Endlich melden sich die Beleuchtungsfirma und die Security-Leute zurück. Nacheinander lese ich beide Kostenvoranschläge, und als ich fertig bin, ist mir so schummerig, dass ich beinah stolpere, als ich am oberen Ende der Treppe ankomme. Beide wollen vierstellige Beträge, die mit einer »4« anfangen, wobei die Hälfte sofort zahlbar wäre, aufgrund der späten Buchung.
Also, kurzer Überschlag: Alles in allem brauche ich jetzt ... Okay. Keine Panik. Es ist ganz einfach. Um diese Party vernünftig auszurichten, brauche ich ... fünfzehn Riesen. Fünfzehn Riesen? Will ich meinen Chef ernstlich um fünfzehntausend Pfund bitten? Allen Ernstes?
Ich möchte hysterisch loslachen oder - besser noch - weglaufen. Aber ich kann nicht. Das ist meine einzige Chance. Ich muss optimistisch bleiben. Ich muss daran glauben, dass ich fünfzehntausend Pfund mehr wert bin. Jawohl. Bin ich.
Als ich in unsere Abteilung komme, tauche ich in einen der Umkleideräume ab, schließe die Tür hinter mir zu, hole dreimal tief Luft und betrachte mich im Spiegel.
»Trevor«, sage ich so zuversichtlich wie möglich. »Ich habe die Marktlage sondiert und ausgerechnet, dass eine Einkaufsbegleiterin von meinem Kaliber fünfzehntausend Pfund mehr wert ist. Die ich gern heute als Vorschuss
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