Mini Shopaholic: Band 6
Hand aufs Telefon und blicke verzweifelt in die Runde. »Er möchte, dass ich zu ihm in ein Hotelzimmer komme und mit ihm Champagner trinke! Auf seinen Geburtstag!«
»Aber heute ist doch seine Party!«, sagt Janice, die es offenbar auf den ersten Preis für Offensichtliches abgesehen hat.
»Ich weiß, dass heute seine Party ist!«, sage ich ärgerlich. »Aber wie kann ich sein Angebot ablehnen, ohne mich verdächtig zu machen?«
»Beides tun?«, sagt Suze. »Champagner, feiern, sonst was und schnell wieder herkommen?«
Panisch denke ich es durch.
Champagner. Essen. Sex.
Wir könnten damit fertig sein in ... einer halben Stunde? Vierzig Minuten maximal? Dann wären wir immer noch pünktlich wieder hier.
»Ja.« Ich falle eine Entscheidung. »Ich fahr da hin, spiel mit und bring ihn so schnell wie möglich her. «
»Lass dir nicht zu viel Zeit, Liebes.« Janice sieht besorgt aus.
»Der Verkehr um diese Tageszeit kann grausam sein«, meint Martin. »Ich würde ihn mir unter den Arm klemmen und gleich wieder los.«
»Kann ich Minnie bei dir lassen, Mum?«
»Natürlich, Schätzchen!«
»Okay.« Ich hole tief Luft, wende mich wieder dem Telefon zu und versuche, so zuckersüß wie möglich zu klingen. »Hi, Luke. Ich komme so schnell wie möglich zu dir. Aber ohne Minnie. Mum ist hier und passt auf sie auf. Ich finde, wir sollten a´ deux sein, meinst du nicht?«
»Noch besser.« Er gibt dieses knurrende Lachen von sich, dass ich so sehr liebe, und meine Eingeweide krampfen sich zusammen. Wieso muss er nur ausgerechnet heute versuchen, ein perfekter Ehemann zu sein?
Egal. Wie dem auch sei. Ich muss los.
»Bis gleich!«, hauche ich. »Hab dich lieb!«
Luke hat eine Suite gebucht, und als er die Tür aufmacht, hält er ein Glas Champagner in der Hand. Leise, jazzige Musik läuft, und er trägt einen Morgenrock. Einen Morgenrock.
»Hallo, du.« Er lächelt und beugt sich zu mir herab, um mich zu küssen.
Oh, Gott. Alles ist noch viel extremer, als ich dachte. Er hat voll einen Gang zurückgeschaltet. Er bewegt sich langsamer, seine Stimme klingt träger. So entspannt habe ich ihn seit unseren Flitterwochen nicht mehr erlebt. Und die Suite ist zauberhaft, holzgetäfelt, mit plüschigen Sofas und einem riesigen Bett. Zu jedem anderen Zeitpunkt ...
»Hi!« Ich mache mich los. »Na, das ist ja eine Riesenüberraschung! Wie ... wie lange planst du das schon?«
»Es war absolut spontan.« Luke grinst. »Ich wollte eigentlich zu so einer langweiligen Schulung, die Gary organisiert hat. Und dann dachte ich plötzlich - wieso eigentlich? Im Grunde bist du schuld«, fügt er über seine Schulter hinweg hinzu, als er zur Cocktailbar geht.
»lch bin schuld?« Soll das ein Witz sein?
»Wie oft hast du mir nicht schon gesagt, wir sollten öfter mal relaxen, ausspannen, uns amüsieren ... Du hattest völlig recht.« Er streicht mir übers Haar. »Ich hoffe, es gefällt dir.«
»Ja«, sage ich schrill. »Es ist super.«
»Dann gehen wir es heute ganz ruhig an. Wir haben die ganze Nacht Zeit.« Er reicht mir ein Glas und küsst mir sehnsuchtsvoll den Hals. »Soll ich uns ein Bad einlassen? Die Wanne ist groß genug für zwei. «
Ein Bad? Wie lange dauert so was? Das muss ich sofort abbiegen. Alles muss erheblich schneller gehen. Ich werfe einen Blick auf meine Uhr und spüre meine Panik. Es ist schon später, als ich dachte. Wir müssen noch auf eine Party. Wir haben keine Zeit für ein Bad!
Aber andererseits ... wenn ich ihn mir so ansehe. Er wird am Boden zerstört sein. Und er hat sich so viel Mühe gegeben, und das Badezimmer ist bestimmt ganz hübsch ...
Wir könnten ein ganz kurzes Bad nehmen. Rein, raus, fertig. »Gute Idee! Ich mach das schon!« Ich haste in das luxuriöse Marmorbad und drehe die Hähne auf. Oh, wow! Toilettenartikel von Asprey. Ich muss einfach das Badeöl aufmachen und daran schnuppern. Mmmmh.
»Ist es nicht wunderbar?« Luke steht hinter mir und schlingt die Arme um mich, fest und stark. »Nur wir zwei, die ganze Nacht. Keine Termine, keine Hetze ... «
Okay, wir haben keine Zeit für endloses Geplänkel.
»Luke ... mh ... das mit dem Sex muss schnell gehen.« Ich drehe mich um und überlege angestrengt. »Es muss ganz, ganz schnell gehen, weil ... ich einen Jungen bekommen möchte. «
»Bitte?« Luke sieht aus, als fehlten ihm die Worte. Das kann man ihm wohl nicht verdenken, denn ich denke mir das alles gerade aus.
»Ja.« Ich nicke ernst. »Ich habe ein Buch darüber gelesen, und
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