Mini Shopaholic: Band 6
Papier auf dem Tisch. »Gäste ... Kontakte ... spezielle Verpflegungswünsche ... «
Staunend glotze ich die Seiten an. Luke hat recht, Bonnie ist unglaublich. Sie hat eine vollständige Gästeliste aus Lukes geschäftlichen und privaten Adressbüchern zusammengestellt, komplett mit Adressen und Telefonnummern und einem kleinen Absatz dazu, wer die jeweilige Person ist.
»Alle in der Firma haben den Abend des 7. April geblockt«, fährt sie fort. »Ich habe Garry ins Vertrauen gezogen, und wir haben uns eine Schulung für die gesamte Firma ausgedacht. Hier, sehen Sie ... «
Sprachlos betrachte ich das Blatt Papier, das sie mir hinhält. Es ist der Ablaufplan für eine »Schulung aller Mitarbeiter bei Brandon Communications«, von 17:00 Uhr bis in den späten Abend, mit »Drinks« und »Gruppenaktivitäten« und »Diskussionskreisen«. Es sieht so echt aus! Sogar der Name von dem Laden, wo das alles stattfinden soll, ist unten vermerkt.
»Das ist großartig«, sage ich schließlich. »Absolut fantastisch. Bonnie, vielen, vielen Dank ... «
»Nun, es bedeutet, dass Sie vorerst noch niemandem in der Firma die Wahrheit sagen müssen.« Sie schenkt mir ein kleines Lächeln. »So etwas behält man lieber so lange wie möglich für sich.«
»Absolut.« Leidenschaftlich gebe ich ihr recht. »Je weniger Leute in das Geheimnis eingeweiht sind, desto besser. Ich habe eine Liste der Personen angelegt, die Bescheid wissen, und halte den Daumen drauf.«
»Sie scheinen die Sache gut im Griff zu haben.« Sie lächelt ermutigend. »Und wie laufen die Partyvorbereitungen selbst?«
»Kein Problem«, sage ich sofort. »Ich meine ... ich habe noch nicht so ganz alles fertig ... «
»Haben Sie schon mal daran gedacht, einen Partyplaner zu engagieren?«, fragt Bonnie freundlich. »Oder so einen Concierge Service? Es gibt da einen ganz bestimmten, den mehrere meiner Arbeitgeber genutzt haben. Er nennt sich The Service. Sehr effizient. Kann ich nur empfehlen.«
Sie zückt einen Notizblock und schreibt mir eine Nummer auf. »Diese Leute würden Ihnen bestimmt helfen, was Organisation, Lieferanten, Personal und dergleichen angeht. Aber das ist nur ein Vorschlag.«
»Danke!« Ich nehme den Zettel und stecke ihn in meine Handtasche. Das ist vielleicht gar keine schlechte Idee. Ich meine, nicht dass ich Hilfe bräuchte. Nur falls es irgendwo mal brennt.
Der Kellner kommt, und wir bestellen beide Salat. Dann schenkt er uns Wasser nach. Als Bonnie gewissenhaft trinkt, mustere ich sie unwillkürlich voller Neugier. Wenn man es recht bedenkt, ist sie die andere Frau in Lukes Leben. (Nicht Camilla Parker-Bowles-mäßig. Definitiv nicht. Ich werde nicht wieder in die Falle tappen und denken, Luke hätte eine Affäre, und Privatdetektive anheuern und mich wegen nichts und wieder nichts fertigmachen.)
»Möchten Sie etwas Wein, Becky?«, sagt Bonnie plötzlich. »Ich muss ja leider wieder zur Arbeit. .. « Bedauernd lächelt sie mich an.
»Ich auch«, nicke ich, mit meinen Gedanken nach wie vor bei ihr.
Sie verbringt mehr Zeit mit Luke als ich. Sie weiß alles über sein Leben. Dinge, von denen er mir nie erzählt. Wahrscheinlich weiß sie sogar das ein oder andere, was interessant sein könnte.
»Und ... wie ist Luke so als Chef?«, kann ich mir nicht verkneifen. »Er ist bewundernswert.« Sie lächelt und nimmt ein Stück Brot aus dem Korb. Bewundernswert. Das ist so typisch. Diskret, verbindlich, sagt mir nichts.
»Wie bewundernswert ist er genau?«
Bonnie betrachtet mich mit merkwürdigem Blick, und plötzlich merke ich, dass ich ein bisschen übers Ziel hinausschieße. »Na, Mister Perfect ist er bestimmt nicht«, füge ich eilig hinzu. »Es muss doch etwas geben, was Sie stört.«
»Das kann ich so nicht sagen.« Sie schenkt mir noch ein verschlossenes Lächeln und nippt an ihrem Wasser. Will sie jede Frage so abwehren? Plötzlich spüre ich das Bedürfnis, hinter ihre professionelle Fassade zu blicken. Vielleicht könnte ich sie mit einer Nussschokolade ködern.
»Kommen Sie, Bonnie!«, beharre ich. »Es muss doch irgendwas geben, was Sie an Luke stört. Also, mich stört es, dass er ständig mitten im Gespräch mit seinem BlackBerry herumhantiert.«
»Ehrlich.« Bonnie gibt ein beherrschtes Lachen von sich. »Das kann ich nicht sagen.«
»Doch, können Sie!« Ich beuge mich über den Tisch. »Bonnie, ich weiß, dass Sie sich professionell verhalten möchten. Genau wie ich. Aber das hier ist inoffiziell. Wir können ehrlich
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