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Mini Shopaholic: Band 6

Mini Shopaholic: Band 6

Titel: Mini Shopaholic: Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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So einem »Irgendwas stimmt hier nicht«-Blick.
    »Becky, was ist los? Willst du mich besuchen?«
    »Nein!«, erwidere ich scharf. »Natürlich nicht!«
    »Und was machst du dann hier in der Gegend?«
    Augenblicklich wird mir mein Fehler bewusst. Ich hätte sagen sollen, dass ich zu ihm will.
    »Ich ... äh ... « Ich versuche, mir einen guten Grund einfallen zu lassen, wieso ich zur Mittagszeit in EC2 bin. »Ich will die Stadt besser kennenlernen. Ich orientiere mich an den Postleitzahlen. Du solltest dir mal SE24 ansehen. Ist hübsch da!«
    Schweigen.
    »Becky.« Luke fährt mit beiden Händen durch sein dickes, schwarzes Haar. »Sei ehrlich. Hast du irgendwie ... finanzielle Probleme? Bist du bei jemandem gewesen?«
    Bitte?
    »Nein!«, rufe ich beleidigt. »Natürlich nicht! Wenigstens ... nicht mehr als sonst«, füge ich hinzu, denn ich möchte doch gern ehrlich sein. »Das ist so typisch von dir, Luke. Wir laufen uns zufällig auf der Straße über den Weg, und sofort nimmst du an, ich hätte Schulden!«
    Ich meine, ich habe Schulden. Aber darum geht es hier doch nicht.
    »Und was soll ich denken?«, antwortet er gereizt. »Du benimmst dich seltsam, du verbirgst Unterlagen vor mir ... da ist doch offensichtlich irgendwas im Busch ... «
    Ogottogott, ich muss ihn ablenken ...
    »Okay!«, sage ich. »Du hast mich erwischt. Ich mache ... ich habe ...«, ich rudere gedanklich mit den Armen, » ... Botox bekommen.«
    Lukes Gesicht wird lang, und ich nutze die Gelegenheit, den Reißverschluss an meiner Tasche zuzuziehen.
    »Botox?«, sagt er ungläubig.
    »Ja«, erwidere ich trotzig. »Botox. Ich wollte es dir nicht sagen. Und deshalb habe ich mich komisch benommen.«
    Na, also. Perfekt.
    »Botox«, wiederholt er. »Du hattest schon mal Botox.«
    »Ja!«
    Plötzlich merke ich, dass ich viel zu aufgeregt rede. Ich versuche, mein Gesicht ganz starr und steif zu machen, wie Prominente in den besten Jahren. Aber es ist zu spät. Luke mustert mich bereits.
    »Wo denn?«
    »Äh ... hier.« Zögerlich zeige ich auf meine Schläfe. »Und ... hier. Und hier.«
    »Aber ... « Luke begreift nicht. »Sollten die Falten dann nicht verschwinden?«
    Was? Der hat ja Nerven. Ich habe keine Falten! Die eine oder andere winzig kleine vielleicht, aber die sind kaum zu sehen.
    »Es ist eher subtil«, sage ich herausfordernd. »Eine ganz neue Technik. Weniger ist mehr.«
    Luke seufzt. »Becky, wie viel hast du dafür bezahlt? Wo hast du es machen lassen? Denn da sind Mädchen bei mir im Büro, die sich haben spritzen lassen, und ich muss sagen ... «
    Oh, Gott. Ich sollte ihn besser bald vom Thema Botox abbringen, sonst sagt er noch: »Wir gehen sofort zu der Klinik und fordern dein Geld zurück.«
    »Ich hatte nur ein ganz kleines bisschen Botox«, sage ich eilig. »Eigentlich war ich wegen ... was ganz anderem da.«
    »Etwas anderem?« Luke starrt mich an. »Weswegen denn, um Gottes willen?« Mein Kopf ist völlig leer. Denk nach! Denk nach! Was lassen sich Leute machen?
    »Brüste«, höre ich mich sagen. »Eine Brust-OP.«
    Seiner entsetzten Miene entnehme ich, dass das möglicherweise nicht die richtige Richtung war. »Eine Brust-OP? « , bringt er schließlich hervor. »Du hattest eine ... «
    »Nein! Ich habe nur ... überlegt, ob ich eine will.«
    »Gott im Himmel.« Luke reibt seine Stirn. »Becky, wir müssen reden. Lass uns irgendwo reingehen. « Er nimmt meinen Arm und steuert mich mit festem Griff in die nächstbeste Bar. Sobald wir drinnen sind, dreht er sich um und nimmt mich so abrupt bei den Schultern, dass ich überrascht aufstöhne.
    »Becky, ich liebe dich. Egal, wie du aussiehst. Mit jeder Figur. Und der Gedanke, dass du meinst, du müsstest heimlich irgendwo hingehen ... das bringt mich um. Bitte, bitte, bitte, tu das nie wieder!«
    Ich hätte nicht gedacht, dass er so reagieren würde. Er sieht so aufgebracht aus, dass ich mich plötzlich ganz schrecklich fühle. Wieso habe ich mir so was Blödes ausgedacht? Wieso konnte ich nicht sagen, dass ich mich mit einer Kundin in ihrem Büro treffe? Jetzt fallen mir Millionen gute Ausreden ein, von denen keine einzige irgendwas mit Kliniken oder Brust OPs zu tun hat.
    »Luke, es tut mir leid«, stottere ich. »Ich hätte das nicht tun sollen. Mach dir bitte keine Sorgen ...«
    »Du bist perfekt«, sagt er fast etwas zu scharf. »Du musst kein Haar an dir verändern. Keine Sommersprosse. Keinen kleinen Zeh. Und wenn ich es bin, der dir das Gefühl gibt, dass du es tun

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