Mini Shopaholic: Band 6
engagiert hast, solltest du es dir vielleicht noch einmal überlegen.«
Einen Moment lang weiß ich nicht, was ich sagen soll. Rausschmeißer? Parkservice? An Rausschmeißer und Parkservice habe ich noch gar nicht gedacht. »Na, die Firma heuere ich schon mal bestimmt nicht an«, sage ich so überzeugend wie möglich.
»Cool.« Danny legt seine Füße auf einen Stuhl. »Wen dann?«
»Ich bin gerade ... äh ... dabei, mich um die Security zu kümmern.« Ganz ruhig. Keine Panik. Ich schreibe es einfach mit auf die Liste. Rausschmeißer und Parkservice engagieren.
»Die Gästetoiletten waren allerdings grandios«, fügt er begeistert hinzu. »Die waren in einem separaten Zelt untergebracht, und jeder bekam eine Fußmassage. Gibt es bei dir auch eine Fußmassage?«
Ich kann nicht sprechen. Das blanke Entsetzen hat mich gepackt.
Toiletten. Scheiße. Wie konnte ich die Toiletten vergessen?
Hatte ich gedacht, zweihundert Leute könnten Janices Klo benutzen? Heimlich schreibe ich mir mit einem Kuli Klos mieten auf die Hand.
»Selbstverständlich gibt es Fußmassagen.« Ich gebe mir Mühe, lässig zu klingen. »Und Handmassagen. Und ... Reiki.« Ich werde doch nicht zulassen, dass irgendeine blöde Fashion-Fete in Shoreditch meine Party übertrumpft.
»Ausgezeichnet.« Seine Augen leuchten. »Und Luke hat keine Ahnung?«
»Nein. Aber sprich nicht so laut!«
»Na, das dürfte wohl kaum so bleiben. Noch hat niemand eine Überraschungsparty geschmissen, die auch wirklich eine Überraschung gewesen wäre ... «
»Doch, wohl!«, erwidere ich genervt, aber Danny schüttelt nur den Kopf.
»Glaub mir, Becky. Irgendein Idiot verplappert sich immer. Hey, guck mal, was ich für meine Patentochter gemacht habe!« Er holt ein kleines Schottenkaro-T-Shirt hervor, auf dem mit pinken Buchstaben »Minnie ist spitze« steht.
Es ist doch immer dasselbe mit Danny. In dem Moment, in dem man ihm am liebsten eine reinhauen möchte, weil er dermaßen nervt, macht er irgendetwas total Süßes, und gleich verliebt man sich wieder in ihn. Ich kann ihn nur in den Arm nehmen und an mich drücken.
Aber, oh, Gott! Was ist, wenn er recht hat?
Als ich zu Hause ankomme, klingelt mein Handy, und endlich ruft Bonnie mich zurück. »Bonnie!« Ich verziehe mich in die Büsche. »Wie geht es Ihnen?«
»Danke, es geht mir gut.« Bonnie klingt ein wenig angestrengt, gar nicht so wie sonst. »Alles ist gut.«
Argwöhnisch betrachte ich mein Telefon. »Bonnie, was ist los? Sie klingen so bedrückt.«
„Na ja, wenn ich ehrlich sein soll ...« Bonnie seufzt. »Luke hat es gerade eben nicht gut aufgenommen, als ich sein Duschgel erwähnt habe. Leider wurde er doch recht ärgerlich.«
»Oh, das tut mir leid«, sage ich. „Machen Sie sich keine Gedanken. Es war den Versuch wert. Was tut sich bei Ihnen wegen der Party?«
»Wir hatten heute wieder viele Zusagen! Ich habe eine Akte mit Details und Sonderwünschen angelegt.«
»Mit Sonderwünschen?«, wiederhole ich verunsichert.
»Es gab Anfragen wegen vegetarischer Speisen, koscherer Speisen, weizenfreier Speisen ... Ich vermute doch, dass Ihr Partyservice sich darum kümmert, oder? Hinzu kommt, dass ein Gast einen Aufenthaltsbereich für seinen Fahrer benötigt, ein anderer einen Stillraum für sein Baby, ein Staatsminister würde gern seine Sicherheitsleute vorher reinschicken, um sich auf dem Gelände umzusehen ...«
»Klar! Kein Problem!«
Ich gebe mir Mühe, selbstbewusst und schaff-ich zu klingen, aber innerlich bin ich doch leicht deprimiert. Seit wann sind Geburtstagspartys dermaßen kompliziert?
»Becky?«
»Tschuldigung.« Ich zerre meine Gedanken zurück. »Bonnie, da ist noch was. Ich muss Sie etwas fragen.« Ich hole tief Luft. »verbirgt Luke etwas vor mir?«
In der Leitung ist es still, und mir bleibt das Herz stehen. Ich wusste es.
»Geht es um Minnie? Seien Sie ehrlich.«
»Nein, nein!« Sie klingt betroffen. »Ich habe nichts davon gehört, dass Luke etwas über Minnie gesagt hätte!«
»Oh.« Ich reibe an meiner Nase herum. »Na, dann irgendwas bei der Arbeit?«
Wieder dieses Schweigen. Die Antwort ist ganz offensichtlich Ja. Plötzlich bekomme ich so eine unheilvolle Ahnung.
»Bonnie, ich dachte, Sie sind meine Freundin«, sage ich schließlich. »Wieso können Sie mir nicht sagen, was los ist? Ist es so schlimm? Gibt es den nächsten Prozess?« Meine Gedanken hecheln die fürchterlichen Möglichkeiten durch. »Steckt Luke in Schwierigkeiten? Ist er
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