Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)
gezeichnet wurde, stand eine leere Schüssel, in die Fräulein Reh mit einer Kanne Milch reinschüttete und das Startsignal gab: „Auf die Plätze... Fertig... Los!“
Kaum berührten die ersten Milchtropfen die Schüssel, schon witterten die Kätzchen die köstliche Beute und setzten sich in Bewegung. Fröhlich tapsten die Kätzchen schnurrend dem Ziel entgegen, wobei der Gang der Katzen eher kleinen Sprüngen nach vorne glich.
„Schneebällchen! Schneebällchen! Schneebällchen!“, schrie Willi, um seinen Favoriten anzufeuern.
Bis kurz vorm Ziel waren alle Kätzchen gleich auf, bis sich der bequeme Kater Pumachen entschied auf seine Kontrahentin Fleckchen zu springen, woraufhin sich beide überschlugen, auf Pumachens Rücken landeten und anfingen spielend miteinander zu zanken.
Schrubbi und Zack zerknüllten ihre Wettscheine als sie sahen mit welcher Leichtigkeit der flinke Kater Schneebällchen durch das Ziel spazierte, gefolgt von einer trödelnden Schleifchen.
Am Rande der Rennbahn verzweifelten die Männer, bis auf den glücklichen Kaiserpinguin, der freudestrahlend versuchte seinen Wettschein mit seinem Schnabel zu küssen.
Die Schüssel Milch war so gut wie leer, als Schleifchen und Schneebällchen satt von ihr abließen. Fräulein Reh kniete sich vor die Schüssel, streichelte ihre kleinen Lieblinge und sagte: „Für mich habt ihr alle gewonnen, meine kleinen Schätzchen.“
Die Kätzchen kuschelten sich schnurrend an Fräulein Rehs Kniescheiben. Während Fräulein Reh Pumachen zwischen den Ohren streichelte, schloss er schnurrend seine Augen, rieb mit seiner Wange an ihrem Knie und ließ sich zufrieden ins Gras fallen. Schleifchen setzte sich zufrieden auf den Boden, streckte ihr rechtes Hinterbein in die Höhe und säuberte mit ihrer Zunge ihr Fell. Von hinten gesellte sich Fleckchen zu Schleifchen und half ihr beim säubern, indem sie ihren Rücken ableckte. Schneebällchen leckte sich einen letzten Milchtropfen auf einem seiner Schnurrhaare herunter und fing an die Außenseite seines rechten Arms zu säubern. Pumachen lag weiter faul im Gras und freute sich, wenn Fräulein Rehs zarte Finger ihm das Kinn massierten. „Das gefällt dir mein keiner Engel, oder?“
Eine Stimme kam aus dem Gebüsch. Die Stimme klang für Fräulein Reh dunkel und rau, doch dennoch so vertraut.
„Wie gerne ich mit dem Kater tauschen würde“, säuselte die Stimme.
Hinter einem Baum erschien Frederick, schick gekleidet in einer neuen, sehr wertvoll aussehenden Motorradjacke.
„Ja, ist das nicht?“, staunte Fräulein Reh.
„Ja, ich bin es, der kleine, süße Lausbube von nebenan“, antworte der gut gebaute Frederick.
Fräulein Reh rieb sich ihre Augen und schaute sich noch einmal diesen wirklich gut gebauten jungen Mann in der schicken Motorradjacke an.
„Frederick, du hast dich ja verändert! Ich weiß noch als du ein kleiner Knabe warst, aber das hier... WOW!“
„Ja, mein Körper ist gewachsen“, sagte er und setzte sein bestes Lächeln auf.
„Und was hast du für eine schicke neue Jacke an? Die sieht sehr teuer aus.“
„Ja, das war sie auch. Aber bei weitem nicht so wertvoll wie eine Nacht mit dir.“
Fräulein Rehs Gesichtsfarbe wandelte sich von dem gesunden braunen Hautteint in ein verlegenes rot. Sie lenkte verlegen ab: „Kennst du schon meine kleinen Kätzchen?“ Sie schaute ihre kleinen Lieblinge an und sagte: „Stellt euch mal vor ihr kleinen... Schleifchen - Frederick, Fleckchen - Frederick, Schneebällchen - Frederick, Pumachen - Frederick.“
Frederick kniete sich ebenfalls in das Gras und schüttelte jedem einzelnen Kätzchen die Pfote. Die Kätzchen fanden diesen wirklich jungen, hübschen Mann in der wertvollen Motorradjacke auf Anhieb sympathisch und schenkten ihm guten Gewissens ihr Vertrauen.
Frederick streichelte die Kätzchen mit seinen riesigen Pranken. „Ich mag Katzen. Eine Katze hat noch nie einen Menschen verletzt, aber Menschen verletzen andere Menschen nur allzu oft.“
Fräulein Reh nickte. „Leider muss ich dir zustimmen. Tiere sind sehr sensibel für das Gute im Menschen. Einem guten Menschen wie dir könnten sie nie wehtun.“
Daraufhin strich Frederick mit seinem gigantischen Zeigefinger über ihre Wange. „Ich würde dich auch nie verletzen können, Fräulein Reh“, sagte er und blickte in ihre Augen. Fräulein Reh konnte es nicht mehr unterdrücken, packte Frederick an seinem Nacken und küsste ihn mit ihrer feurigen Leidenschaft.
Sie fielen
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