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Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Titel: Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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Gläser klirren.
    „Hätte er nur seine Rebellion gelassen, sich wie immer in seine Kneipe verkrochen und mit Schnaps zugekippt“, sagte Hörnchen. „Dann wär’ er heut noch hier.“
    „Er war schon eine arme Sau. Er war ein alter Miesepeter, war aber für uns da. Und er horchte gerne Fredericks Geschichten zu.“
    „Manchmal glaub ich, ich bin zu alt für diesen Mist.“
    „Unter uns, alter Freund, ich glaub diese Big Love Geschichte setzt uns mehr zu als erwartet“, gestand der Pinguin wehmütig.
    „Das hättest du nicht ahnen können.“
    „Bin zurzeit oft auf der Kätzchenrennbahn und verwette mein Geld. Meistens verlier’ ich. Hauptsache ich kann abschalten.“
    „Abschalten ist gut“, sagte Hörnchen. „Ich wollte übermorgen einen Tag Urlaub machen.“
    „Hörnchen, das sind harte Zeiten. Wir könnten dich an diesen Tag gut brauchen können.“
    „Ich weiß, ich weiß. Es ist nur... Meine Familie ist mir so fremd. Manuel ist nicht mein leibliches Kind, aber ich würde gerne Zeit mit ihm verbringen. So einen Tag mit ihm und meiner Frau rausfahren, vielleicht eine Runde angeln gehen. Nur damit er weiß, dass ich endlich ein Vater für ihn sein möchte.“
    Willi nahm mit seinen Flossen die Serviette unter seinem Teller hervor und putzte sich seinen Schnabel ab. Er fing an zu nicken: „In Zeiten wie diesen gibt es vielleicht nichts wichtigeres, als die Familie daheim. Nimm dir ein Tag frei und mach was mit deinen Liebsten.“
    „Danke, alter Freund.“
    Steven, beugte sich zum Nachbartisch und mischte sich ein: „Warum sind Sie und ihr Sohn sich eigentlich so fremd? Weiß nicht, wie es ist Vater zu sein, aber bei meinen vielen Hühnern, da sammelt man auch seine Erfahrungen.“
    „Wie hier ja im Dorf bekannt ist, hat meine Frau mit einem Einhorn geschlafen und seitdem hängt der Haussegen schief.“
    „Wenn wir beim Thema sind. Ich weiß nicht, ob ich mich richtig entsinne, aber soweit ich noch weiß, hatte ich auch letzten Sommer mit einem Einhorn geschlafen. Könnte es sein, dass wir vom gleichen Einhorn sprechen?“
    Ein Klatschgeräusch ertönte, als Willi mit seiner Flosse Steven eins überzog.
     
     
    12
     
    An extrem heißen Tagen wie diesen vertrieben sich die Herren in Blutwäldchen den Nachmittag nicht mit schwerfälligen Bauarbeiten oder Autoreparaturen, sondern entspannten im Schatten mit einer kühlen Flasche Bier. Und wo ginge das besser als auf der Kätzchenrennbahn?
    Vom Dorfigel aus gingen die Herren nach Nordosten den kürzesten Weg zur Kätzchenrennbahn, eine abgesteckte Rennbahn von knappen zehn Metern. Was nach keiner großen Entfernung klang, blieb für die kleinen Kätzchen eine riesige Herausforderung.
    Am Start stellten sich die vier mutigen Kätzchen auf. Zum einen der schneeweiße Kater „Schneebällchen“, der stets als Favorit galt oder auch die kleine getigerte Katze „Schleifchen“, deren „Kampfname“ sie der süßen pinken Schleife an ihrem Halsband verdanke. Als Geheimtipp wurde die junge Katze „Fleckchen“ gehandelt. Das Fell auf ihrem Rücken war schwarz und auf dem Bauch weiß. Der träge, schwarze Kater „Pumachen“ war dafür bekannt, sich bei einem Rennen nicht gerade müde zu machen. Dafür sprang er während den Rennen gerne einem seiner Freunde auf den Rücken und trug seinen Teil zur Entscheidung bei.
    Hinter den Pappwänden, welche zu beiden Seiten die Rennbahn eingrenzte, unterhielten sich Zack und Willi über den Ausgang des Rennens.
    „Schneebällchen macht heute den ersten Platz, Pumachen springt auf Fleckchen“, tippte der Pinguin.
    Zack verneinte. „Fleckchen reißt das Ding heute.“
    Schrubbi, der Restaurantbesitzer mischte sich ein: „Schleifchen wird es diesmal machen, sie sieht heute so siegessicher aus.“
    Das Gespräch der Männer wurde unterbrochen, als Fräulein Reh, die Veranstalterin der Rennbahn, sich zu der Ziellinie bewegte. Das Fräulein Reh auf die vierzig zuging, sah man ihr auf keinen Fall an. Ihre Haut war leicht gebräunt und sah nicht im geringsten verbraucht aus. Ihre langen blonden Haare sahen gepflegt und gesund aus. Fräulein Reh war wie die gute Seele des Dorfes, die auf jede Frage freundlich zu antworten wusste. Nicht einmal die gestrige Bedrohung durch den Kartenspieler, konnte etwas an ihrem fröhlichen Gemüt verändern.
    Sobald Fräulein Reh am Ende der Rennbahn stand, erhoben die Kätzchen ihre Hintern und senkten ihre Häupter nach unten. Hinter der Ziellinie, die mit Kreide auf das Gras

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