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Minuszeit

Minuszeit

Titel: Minuszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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die Erinnerung wiederzufinden. Gib dir Mühe, John. Wir glauben, dass du vielleicht schon an einem ähnlichen Projekt mitgearbeitet hast. Versuche dich bitte zu erinnern, was geschehen ist, denn wenn es dir gelingt, kannst du dir selbst viel helfen. Du kannst auch uns helfen. Und mir, John. Du kannst helfen, dass es für uns beide sicherer wird, denn ich werde auch diese Reise machen …«
    »Du? Joe, ist es eine … eine Minusreise?«
    »So wurde es mir gesagt«, antwortete Carson lachend, »aber das ist alles, was sie mir erzählen. Ich möchte mir nur die Aussicht ansehen.«
    »Sie ist sehenswert, Joe. Obwohl ich denke … Nein, ich bin sicher, dass ich sie schon einmal gesehen habe …«
    »So ist es richtig! Versuche, dich zu erinnern. Vor deinem … Unfall warst du bei einem Projekt wie diesem beschäftigt. Wir glauben es ziemlich sicher. Deine Erinnerungen könnten uns helfen, Fehler zu vermeiden. Wir sind deine Freunde …«
    »Meine anderen Freunde haben mich getötet! Hast du das gehört? Sie wollten es nicht, und sie wußten es nicht … aber sie töteten mich, löschten mich aus! In den Träumen ist es immer so, als ob es gleich passieren würde, und es ist wirklich geschehen. Sie wußten nichts darüber, und ich kann mich nicht erinnern, wie es geschah, aber es muss … nein, es geschah wirklich!
    Nun werdet ihr mich auch töten.«
    »Aber John«, sagte Jean beschwichtigend, »du bist doch am Leben …«
    »Wir werden Sie nicht töten, Pebbles«, sagte Daniels. »Sie sind ganz sicher, so sicher wie jemand unter diesen Umständen sein kann. Wayne Tillotson starb, weil er die Kontrolle über sich selbst und über die Kapsel verlor. Sie brauchen nicht selber zu steuern, also können Sie auch nicht …«
    Daniels brach ab. Die Stimme aus dem Lautsprecher klang nicht ganz wie die eines normalen Menschen, und der Projektleiter wusste, dass er seine Worte vergeudete. Carson blickte zu Jean, und in seinen Augen war die Frage, ob dies der rechte Zeitpunkt für die Zündung ihrer psychologischen Bombe sei, aber sie hielt die Magnetbandspule so fest umklammert, dass er die Antwort verstand und nichts sagte. Daniels drehte die Lautstärke zurück, bis nur noch ein Gewisper zu hören war, und wandte sich zu ihnen.
    »Gehen Sie jetzt hinaus«, sagte er barsch. »Doktor, Sie können von meinem Büro aus hören und mit Pebbles sprechen. Carson, Sie können das gleiche vom Aufenthaltsraum aus tun; von dort können Sie auch mit mir sprechen, wenn nötig. Es tut mir leid, aber Sie müssen diesen Raum jetzt verlassen!«
    »Aber Pebbles ist doch erst morgen früh für die Rückkehr fällig …«, begann Carson, gab sich dann aber mit einem Achselzucken zufrieden. Sie waren im Kontrollzentrum nicht erwünscht, und er wusste, dass er mit weiteren Fragen nur Daniels’ Unwillen erregen würde.
    Aber von den Männern, die nun den Raum zu füllen begannen, hatte er hier und dort ein paar Worte aufgefangen, denen er entnahm, dass sie einen Wiedereintritt vorbereiten wollten. Aber wer sonst, außer Pebbles, war dort draußen?
    Im Aufenthaltsraum waren Reece und Parsons, und er ließ sich von seiner Neugier zu Fragen verleiten, aber bis auf ein ermutigendes Lächeln war nichts aus ihnen herauszuholen. Das wurde erst anders, als sie einige Zeit später, und nachdem Parsons hinausgegangen und bald darauf mit allen Anzeichen von Eile zurückgekehrt war, an der Tür mit der Aufschrift »Umkleideraum« vorbei und in den Aufzug gingen. Dann stellte Carson eine Frage, die, soweit es ihn betraf, eine Antwort verlangte.
    »Was ist mit meinem Raumanzug?«
    »Sie tragen keinen«, sagte George Reece. »Dies wird vom Anfang bis zum Ende eine hemdsärmelige Angelegenheit sein. Außerdem ist es so viel einfacher, die Leute glauben zu machen, dass wir einen biologischen Forschungssatelliten hinaufschicken. Das Kommen und Gehen von Leuten in Pullovern und Overalls wird kaum bemerkt, wenn ihre Ausweise in Ordnung sind. Aber wenn Sie in einem Raumanzug stecken, würde es ganz bestimmt auffallen.«
    »Wie lange wird die Reise dauern?« fragte Carson.
    Darauf antworteten sie nicht. Carson wurde ungeduldig. »Sie sind mit mir hierhergekommen«, sagte er scharf. »Sie hörten Daniels sagen, dass ich volle Information über Wirkungen haben könne, aber nichts über Ursachen. Seien Sie nicht päpstlicher als der Papst.«
    »Einen Tag oder vielleicht weniger, Carson«, sagte Parsons. »Kommt darauf an.«
    »Worauf?«
    »Das können wir nicht sagen«,

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