Mir verspricht dein Name Liebe
etwas ausrichten?“ Aber Isolde hatte schon aufgelegt.
Vanessa ging befriedigt ins Bad zurück, warf ihrem Spiegelbild eine Kusshand zu und sagte sich grinsend: „Gut gemacht, Vanessa, du bist eine sehr gute Schauspielerin!“
Isolde war sie los! So leicht würde die sich nicht mehr trauen, Tristan wieder anzurufen. Und jetzt war die Zeit gekommen, sich diesen zögerlichen Herrn endgültig zu angeln. Aber wie? Dazu müsste sie ihn unbedingt sehen! Doch jetzt noch nicht, jetzt musste sie sich beeilen, um pünktlich zur Arbeit in der Kneipe zu erscheinen. Ihr Chef war da sehr streng und genau.
Auf dem Weg zu ihrem Job überlegte sie, wie sie weiter vorgehen sollte. Heute konnte sie in Bezug auf Tristan nichts mehr unternehmen. Aber morgen! Sie würde sich wohl überwinden müssen und in die Staatsbibliothek gehen. Wahrscheinlich arbeitete Tristan dort an seiner Examensarbeit.
Und wenn sie ihn da nicht fand, würde sie abends zu ihm nach Hause fahren, um ihm das Handy wiederzugeben und schauen, wie sich die Beziehung entwickeln würde. Die Schwangerschaftsszene könnte sie ihm dann in zwei Wochen immer noch vorspielen! Morgen würde sie sich dann seine Mutter ansehen. Vielleicht konnte man sie ja zur Verbündeten machen.
Wiegenden Schritts trat Vanessa in die dunkle Kneipe ein und begrüßte gutgelaunt ihre Kollegen mit einem Küsschen.
Kapitel 23
Isolde saß auf dem Bettrand und hielt regungslos ihr Handy in der Hand. Ihr Herz war eine einzige Wunde! Wenn sie nur die geringste Bewegung machen würde, würde sie verbluten und tot umfallen.
Nach einer Weile zwang sie aber das Leben, Luft zu holen, und das löste ihre Starre und sie fing bitterlich zu weinen an. Alles war verloren! Sie hatte kein Recht auf Glück. Wieder hatte das Schicksal zugeschlagen und ihre zarte Hoffnung endgültig zerstört. In ihrem übergroßen Schmerz schlug sie sich mit den Handflächen gegen die Stirn und stöhnte: „Begreif es endlich, dumme Isolde, du wirst nie und nimmer glücklich werden!“
Und dann dachte sie verbittert: „Er hat sich wirklich schnell getröstet! So groß konnte seine Liebe nicht gewesen sein! Ein Abenteuer bin ich für ihn gewesen. Er ist das, was ich schon bei unserer ersten Begegnung gedacht habe: ein Hallodri, der hinter jedem Rock her war, der ihm über den Weg lief!“
Isolde schluchzte wieder laut auf. So fand sie Frau Wedemann, als sie herein kam, um das schmutzige Geschirr vom Mittag zu holen. Besorgt stürzte sie nach unten, um die Baronin zu benachrichtigen. Diese saß schon seit Stunden mit dem Fürsten im Empfangszimmer. Aber Frau Wedemann hatte keine Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Ihre kleine Isolde, so nannte sie die Baroness heimlich, wenn sie mit Zärtlichkeit an sie dachte, ihre kleine Isolde brauchte dringend Hilfe. Als sie nach dem Klopfen an der Tür fast augenblicklich ins Zimmer taumelte, fuhren die beiden Herrschaften sofort auseinander. Mit rosigen Wangen fragte die Baronin Frau Wedemann: „Ist es wichtig, was Sie zu sagen haben? Ich habe noch einiges mit dem Fürsten zu besprechen?“
„Ja, Hochwohlgeboren, bitte es ist dringend! Fräulein von Barlinghausen scheint einen Nervenzusammenbruch zu haben!“
Die Baronin wurde leichenblass, eilte händeringend in das Gemach ihrer Tochter und warf sich aufs Bett zu der schluchzenden Isolde. Wie ein kleines Kind nahm sie sie in ihre Arme und wiegte sie hin und her. Es dauerte eine Weile, bis die junge Frau sich ein wenig beruhigt hatte. Der Fürst war den beiden Frauen besorgt nachgegangen und befahl jetzt Frau Wedemann, sofort ein Glas kaltes Wasser zu bringen. Das musste Isolde trinken, was ihren Nerven gut zu tun schien. Als sie wieder ansprechbar war, bat die Baronin die sorgenvolle Haushälterin und den Gast, sie mit ihrer Tochter allein zu lassen.
„Ich werde unten auf Sie warten!“, sagte der Fürst bedeutungsschwer.
Zärtlich befragte die Baronin die Baroness und konnte sich nach einer Weile die ganze Angelegenheit zusammen reimen.
„Mein Kind“, sagte sie zum Schluss, „ du darfst nicht nur dem äußeren Anschein Glauben schenken. Manchmal ist die Wahrheit nicht ganz offensichtlich. Ich spreche aus eigener Erfahrung. Gerade heute musste ich feststellen, dass ich vieles in der Vergangenheit falsch beurteilt habe. Bitte mache nicht auch du diesen Fehler.“
Isolde schaute sie nur aus rotgeweinten Augen traurig an. Reden konnte sie noch nicht.
„Du musst dich mit deinem Tristan
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