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Mirad 03 - Das Wasser von Silmao

Titel: Mirad 03 - Das Wasser von Silmao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
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Sfinxplatz. Er schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Die Mondwolke gibt es nicht mehr und ich glaube kaum, dass die Xk sich Pferde oder Krodibos halten.«
    »Hast du vor, dich von hier aus nach Silmao zu begeben?«
    »Natürlich. Ich muss den Goldfruchtbaum im Palastgarten mit den Pollen aus Saphira bestäuben.«
    »Das bedeutet, wir müssen tausende von Meilen quer durchs Herzland reisen.«
    »Und möglichst schon gestern in Susan eingetroffen sein.«
    »Ausflüge in den Faltenwurf der Zeit sind deine Spezialität.«
    »Du überschätzt meine Kraft. Selbst wenn ich allein eine so große Entfernung in mehreren Sprüngen überbrücken wollte, würde es mir vermutlich wie Twikus ergehen. Außerdem denke ich nicht daran, Euch hier zurückzulassen.«
    »Ich hatte vermutet, dass du so etwas sagen würdest.« Harkon drehte für einen versonnenen Augenblick die rechte Spitze seines Schnurrbartes zwischen Zeigefinger und Daumen. Auf seinem Gesicht lag ein diebisches Schmunzeln. »Vielleicht könnte ich uns ein anderes, ausgesprochen schnelles Transportmittel besorgen.«
    »Hört sich prima an.«
    »Es gibt nur einen Haken.«
    »Nämlich?«
    »Die Wurmlinge werden es uns nicht freiwillig geben.«
    »Willst du dem König von Soodland damit sagen, er soll wie ein gewöhnlicher Pferdedieb…?«
    »So ungefähr.«
    »Danke für deine Offenheit.«
    »Keine Ursache. Du könntest Quaxxa ja eine Nachricht hinterlassen, in der du dich bei ihr für die Leihgabe bedankst und eine baldestmögliche Rückgabe zusicherst.«
    Ergil seufzte. »Im Moment habe ich ganz andere Sorgen…«
    »Schon gut«, unterbrach ihn Harkon. »Ich wollte nur, dass du Bescheid weißt. Darf ich mir kurz deine erlauchte kleine Kundschafterin ausborgen?«
    »Kira? Da musst du sie schon selbst fragen.«
    »Wenn ich nicht in irgendwelche stinkenden Wurmlöcher kriechen muss, bin ich dabei«, erklärte die Elvin sofort.
    Ein listiges Lächeln kräuselte Harkons Lippen. »Keine Sorge, Hoheit. Um zu finden, wonach ich suche, dürft Ihr Euch in Eurem Element austoben.«
    Die Zimmermannsschoten gingen anfangs erschreckend langsam zu Werke. Winzige, spitze, bleiche Keime bohrten sich aus den gelben Hülsen, reckten sich hier- und dorthin, als müssten sie sich zunächst orientieren, schlängelten sodann über den Boden und gruben sich in die Ritzen zwischen den Pflastersteinen. Bald hatten sie ein engmaschiges Netz geknüpft, dessen Umrisse exakt der Grundfläche des nebenstehenden Denkmals entsprach. Hiernach wuchsen die Wandellinge in die Höhe und bildeten ein immer dichter werdendes Geflecht aus Verästelungen und Verstrebungen. Längst hatte das speichelfeuchte Dutzend sich zu einem großen Organismus zusammengetan, dessen übermütig kindlicher Geist Ergil sehr an die Silberginkgo erinnerte.
    Während er den Fortgang der »Bauarbeiten« überwachte und seine »Zimmerleute« immer wieder anspornte, kam ihm ein schweres Versäumnis in den Sinn. Die ganze Mühe wäre umsonst, wenn er nach Professor Uxxuls Schiedsspruch nicht umgehend an den ersehnten »Rohstoff« herankäme und ihn schnell fortschaffte. In ihrer Wechselhaftigkeit waren die Königin der Xk und ihre Untertanen so unberechenbar wie die Brücke Wankelmut. Wer konnte schon sagen, wie lange sich Quaxxa an ihr Wort halten würde?
    Ergil wandte sich zu Popi um. »Gib mir bitte mal das Säckchen mit den Bohnen.«
    Der Ritter tat, wie ihm geheißen. »Stimmt irgendwas nicht?«
    »Alles bestens. Ich hab nur etwas vergessen.« Ohne weiter auf den fragenden Blick seines Freundes zu achten, nahm er drei neue Samen aus dem Beutel, benetzte sie mit Speichel und schickte seinen Willen hinein. Hoffentlich verstanden ihn die kleinen Helfer, denn in diesem Fall gab es keine Vorlage, die er ihnen als Bauplan liefern konnte. Die gewünschte Konstruktion existierte nur in seiner Vorstellung.
    Als er die drei Wandellinge unterhalb des echten Sfinxhauptes auf den Boden legte, kamen Waxx und Uxxul herbeigerutscht. »Was tut Ihr da?«, fragte der Hauptwurm.
    »Ich baue ein… Gerüst.«
    »Und wozu?«
    »Nun, leider mangelt es meinem Körper, ganz im Gegensatz zu dem Euren, an Saugnäpfen, mit denen ich an der Sfinx emporklettern könnte. Vermutlich habt Ihr auch keine Leiter für mich, oder?«
    »Leiter? Was soll das denn sein?«
    »Seht Ihr! Irgendwie muss ich aber zum Kopf der Sfinx hinauf, um mir meinen Siegespreis zu holen.«
    »Noch habt Ihr ihn nicht gewonnen«, bemerkte Uxxul.
    »Zweifelt Ihr noch am Ergebnis meiner

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