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Mirad 03 - Das Wasser von Silmao

Titel: Mirad 03 - Das Wasser von Silmao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
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links an einer eigens dafür gedachten Schlaufe. Überdies gab er dem Wagen mit dem Sirilimsinn ab und zu Anweisungen zur Kurskorrektur.
    »Die Xk sind nicht besonders fix im Denken«, bemerkte Harkon. Um weniger unbeteiligt zu wirken, hatte er seine Hand seitlich ans Bohnengefährt gelegt.
    »Im Zupacken anscheinend auch nicht«, stellte Tiko fest. Er zog vorne rechts, hatte den Kopf aber nach hinten gewandt.
    »Wieso? Was ist los?«, fragte Ergil, weil ihm die Sicht über den Platz durch den Wagen versperrt war.
    »Die Wurmlinge brechen gerade durch die Absperrung. Wie es scheint, sind sie ganz erpicht darauf, ihr neues Denkmal einzuweihen.«
    Ergil beschlich die Ahnung, es könnte auch einen anderen Grund für den Auflauf geben. »Schiebt schneller!«, spornte er seine Freunde an.
    Schekira kam herbeigeflattert, landete auf dem Wagen und sagte: »Ihr habt freie Bahn bis zu eurem Packesel. Offenbar sind im Park alle Wachen abgezogen worden, um die neugierigen Wurmlinge vom Eindringen in den Palastbezirk abzuhalten. Nachdem ihr das Tor durchquert habt, bleibt etwa eine Viertelmeile auf dem Weg. Er führt außen am Schloss vorbei. Dahinter werdet ihr rechts von euch ein buntes Licht sehen. Dort müsst ihr hin.«
    »Danke. Sei so lieb und schaue dich in der Zwischenzeit ein wenig auf dem Platz um. Der Tumult ist mir nicht geheuer. Sollte es Probleme geben, möchte ich es rechtzeitig erfahren.«
    »Bin schon unterwegs.« Das Käuzchen schwang sich wieder in die Luft.
    Wenig später erreichte der Wagen das von sechs Wurmlingen bewachte Parktor. Die Posten waren, wie von Hauptwurm Waxx versprochen, über den Zweck des Transportes informiert und hatten den Zugang zum Garten sogar schon geöffnet. Mit etlichen Spontangliedern winkten sie die Gäste aufs sichere Terrain des Palastbezirks.
    Da die Sonne noch hinter dem Horizont schlummerte, wäre es im Park stockfinster gewesen, wenn sich nicht hier und da etwas Licht aus Quaxxas Schloss gestohlen hätte. Erstaunlich leise rollte der Wandellingwagen mit seiner nicht eben leichten Fracht über die Steinplatten hinweg.
    »Hast du das gehört, Ergil?«, fragte Popi, nachdem die Gefährten einigen Abstand zur Pforte gewonnen hatten. »Der eine hat uns Glück gewünscht. Ich könnt mich ausschütten vor Lachen.«
    »Schieb lieber! Noch sind wir nicht in Sicherheit.«
    »Wenn die Garde erst den Braten riecht, dann könnte es fürwahr ungemütlich werden«, unkte Harkon.
    Bald lag auch der unförmige Palast hinter ihnen und rechter Hand tauchte ein bezaubernder Anblick auf. Dem Anschein nach handelte es sich um einen leuchtenden Pavillon mit ausladender Kuppel, die in zarten Tönen von Grün, Blau, Gelb und Rosenrot pulsierte.
    Ergil fühlte plötzlich eine große Beklommenheit. »Sag mal, Harkon«, erkundigte er sich, »hast du eigentlich je eine Wolkenqualle geritten?«
    »Ich?« Der Abenteurer lachte. »Sehe ich etwa aus wie ein Wurmling?«
    Während der Wagen noch auf die leuchtende Kuppel zurollte, kehrte Schekira von ihrem Erkundungsflug zurück. Ihr Bericht fiel niederschmetternd aus. Die Xk hatten sämtliche Absperrungen durchbrochen, waren in Scharen auf den Vorplatz des Palastes gestürmt und hatten sich auf die neue Sfinx gestürzt, nicht um das Wunder einer Nacht zu bestaunen, sondern um es zu verspeisen.
    »Hatte ich schon erwähnt, das hier Sämlinge und Sprösslinge aller Art als Delikatesse gelten?«, erkundigte sich Harkon.
    »Ja. Hattest du«, brummte Ergil. Seine schlimmsten Ahnungen bestätigten sich, aber er verspürte deswegen keine Genugtuung.
    »Ich kann mir denken, dass der Professor sein Urteil widerruft, wenn nur noch das alte Denkmal auf dem Vorplatz steht«, merkte Tiko an.
    Ergil seufzte. »Hoffentlich wirft uns die Königin Quaxxa nicht in den Kerker. Wer will schon eine Sfinx mit fehlender Nase haben?«
    »Das dürfte unser geringstes Problem sein«, sagte Harkon. »Die Höchststrafe in Xk ist die ›Ewige Trockenlegung‹. Hört sich aber schlimmer an, als es ist. Wenn eine Königin unfruchtbar wird und eine neue in die Große Bruthalle einzieht, ruft sie normalerweise eine Amnestie aus. Dann werden alle ›Ewig Trockenen ‹ wieder aufgeweicht.«
    Popi gab einen hysterischen Laut von sich. »Ich liebe dieses Land!«
    Ehe Ergil dazu kam, Harkon nach den unangenehmen Einzelheiten des größeren Problems zu befragen, erreichten sie ihr neues Transportmittel. Der Wagen kam direkt unter der Wolkenqualle zum Stehen. Dies stellte insofern keine

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