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Mirad 03 - Das Wasser von Silmao

Titel: Mirad 03 - Das Wasser von Silmao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
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Besonders auffällig waren die enormen Mengen Fuchsfell, die seinen dürren Hals umwogten.
    Als Gondo den Greis wieder einmal beobachtete, bekam er einige Anweisungen mit, die einem jungen, ziemlich langen Soldaten galten, der blass wie ein Höhlenlurch war.
    »Das wäre alles, Ricklund, danke. Ihr und Eure Kameraden könnt Euch jetzt wieder bei Euren Einheiten melden. Borst meint, der heutige Angriff sei der schlimmste im ganzen Krieg. Die Achsenherren seien wild entschlossen, uns vor Sonnenuntergang von der Klippe zu fegen. Deshalb braucht er jeden Mann, der ein Schwert halten kann.«
    »Aber was ist mit dem Chamäleonen?«
    »Der hat lange genug eine Sonderbehandlung bekommen, meint Borst. Er möchte, dass du deinen Kameraden, die auf den Zoforoth aufpassen, Bescheid gibst, damit sie sich dir anschließen. Den Gefangenen sollt ihr im Dunkeln sitzen lassen. Wenn ihr heute Abend noch am Leben seid, könnt ihr ihm etwas zu essen bringen. Und nun ab mit Euch, mein Junge. Danke noch einmal und… passt auf Euch auf.«
    Im Laufe des kurzen Gesprächs war in Gondo ein Entschluss gereift. Er musste dem Gardisten Ricklund folgen, denn der einzige Weg zum Schatz führte über Kaguan.
    Es war nicht ganz leicht, sich an die Fersen des Soodländers zu heften, ohne entdeckt zu werden, aber ein richtiger Zwergling ließ sich von einer solchen Herausforderung nicht schrecken. Aus sicherer Entfernung beobachtete Gondo, wie der junge Soldat einen schmalen Tunnel betrat und wenig später mit vier seiner Kameraden wieder herauskam. Als sie verschwunden waren, schnappte er sich eine Öllampe und lief in den gekrümmten Gang hinein. Bald tauchten vor ihm Gitterstäbe auf, die das Licht matt reflektierten. Die karge Zelle lag verlassen da.
    Gondo hätte am liebsten laut geschrien. Seine Kopfschmerzen wurden wieder stärker. Schnaubend wie ein gehetztes Tier trat er an das Gitter und starrte in das leere Verlies. Er weigerte sich zu glauben, dass man ihn schon wieder um seine Belohnung geprellt hatte. Kaguan musste geflohen sein…
    Aber hätten dann die abziehenden Gardisten nicht aufgeregter gewirkt? Sie waren ganz ruhig – oder bedrückt? – aus dem Tunnel gekommen. Während Gondo noch die so widersprüchlichen Beobachtungen miteinander in Einklang zu bringen versuchte, fuhr plötzlich eine dunkle Kralle wie aus dem Nichts zwischen den Gitterstäben hindurch, packte ihn am Hals und hob ihn hoch. Der ausgeprägte Greifreflex des Zwerglings verhinderte, dass er seine Öllampe fallen ließ. Nachdem ihn die dunkle Kralle hinreichend lang hatte zappeln lassen, hörte er eine überaus freundliche, aber trotzdem kalte Stimme.
    »Wie klein die Welt doch ist! Von allen enttäuschenden Begegnungen der letzten Monate hätte ich am wenigsten damit gerechnet, ausgerechnet dich hier wiederzusehen, mein kleiner Freund.«
    »Kaguan… Meister…«, krächzte Gondo und strampelte weiter mit den Beinen, bis der Griff des schwarz schimmernden Chamäleonen sich ein wenig lockerte.
    »Du kennst mich also noch. Das ist gut.«
    »Wie könnte ich Euch je vergessen, Meister?« Ihr schuldet mir noch die Belohnung!, fügte der Zwergling in Gedanken anklagend hinzu.
    Als habe der Zoforoth ihn gehört, antwortete er: »Meinen letzten Auftrag hast du leider nicht zur Zufriedenheit erfüllt.«
    »Euer Befehl lautete, die Könige von Soodland zu fangen. Das habe ich getan.«
    »Und sie wieder laufen gelassen. Ich wollte, dass du sie umbringst oder zumindest festhältst. Aber lass uns nicht darüber streiten, mein kleiner Freund. Irren ist zoforothisch. Ich will dir eine zweite Chance geben. Wenn du mich diesmal nicht enttäuschst, soll deine Belohnung um vieles größer ausfallen als der Lohn, den ich dir bei unserer letzten Begegnung versprochen habe. Was hältst du davon?« Der Zoforoth drückte den Hals wieder zu.
    »Klingt wunderbar!«, krächzte Gondo. Er hatte das Gefühl, die Warzen in seinem Gesicht könnten jeden Moment platzen und seine Augen aus den Höhlen quellen.
    Unvermittelt wurde er fallen gelassen.
    »Ich muss dich warnen«, sagte Kaguan, immer noch freundlich. »Wenn du glaubst, du könntest dich davonstehlen und mich hier sitzen lassen, wirst du diesen Irrtum nicht überleben.«
    »Das leuchtet mir ein, Meister«, beeilte sich der Zwergling zu beteuern.
    »Gut. Dann hör mir genau zu. Zwei Dinge sind es, die du für mich tun musst…«
    Das Auftauchen der Wolkenqualle über der Sooderburg sorgte für ehrfürchtiges Staunen auf beiden Seiten der

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