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Mirad 03 - Das Wasser von Silmao

Titel: Mirad 03 - Das Wasser von Silmao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
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der Allianz in die Verteidigungsschlacht zu führen, mussten sie den weiten Weg über die Weststeppen und Kimor nehmen. Lediglich König Helviks Truppen waren nahe genug, um den Soodländern noch rechtzeitig zu Hilfe zu kommen.
    Der Erste Kanzler suchte das Schollenmeer ab, so als fürchte er, Múrias düstere Zusammenfassung der Lage könnte dort einen Schwarm von Segeln heraufbeschworen haben.
    Borst sagte: »Ohne Flotte keine Invasion. Timmerburg meldet, dass die Küste des Eisigen Ozeans zwischen Nordelderland bis zu den warmen Meeresströmungen in West-Ostrich zugefroren ist. Das wird Godebars Schiffe vorerst von uns fern halten.«
    »Ich wollte euch auch an diesem verschwiegenen Ort sprechen, weil ich heute früh zwei neue Nachrichten bekommen habe«, erklärte Múria. »Der Süden Elderlands ist gefallen.«
    Borst kratzte sich die bärtige Wange. »Das klingt ernst. Übers Meer sind es von dort gerade vierhundert Meilen bis nach Sooderburg. Wenn ich einer von Godebars Generälen wäre, würde ich in dem waldreichen Gebiet eine behelfsmäßige Flotte zusammenzimmern lassen, sie an der Küste entlang bis nach Bjondal bringen und dann den Soodlandbelt überqueren.«
    »Meinem Gewährsmann in Timmerburg zufolge sind die ersten Flöße schon unterwegs nach Süden.«
    »Ihr könnt Euch bemerkenswert gut in die Köpfe unserer Gegner versetzen«, bemerkte Halbart. Seine grauen Augen waren mit einem Mal sehr schmal geworden.
    »Wie darf ich das verstehen, Fürst?«, polterte Borst.
    »So wie ich es gesagt habe. Ich staune über Eure Einblicke in die Denkweise von Verrätern.«
    »Hütet Eure Zunge, Halbart Bookson! Entrin und Godebar mögen falsche Hunde sein, aber sie haben ihre Armeen kaum irgendwelchen Dummköpfen anvertraut, sondern wohl eher ihren besten Generälen. Und die Hirne von Heerführern sind so verschieden nicht, egal auf welcher Seite sie kämpfen. Hättet Ihr nur einmal im Leben ein Schwert statt Eurer Schreibfeder geschwungen, dann wüsstet Ihr…«
    »Ruhig Blut, meine Herren«, ging Múria dazwischen. »Unsere Feinde bereiten uns schon genug Kopfzerbrechen, da müssen wir uns nicht noch gegenseitig die Schädel einschlagen.«
    »Mir erschien der Gedanke von Anfang höchst fragwürdig, das Reich gleich drei Regenten zu überantworten«, sagte Halbart verschnupft.
    »Meint Ihr, ich fühle mich in meiner Rolle wohl? Wir haben eine Pflicht übernommen, meine Herren, eine große und gewiss nicht leichte Verantwortung. Und bis Ergil zurückkommt, werden wir sie so gut, wie es uns möglich ist, erfüllen.«
    »Wenn er wüsste, wie es um sein Reich steht, dann hätte er bestimmt längst die Heimreise angetreten. Ich hielte es für sinnvoll, ihm unverzüglich einen Botenfalken zu schicken.«
    »Damit werden wir ihn kaum zur Umkehr bewegen können, mein alter Freund. Er ist hinausgefahren, um ein Mittel gegen das Siechtum seiner Mutter zu finden. Wir mögen zwar unterschiedlicher Auffassung über die Erfolgsaussichten dieser Expedition sein, sind uns im Grundsatz aber wohl einig: Nur wenn Vania geheilt wird, kann unsere Welt gerettet werden.«
    »Dann wollt Ihr den König also im Ungewissen lassen? Ich finde, damit maßt Ihr Euch eine Befugnis an, die Ihr nicht habt, meine Liebe.«
    Múria stieß die Luft durch die Nase aus und funkelte erst den Fürsten, dann den Exilkönig an. »Was hältst du von Haibarts Vorschlag, Borst?«
    Der Pandorier zögerte. Sein Blick wanderte an Múria vorbei zu Torbas, der gerade ein Steinchen von der Mauer geworfen hatte. »Wenn ich sage, lasst alles so, wie es ist, weil Ergil es so bestimmt hat, wird der feine Herr Kanzler mir womöglich unterstellen, ich wollte den König über den Ernst der Lage im Ungewissen lassen.«
    Halbart reckte dem Hünen sein spitzes Kinn entgegen. »Läge der Gedanke nicht nahe?«
    »Nicht für mich«, knurrte Borst. »Aber wenn Ihr Ergil unbedingt mit Eurer Nachricht verunsichern wollt, dann tut es. Ich bin vollauf damit beschäftigt, die Moral unserer Armee zu stärken. Ihr entschuldigt mich.« Er wandte dem Ersten Kanzler den Rücken zu und stapfte in Richtung seines Adjutanten davon.
    Múria seufzte. »War das unbedingt nötig, Fürst?«
    Halbart sah dem Pandorier aus schmalen Augen nach und murmelte: »Manchmal ist Vorsicht besser als Nachsicht.«

 
    15
     
    DAS SCHLOSS MIT SIEBEN RIEGELN
     
     
     
    Glücklicherweise fiel Harkon Hakennase aufgrund seiner Statur nicht weiter ins Gewicht. Nachdem Tusan und Jazzar-fajim die Mondwolke um zwei

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