Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Miranda - so stolz und so süß (German Edition)

Miranda - so stolz und so süß (German Edition)

Titel: Miranda - so stolz und so süß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Miles
Vom Netzwerk:
sind, wie Sie sein sollten’. Mehr wollte er mir jedoch nicht erzählen. Oh, bitte, bitte, antworten Sie, denn ich kann es nicht ertragen, noch länger im Ungewissen zu sein.”
    Miranda war erst blass und dann rot geworden. “Ich werde Ihnen antworten, Sophie, wenn Sie mir Gelegenheit dazu geben. Erstens kehre ich nicht nach Italien zurück. Niemand hat mich von hier vertrieben. Zweitens haben Sie gesagt, Ihr Bruder habe Ihnen erzählt, Mr Harmon halte sich im Dorf auf. Kennt er ihn? War auch er sein Mitschüler? Oh, Sophie, dann müssen Sie über Leo Bescheid wissen.”
    Verständnislos schaute Sophie die Freundin an. “Über Leo Bescheid wissen? Ich begreife Sie nicht, Miranda. Wir alle wissen über Mr Harmon Bescheid. Er ist ein schrecklicher Mensch. Wie können Sie mit ihm befreundet sein?”
    Die Freundin war fast den Tränen nahe. Sie mochte etwas oberflächlich sein, doch Miranda hatte nie daran gezweifelt, dass Miss Sophie anständig war. Abrupt setzte sie sich aufs Sofa.
    “Mr Harmon ist mit meiner Stiefmutter verwandt”, erklärte sie. “Er ist hergekommen, weil er um mich besorgt ist. Das ist alles.”
    Sophie schüttelte den Kopf und ließ sich neben Miranda nieder. Eine Träne rann ihr über die Wange. Mit zitternder Hand suchte sie in ihrem Ridikül nach dem Taschentuch und zog es heraus.
    “Er ist ein grässlicher Mensch, Miranda. Es ist seine Schuld, dass meine Saison ein Misserfolg wurde. Er hat mir den Hof gemacht, und als Jack das erfuhr, hat er ihn vertrieben. Er ist mit ihm zur Schule gegangen, und schon damals hat Mr Harmon nichts getaugt. Als Jack mir das sagte, habe ich ihm nicht geglaubt. Nun, ich habe gedacht, das sei nicht von Bedeutung. Mr Harmon hat mir das Gefühl gegeben, ich könne ihn ändern, ihn retten. Er hat gesagt, ohne meine Hilfe würde er ganz auf Abwege geraten. Genau das waren seine Worte.”
    “Ich verstehe.” Miranda verstand tatsächlich. Romantischer Unsinn dieser Art musste auf eine junge Dame wie Sophie Eindruck gemacht haben.
    Zur ersten Träne gesellte sich eine zweite. Sophie wischte sie ab. In ihrer konfusen Art erzählte sie weiter: “Ich war sehr dumm. Ich dachte, es sei richtig, so etwas zu tun, weil Mr Harmon mich liebe. Ich liebte ihn. Natürlich kam alles heraus. Ich hatte Glück, weil er mich noch nicht dazu überredet hatte, mit ihm durchzubrennen. Einige Tage später hätte ich das vielleicht getan, weil es etwas sehr Verlockendes hat, über die Grenze zu flüchten und der Liebe wegen alles hinter sich zu lassen. Mit jemandem auf einem Pferd zu sitzen und durch den Schnee zu reiten, wenngleich man natürlich nicht sicher sein kann, dass es schneit. Ich nehme an, das hängt von der Jahreszeit ab, in der man flüchtet.” Sophie seufzte und schüttelte den Kopf. “Jack und Leo haben dafür gesorgt, dass es keinen Skandal gab, wenngleich Leo derjenige war, der am meisten dazu beigetragen hat. Jack war so wütend, dass er kaum sprechen konnte. Bei ihm ist das etwas sehr Ungewöhnliches und beweist nur, wie sehr die ganze Sache ihm naheging. Stimmen Sie mir zu?”
    Miranda wusste nicht, ob sie zustimmen solle, oder nicht. Sie starrte die Freundin an und war nicht fähig, ein Wort herauszubringen. Sie war der Meinung, sie müsse diesen Behauptungen aufs Heftigste widersprechen und erklären, zu ihr sei Mr Harmon immer sehr nett gewesen, und deshalb wolle sie solche Beschuldigungen nicht mehr hören. Aber das tat sie nicht. Abgesehen von der Tatsache, dass sie keinen Grund hatte, an Sophies Ehrlichkeit zu zweifeln, hatten deren Worte sie hellhörig gemacht. Auch sie hatte, wenn sie mit Mr Harmon zusammen gewesen war, Augenblicke erlebt, in denen sie ihm nicht ganz geglaubt hatte.
    “Wollen Sie damit sagen, dass Mr Harmon ein Mann ist, der einer junge Dame schöntut, weil er sie ihres Geldes wegen heiraten will?”
    Sophie kicherte unter Tränen. “Sie nennen die Dinge beim Namen, nicht wahr, Miranda? Ja, so ein Mann ist er. Hat er Ihnen etwa schöngetan? Daran habe ich nicht gedacht. Vielleicht sind Sie jetzt froh darüber, dass ich Sie gewarnt habe, obwohl Jack mir gesagt hat, ich dürfe Mr Harmons wegen nicht mehr mit Ihnen reden oder Sie besuchen oder Ihre Freundin sein. Aber ich möchte so gern weiterhin Ihre Freundin sein, Miranda.” Sophie brach in Tränen aus.
    Dieses Mal war es viel schwieriger, sie zu beruhigen, wenngleich Miranda ihr Bestes tat.
    “Mr Harmon hat mich aufgesucht, weil meine Stiefmutter ihn darum gebeten hatte”, sagte

Weitere Kostenlose Bücher