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Mirandas Monsterwelt

Mirandas Monsterwelt

Titel: Mirandas Monsterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fragte ich.
    »Womit?« Ihre Stimme klang hell, fast noch kindlich.
    »Mit der Musterung.«
    »Ach so.« Sie lächelte schüchtern und legte ihre Hände zusammen.
    »Das war doch keine Musterung.«
    »Wie Sie meinen, Miranda.« Ich wechselte das Thema. »Wohin soll ich jetzt fahren?«
    »Weiter dem Weg nach.«
    »Okay, und wo landen wir dann? In der Themse? Im Sumpf oder vielleicht in Ihrer Hütte oder im Haus…«
    »Im Haus. Nur müssen wir den letzten Teil des Weges zu Fuß gehen, da ich fürchte, daß Ihr Wagen zu schwer sein wird. Er kann natürlich auch versinken, das wäre sogar…« Sie schwieg.
    »Reden Sie weiter!«
    »Nein, nein, lieber nicht.«
    Du kleines Luder, dachte ich. Siehst harmlos aus, bist aber durchtrieben.
    Wir würden sehen. Diesmal machte ich nicht den gleichen Fehler wie bei der Herfahrt. Zwar schaute ich auch auf den Weg, aber ich sah mich gleichzeitig auch nach rechts und links um und suchte ebenfalls in dem wie tot wirkenden Geäst der Bäume nach, ob das Mädchen dort nicht irgendwelche Komplizen versteckt hatte.
    Es war alles »sauber«.
    Wir sprachen nicht. Miranda hatte sich bequem zurückgelegt und hielt die Augen fast geschlossen. Fast hatte es den Anschein, als würde sie es genießen, von mir gefahren zu werden.
    Sehr weit brauchten wir nicht mehr zu fahren, denn wir erreichten ein Gebiet, das zwar flach war, aber trotzdem noch eine gewisse hügelige Form aufwies.
    Wieder ragten Buckel mit flachen, grasbewachsenen Kappen aus dem grünbraunen Sumpf. Dazwischen befanden sich oft Mulden, und in manchen hatte sich dunkelbraunes Brakwasser gesammelt, dessen Oberfläche wie lackiert schimmerte.
    »Sie können hier anhalten«, sagte Miranda plötzlich.
    »Auf dem Weg?«
    »Ja.«
    »Kann ich nicht drehen?«
    »Versuchen Sie es.«
    Das tat ich auch, hing einmal fast mit den Hinterrädern fest, aber schaffte es zum Glück, den Bentley wieder freizubekommen. Ich ließ ihn so stehen, daß seine Schnauze in die Richtung zeigte, aus der ich gekommen war.
    Miranda hatte bereits die Tür geöffnet. Auch ich verließ den Wagen.
    Meine Waffen trug ich griffbereit bei mir und hatte auch den Bumerang mitgenommen. Er steckte so, daß meine Lederjacke ihn verdeckte.
    Die Sonne war nicht mehr zu sehen. Dafür hatte die Kühle zugenommen. Der Wind blies uns den fauligen Gestank des Moores entgegen. Aus der Ferrje, wo die Themse sich durch das Bett wälzte, hörte ich das Tuten einer Schiffssirene.
    »Ein Haus sehe ich nicht!«
    Miranda deutete irgendwohin. »Sie werden es schon bald entdecken, Mr. Sinclair.«
    »Da bin ich gespannt.«
    »Das können Sie auch.«
    Wie schon erwähnt, die Fläche war nicht mehr so glatt, und Miranda führte mich zunächst über einen schmalen Pfad, der für den Bentley nicht geeignet gewesen wäre.
    Unsere Schritte hörten wir zwar, aber auch die anderen Geräusche des Sumpfes. Das Quaken fetter Kröten, das geheimnisvolle Blubbern der Teiche, auf deren Oberflächen Gasblasen zerplatzten, und wir vernahmen auch ein Platschen oder Klatschen, das immer dann entstand, wenn Tiere in das mit Algen überdeckte Wasser sprangen.
    Eine noch intakte Welt, durch die wir schritten. Der Weg wurde noch morastiger. Ich sank manchmal bis zu den Knöcheln ein und war froh, strapazierfähige Schuhe angezogen zu haben.
    Miranda sprach nicht. Sie schritt zügig aus, ohne zu zögern. Ein Beweis, wie gut sie sich in dieser sumpfigen Gegend auskannte.
    Wir überquerten einen dieser kleinen Hügel, mußten ihn an der anderen Seite wieder hinab und stoppten überrascht. Ich war zuerst stehengeblieben.
    Mein Blick war auf das Haus gefallen.
    Es existierte tatsächlich, und ich wunderte mich nicht schlecht. In den Bergen habe ich des öfteren Häuser gesehen, die mit der Rückfront in den Berg gebaut waren.
    Hier hatte sich der Erbauer diese Methode abgeguckt, denn das Haus stand mit der Rückseite zum Hang hin, so daß ich aufs Dach schauen konnte.
    Es bestand natürlich nicht aus Schindeln, man hatte es der Umgebung angepaßt. Rohre, Äste, Flechten und dickes Moos sowie Gras waren eine Verbindung eingegangen, die das Innere der Sumpfhütte auch vor einem Platzregen schützte.
    Fast ein Öko-Haus, und ich war gespannt, wie es darin aussehen würde.
    Miranda hatte auch weiterhin die Führung nicht abgegeben. Über einen Trampelpfad schritten wir quasi um den Innenrand der Mulde herum, um uns dem Haus von der Vorderseite nähern zu können.
    Es war gar nicht mal so klein. Auch zum Bau des

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