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Mirandas Monsterwelt

Mirandas Monsterwelt

Titel: Mirandas Monsterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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da, vom Schein der Kerzen umschmeichelt, und schaute auf mein Kreuz, das ich nach wie vor festhielt.
    »Es war stärker«, sagte ich.
    Sie gab mir keine Antwort und ließ mich näherkommen. »Sieh ein, daß es keinen Zweck hat, Miranda! Es lohnt sich nicht. Du hast dich verrannt, Mädchen!«
    Langsam bewegte sie den Kopf von rechts nach links. »Nein, ich habe mich nicht verrannt. Ich werde es dir noch zeigen, denn jemand steht hinter mir und hält seine schützenden Arme über mich.«
    »Deine Mutter?«
    »Ja.«
    »Dann ruf sie her!«
    Mit dieser Forderung hatte ich sie überrascht, denn Miranda wußte nicht, was sie antworten sollte. »Ich werde es mir überlegen«, wich sie einer direkten Erwiderung aus.
    »Du kannst es nicht!«
    Sie hob schnell den Kopf.
    Es sah so aus, als wollte sie widersprechen, aber sie schluckte die Worte hinunter und schaute an mir vorbei zum Eingang.
    Ich gestattete mir ein Lächeln. »Manchmal ist es nicht so einfach, wie es aussieht. Deine Mutter mag dir mit Rat und Tat zur Seite stehen, aber sie ist nicht hier. Sie befindet sich in einem anderen Reich, in einem nicht sichtbaren, und ich glaube kaum, daß sie den Dimensionssprung in diese Welt schaffen wird.«
    Diese Sätze hatten Miranda aus der Reserve gelockt. Sie starrte mich an, ihr Blick wurde flammend, und es tat ihr gut, die nächsten Worte zu sagen. »Meine Mutter wußte genau, was sie wollte. Um mir den nötigen Schutz zu geben, hat sie aus ihrer Welt die vier Leibwächter geschickt. Claudia selbst braucht nicht einzugreifen. Du wirst von meinen Beschützern getötet, Sinclair.«
    »Wo sind sie?«
    »Hier!«
    Die Antwort überraschte mich. Ich nahm sie lässig hin und hob die Schultern. »Tut mir leid«, sagte ich im Herumdrehen. »Ich sehe keines deiner Monstren.«
    »Komm mit.«
    Ihre Schüchternheit war verschwunden. Miranda hielt plötzlich das Heft in ihren zarten Händen. Sie schaffte es auch, daß ich ihr folgte, und wieder einmal gingen wir gemeinsam dem Ausgang entgegen, wo wir stehenblieben.
    Die Fläche hatte sich nicht verändert. Nach wie vor bestand die Kreuz-Magie, und der grüne Schein lag flackernd über dem Moor.
    Wahrscheinlich würde er erst verschwinden, wenn es mir gelungen war, die fremde Magie zu zerstören.
    Miranda trat hinaus. Sie zeigte jetzt keine Furcht mehr davor, die Fläche zu betreten, denn sie mußte mir das zeigen, was sie längst gefühlt hatte.
    Ihr Arm wies in eine bestimmte Richtung. Ich folgte mit meinen Blicken und stellte gleichzeitig fest, daß die Dunkelheit zugenommen hatte und nur noch über der Sumpffläche der hellere grüne Schein lag.
    »Siehst du den ersten?«
    Ich hätte ihn nicht erkannt, aber ich sah etwas glühen, das wie ein Kreis über der Oberfläche stand. »Es ist ein Auge!« flüsterte das Mädchen. Da wußte ich, daß uns der Zyklop besucht hatte…
    ***
    Silberkugeln helfen oft, das wußte Suko genau. Nur mußten es Dämonen der niederen Stufe sein, auf die sie abgefeuert wurden, und bei Claudia Morton war das nicht der Fall gewesen. Nicht allein sie hatte den Kugeln widerstanden, auch der Spiegel.
    Wenn man sie vernichten wollte, dann auch den Spiegel.
    Das alles war Suko gesagt worden, daran erinnerte er sich, als er die Peitsche hervorholte. Einmal schlug er einen Kreis!
    Und schon rutschten drei aus Dämonenhaut gefertigte Riemen hervor und blieben wie geringelte Schlangen vor seinen Füßen liegen.
    »Was ist das?«
    Suko hatte die Frage des Hausbesitzers verstanden und gab eine knappe Antwort. »Eine Peitsche. Aber eine besondere…«
    »Wollen Sie damit…?«
    »Bitte halten Sie sich zurück«, erklang Sukos scharfe Antwort. »Ich habe das Kommando.« Er wollte sich durch nichts mehr stören lassen, weil seine Aufgabe einfach zu wichtig war.
    Der Spiegel war heil, das Gesicht existierte ebenfalls. Wo Sukos geweihte Silberkugel getroffen hatte, zeigte es eine leichte dunkle Verfärbung.
    Suko konnte Claudia sehen, sie sah ihn. Und sie mußte auch die Peitsche in seiner Hand erkennen. Gelassen hob der Chinese den Arm.
    Die Dämonenpeitsche war eine mächtige schwarzmagische Waffe, die schon zahlreiche Gestalten der Schwarzen Magie vernichtet hatte, und auch Claudia sollte ihr nicht widerstehen.
    Ebenso der Spiegel!
    Und Suko schlug.
    Als die Riemen dicht vor der Spiegelfläche auseinanderfächerten, sah Suko für einen winzigen Moment das Erschrecken im Gesicht der Claudia Morton, bevor das »Leder« an drei verschiedenen Stellen traf und hart gegen die

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