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Mirandas Monsterwelt

Mirandas Monsterwelt

Titel: Mirandas Monsterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen Doppelstöckigen ein. »Den nehmen Sie mal.«
    Morton trank. Farbe kehrte in sein Gesicht zurück und vertrieb die Blässe. Draußen legte sich die Dämmerung über die Stadt. Sie kam lautlos und drängte das Tageslicht zurück.
    Suko stand nahe des Fensters und dachte nach. Nein, die Probleme waren längst nicht aus der Welt geschafft worden. Da gab es noch die Tochter und höchstwahrscheinlich auch die vier Monstren.
    »Sie wissen, Percy, was uns noch bevorsteht?«
    Der Mann ließ den Rest Whisky im Glas kreisen. »Ich kann es mir denken, Sir.«
    »Wo genau liegt das Moor?«
    »Ziemlich weit weg. Bis zur Hütte können wir mit einem Wagen nicht fahren. Er würde einsinken. Immer wenn wir der Hütte einen Besuch abgestattet haben, mußten wir den Rest des Weges zu Fuß gehen.«
    »Aber die Zeit drängt!« hielt Suko entgegen.
    »Das sehe ich auch so.« Morton stand auf. »Ich will zu meiner Tochter, verstehen Sie? Wenn Sie nicht mitkommen wollen, ich fahre. Was ich gehört habe, ist schlimm genug. Sie hat mit ihrer toten Mutter in einem unmittelbaren Kontakt gestanden, und da muß ich einfach etwas tun. Wir müssen ihr helfen…«
    »Das werden wir auch. Kommen Sie.«
    »Doch mit dem Wagen?«
    »Ja.« Suko grinste scharf. »Aber nur bis zum Yard. Von dort aus nehmen wir den Hubschrauber.«
    »Verdammt, das ist eine Idee!«
    ***
    Vier Monstren waren es! Einer hatte sich gezeigt, und ich war mir sicher, daß auch die drei anderen irgendwo lauerten.
    Ich warfeinen Blick nach links. Miranda stand da und hatte ein Lächeln auf ihre Lippen gelegt. Die Augen glänzten. In ihnen zeigte sich die Freude, die das Mädchen spürte.
    Ich freute mich nicht gerade, denn das Wissen, gegen vier gefährliche, dämonische Wesen antreten zu müssen, war nicht gerade eine spaßige Sache.
    Durch das Nicken bestätigte Miranda die Gedanken, die durch ihren Kopf spukten. Sie sprach sie schließlich auch aus, als sie sagte: »Ja, so ist das. So habe ich es mir gedacht. Es wird alles anders kommen. Viel besser für mich und ganz anders. Ich habe lange darauf warten müssen, nun ist es soweit. Endlich…«
    »Willst du hin?« fragte ich sie.
    »Nein«, erwiderte sie lachend. »Ich besuche den Zyklopen nicht. Er wird zu mir kommen. So ist es abgemacht. Er kommt, und auch die anderen befinden sich bereits in der Nähe, wenn wir sie auch noch nicht sehen. Aber ich spüre sie, Sinclair. Ja, nur ich kann sie spüren, denn sie stehen mit mir allein in einem Kontakt, den meine eigene Mutter für mich geschaffen hat.«
    Es bestand kein Grund, an ihren Worten zu zweifeln. Dieser Sumpf war normalerweise schon gefährlich genug, doch durch die Magie meines Kreuzes wirkte er irgendwie verzaubert. Er kam mir so geheimnisvoll, so schaurig und geisterhaft vor. Eingetaucht in ein grünes Flair, in dem sich, wegen der allmählich sinkenden Temperaturen, die ersten langen Dunstbänke bildeten, die lautlos über die sumpfige Wasserfläche trieben.
    Auch vor dem Auge des Zyklopen glitten sie her, und dessen Umrisse wurden zu einem verschwommenen roten Fleck.
    Aber er blieb stehen.
    Und auch ein anderer war da.
    Ich sah ihn nicht, Miranda ebenfalls nicht, aber beide vernahmen wir das schlimme Fauchen, das urplötzlich erklang und durch die Dunkelheit über dem Sumpf hallte.
    Dazwischen hörten sie noch grollende, unheimlich klingende Töne, als hätte jemand Luft geholt, um in das erste Geräusch ein zweites hineinzupressen.
    Selbst ich konnte einen Schauder nicht vermeiden, denn Laute wie diesen kannte ich.
    Prompt sprach mich Miranda darauf an. Sie trat dicht an mich heran, in ihrer Stimme lag eine prickelnde Spannung, als sie die nächste Frage stellte. »Na, weißt du, wer da seinen Ruf ausgesandt hat, um mich zu begrüßen?«
    »Ja«, erwiderte ich. »Ein Werwolf.«
    »Richtig, Sinclair. Jetzt fehlen nur noch der Vampir und der Zombie!« hauchte sie und wies gleichzeitig schräg zum Himmel. »Schau in die Höhe. Da steht er. Auf ihn habe ich auch gewartet. Der Wind hat die Wolken vertrieben, damit wir den sehen können, der meinen Geschöpfen die Kraft für ein ewiges Leben gibt.«
    So poetisch ausgedrückt konnte sie nur einen gemeint haben, der voll, bleich und irgendwie beschützend einen Kreis in die dunkle Fläche des Firmaments gemalt hatte.
    Der Mond!
    Kraftspender und Leuchtkörper für die Mächte der Finsternis. Nur die Geschöpfe der Dunkelheit holen sich aus ihm den Segen für ihr fürchterliches Leben.
    Er wirkte auf mich wie ein ferner

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