Miras Welt (Mira und Melissa) (German Edition)
für deutlich weniger Geld, das erste war recht teuer). Und seit ich die ersten Antworten der jenseitigen Helfer hatte und sogar Martins eigene Worte übermittelt bekam, war es leichter, denn nun wusste ich um den wahren Sinn des Geschehens und auch um meine eigene Bestimmung. Ab dem Tag begann meine Heilung. Das aber war nicht genug für mich. Ich war eine Suchende geworden, las ein Buch nach dem anderen im Lauf der vielen Jahre, welches in Zusammenhang stand mit Sterben, Tod und Trauer, Jenseits, Engel, Himmel und Seele, Medialität.
Was für ein enormer Trost das für mich war! Ich fühlte mich verstanden! Ich las viele Bücher. Auch einige über Astralreisen und Schamanismus, nicht zu vergessen: christliche Mystik, deren sprachliche Schönheit einfach eine Wohltat war. Langsam formte sich ein relativ stabiles Bild des Jenseits in mir. Gleichermaßen wuchs mein Interesse an den verschiedenen Lichtwesen in der geistigen Welt. Ich lernte, meinen eigenen medialen Erlebnissen mehr zu vertrauen, vor allem den Traumbotschaften.
·„Was können Sie anderen Menschen mit auf den Weg geben, die Ihre seherischen Kräfte nicht haben? Wie können sie mit dem Tod umgehen?“
Ich habe oft mit anderen Trauernden gesprochen, Briefe geschrieben, habe versucht, Trost zu spenden. Oft gelang es mir, aber nicht immer. Ich habe von meinen medialen Erlebnissen offen berichtet, im Glauben, das würde helfen. Aber manchmal stieß ich gerade deswegen auf Ablehnung oder Unglauben. Oder ich machte andere ungewollt traurig, denn sie hatten ja nicht die Gnade erfahren, ihre Lieben noch einmal zu sehen, zu hören, gar zu fühlen. Sie fragten sich wohl: Was hat sie, das ich nicht habe? Habe ich es denn nicht verdient, noch einmal Kontakt haben zu dürfen? Danach wurde ich vorsichtiger, formulierte allgemeiner. Ich werde aber nie aufhören zu sagen: Die Toten sind nicht „tot“, sie leben jetzt nur in einer anderen Form, an einem anderen Ort weiter. Und auch wir werden nach unserem irdischen Tod dorthin gehen. Jede Seele hat ihre passende „Wohnung“ im Himmel. Unsere unsterbliche Liebe zueinander weist uns den Weg, vereint uns.
Wie „Nichtsehende“ mit dem Tod umgehen können? Nun, was soll ich sagen? Ich wünsche mir für die Menschen, dass sie Vertrauen haben können in das, was „Sehende“ ihnen erzählen. Es sollte kein blindes Vertrauen sein, aber ein offenes Aufnehmen. Die Worte sollten im Herzen gewogen und geprüft werden. Es gibt leider auch weniger gute Medien, die nicht den Menschen „dienen“ sondern eher ver-dienen an den Trauernden. Darum ist mein Rat, falls auch Sie ein Medium beauftragen wollen: Hören Sie sich vorher gut um, fragen sie die Leute, welche Erfahrungen sie gemacht haben mit dem Medium ihrer Wahl. Heute gibt es ja das Internet! Und vor allem: Geben Sie dem Medium keine Vorinformationen, die über den Namen und das Geburts- und Sterbedatum hinausgehen, sonst werden Sie u. U. immer zweifeln, ob die Botschaften echt sind oder nur „geschickt formuliert“. Hören Sie gut hin, ob Ihnen nur Allgemeingültiges gesagt wird oder ob das Medium Sachverhalte benennt, die nur Sie wissen können, und ob die Äußerungen des Verstorbenen für ihn „typisch sind“. Hören Sie gleichzeitig auf Ihr Gefühl. Wenn der Kontakt echt ist, dann werden Sie es erkennen!
Immer mehr Menschen sprechen offen über diese Themen, die vor wenigen Jahrzehnten noch Tabuthemen waren. Hören Sie immer auf ihr Herz und ihre innere Stimme. Versuchen Sie bitte, an die göttliche Liebe zu glauben und an ein Weiterleben im Jenseits. Es ist wahr!
Eines muss aber klar sein: Auch ein fester Gottesglaube und mediale Fähigkeiten schützen nicht vor der Wucht und Gewalt des Trauerschmerzes! Darin sind alle Menschen gleich. Ich habe furchtbar gelitten. Doch Glaube und Gabe schenkten mir die Kraft, es durchzustehen und die Energie der Trauer zu wandeln in neue Lebensfreude. Langsam, Schrittchen für Schrittchen, kehrte ich in ein neues Leben zurück. Ich selbst hatte mich gewandelt, war nicht mehr der Mensch, der ich vor diesem 18. Mai war. Das ist wohl auch eine Art der Auferstehung. Ich starb mit meinem Kind, und ich erschuf mich mit Gottes Hilfe neu. Ja, ich bin neu geboren!
Man sagt zum Schicksal: "Da! Nimm doch auch den schäbigen Rest von mir, ist eh nicht mehr viel von mir da." Und dann geschieht das Wunder! Ganz langsam, so langsam, dass man es kaum merkt, wächst da ein neuer Mensch heran, mitten in einem drin. Erst
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