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Miss Carolines verwegener Plan

Miss Carolines verwegener Plan

Titel: Miss Carolines verwegener Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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meisten Männer hätte sie mit ihren weiblichen Rundungen, den schönen Augen und dem zum Küssen einladenden Mund dazu bringen können, ihren Wunsch, sie zu kompromittieren, zu erfüllen. Das aber schien ihr nicht bewusst zu sein. Warum sonst hätte sie es mit klugen Worten versuchen sollen?
    Wenn sie sich ins Gewächshaus geschlichen und ihn auf der Bank sitzend überrascht hätte … Wenn sie sich an ihn geschmiegt und ihm ihren Wunsch ins Ohr geflüstert hätte … Wenn sie jene runden weiblichen Schätze seinen Händen dargeboten und ihre Lippen nah an seinen Mund gebracht hätte … Ja, dann hätte er sie wohl, ohne auch nur einen Gedanken an die Folgen zu verschwenden, so wild und leidenschaftlich geküsst, dass sie alles um sich her vergessen hätte.
    Die Vorstellung bewirkte, dass ihn ein heißer Schauer überlief und dass seine Finger zu kribbeln begannen, so als könnte er Miss Denbys weiche Haut fühlen. Verdammt, sein letztes erotisches Abenteuer lag viel zu lange zurück! Aber deshalb durfte er nicht vergessen, dass er niemals eine unschuldige junge Frau verführen würde. Niemals, auch dann nicht, wenn sie verführt werden wollte!
    Einen Moment lang wünschte er sich, Miss Denby wäre weder so unerfahren noch aus so guter Familie. Dann hätte er sich nicht schämen müssen, wenn er die restlichen Tage auf Barton Abbey gemeinsam mit ihr in seinem Bett verbracht hätte. Nur zu deutlich hatte er ihre leidenschaftliche Natur gespürt. Welcher Genuss wäre es, ihre Leidenschaft zu wecken und ihr die Freuden der körperlichen Liebe zu zeigen!
    Aber sie entstammte einer angesehenen Familie. Und zwei Wochen voll leidenschaftlichster Lust waren es nicht wert, sich für den Rest des Lebens an eine Ehefrau zu binden.
    Bei dem Gedanken daran, wie lächerlich ihr Vorschlag gewesen war, musste Max grinsen. Was für ein verrücktes junges Ding! Hatte er je zuvor eine so faszinierende Frau getroffen? Ihr war es tatsächlich gelungen, ihn von seinen eigenen Sorgen abzulenken und ihn zum Lachen zu bringen. Dafür gebührte ihr seine Bewunderung und Dankbarkeit. Hoffentlich gelang es ihr, eine Lösung für ihr Problem zu finden.
    Sein Lächeln erstarb, als er an ihre letzte Bemerkung dachte. Hatte sie gemeint, sie wolle einen anderen Weg suchen, um einer unerwünschten Heirat zu entgehen? Oder hatte sie ihm zu verstehen gegeben, dass sie weiter nach einem Mann suchen würde, der bereit war, sie zu ruinieren?
    Seine gute Laune schwand. Und ihm war plötzlich so kalt, als hätte er sich in einen eisigen Fluss gestürzt. Miss Denbys Vorschlag hörte sich verrückt an, und jeder ehrbare Gentleman würde ihn ablehnen. Doch wenn sie nun an einen gewissenlosen Frauenhelden geriet, der ihr Angebot nur zu gern annahm? Ein Kuss, ein paar Liebkosungen, und dann? Was würde geschehen, wenn der Mann, an den sie sich mit ihrer Bitte wandte, sich nicht damit zufrieden gab? Wenn er ihr womöglich die Unschuld nahm?
    Die Vorstellung beunruhigte ihn mehr, als ihm lieb war. Vergeblich versuchte er, sich selbst davon zu überzeugen, dass Miss Denbys Probleme ihn nichts angingen. Am besten vergaß er sie samt ihren bezaubernden Brüsten. Doch das wollte ihm nicht gelingen. Trotz der ernüchternden Erfahrung, die er in Wien gemacht hatte, drängte ihn die in seinem Charakter verwurzelte Ritterlichkeit, einer Dame in Bedrängnis beizustehen.
    Natürlich konnte er ihren Vorschlag nicht annehmen. Aber solange er sich in Barton Abbey aufhielt, würde er über Miss Caroline Denby wachen.

4. KAPITEL
    C aroline verbrachte eine unruhige Nacht, weil sie ständig darüber nachgrübelte, warum ihr Gespräch mit Max Ransleigh so kläglich gescheitert war.
    Am nächsten Morgen stand sie sehr früh auf, schlüpfte rasch in die Hose, das Hemd und die alte Tweed-Jacke, die sie heimlich mit nach Barton Abbey gebracht hatte. Zum Schluss zog sie die Reitstiefel an. Dann schlich sie sich zu den Stallungen, wo sie nur einen schläfrigen Pferdeknecht antraf. Sie erklärte ihm, dass sie seine Hilfe nicht brauche, und sattelte Sultan.
    Sie war sich ziemlich sicher, dass niemand sie überraschen würde, denn nach dem Dinner am vorhergehenden Abend hatten die meisten Gäste sich zum Kartenspielen getroffen. Gewiss waren sie bis spät in die Nacht wach geblieben und würden erst spät zum Frühstück erscheinen. Sie konnte also in aller Ruhe einen Ausritt unternehmen und ins Haus zurückkehren, ohne in ihrer Verkleidung gesehen zu werden.
    Sie führte Sultan hinaus

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