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Miss Carolines verwegener Plan

Miss Carolines verwegener Plan

Titel: Miss Carolines verwegener Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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habe. Doch leider hilft mir das bei der Lösung meines wichtigsten Problems überhaupt nicht. Wie kann ich ungesehen in mein Zimmer zurückkommen? Meine Stiefmutter würde bei meinem Anblick in Ohnmacht fallen. Es wäre ja nicht schlimm, wenn man mich als ruiniert betrachten würde. Aber ich möchte auf keinen Fall dazu gedrängt werden, einen Schurken wie Henshaw zu heiraten.“
    „Keine Frau sollte einen solchen Mistkerl heiraten müssen.“
    „Leider ist dieser Mistkerl stärker, als ich erwartet hatte“, murmelte Caroline und starrte auf ihr zerrissenes Kleid. „Ich hatte angenommen, ich könnte mit einem Dandy wie ihm fertig werden.“ Ein eisiger Schauer lief ihr über den Rücken, als sie sich in Erinnerung rief, wie knapp sie einer Vergewaltigung entgangen war. „Nun bedauere ich noch mehr, dass Sie mein Angebot abgelehnt haben. Sie hätten mich bestimmt auf viel angenehmere Art kompromittiert.“
    Max sah, wie schwer es ihr fiel, tapfer zu sein. Und zu seinem Entsetzen lösten sich nun zwei große Tränen aus ihren Augen. In diesem Moment schwor er sich, Henshaw nicht ungeschoren davonkommen zu lassen. Doch zunächst zog er Miss Denby an sich und flüsterte: „Wenn ich Sie kompromittiert hätte, hätte ich daraus ein schönes Erlebnis für Sie gemacht.“ Sanft strich er ihr über den Rücken. „Ich verachte Männer, die sich Frauen aufdrängen. Mit ein wenig Rücksichtnahme und Erfahrung erreicht man doch viel mehr. Man kann so wunderbare Dinge tun. Dies zum Beispiel.“ Er beugte sich zu ihr hinab und küsste die Sommersprossen auf ihrer Nase.
    Er hatte nicht vergessen, wie heftig er sie bei ihrer ersten Begegnung im Gewächshaus begehrt hatte. Auch jetzt verspürte er dieses Verlangen, aber viel wichtiger war es für ihn, sie auf sanfte Art vergessen zu lassen, was Henshaw ihr angetan hatte.
    Zum Glück hatte sie Vertrauen zu ihm. Sie schmiegte sich an ihn, und er spürte, wie Spannung und Angst von ihr abfielen. Er drückte ihr ein paar kleine Küsse auf die Wangen.
    Sie seufzte auf. Und nach einer Weile murmelte sie: „Es ist wirklich sehr angenehm, von Ihnen kompromittiert zu werden. Ich werde ihre liebenswürdige Art, mir zu helfen, nie vergessen, Mr Ransleigh.“
    „Max“, korrigierte er sie lächelnd. „Bitte, wenden Sie sich jederzeit an mich, wenn Sie Hilfe brauchen. Es wird mir eine Ehre sein, für Sie zu tun, was auch immer in meiner Macht steht.“
    Sie kam nicht dazu, ihm zu antworten, denn ein misstönender Schrei ließ sie zusammenfahren.
    „Bei Gott, Miss Denby, was tun Sie da?“, erklang eine schrille Frauenstimme.
    Eine Katastrophe! Max spürte, wie sein Herzschlag ins Stolpern geriet. Er hob den Kopf, um über Miss Denbys Schulter hinweg in die Richtung zu schauen, aus der sich die Frau näherte.
    Verdammt, es war Lady Melross!

7. KAPITEL
    C aroline war beim Klang der Stimme zusammengezuckt. Nun drehte sie sich um, wobei sie ihr zerrissenes Kleid vor der Brust zusammenhielt. Als sie Lady Melross erkannte, die empört auf sie zumarschierte, schloss sie für einen Moment entsetzt die Augen. Ein Albtraum, aus dem sie gleich erwachen würde! Doch als sie die Lider wieder hob, war Lady Melross noch immer da.
    Ein boshafter Schimmer zeigte sich in ihren Augen. Tatsächlich scheint sie eine gewisse Genugtuung darüber zu empfinden, mich in einer so kompromittierenden Situation überrascht zu haben, dachte Caroline.
    Unfähig sich aus Max’ Armen zu lösen, spürte sie, wie eine heftige Übelkeit in ihr aufstieg. Welch schrecklicher Tag! Muss denn wirklich alles schiefgehen? Für Lady Melross sieht es so aus, als habe Mr Ransleigh versucht, mich zu verführen, ja, als habe er sogar Gewalt angewendet. Dabei wollte er mich doch nur trösten. Verflixt, nun wird die alte Klatschbase keine Zeit verlieren, die Neuigkeit laut hinauszuposaunen!
    Sie hob den Kopf und erwiderte tapfer Lady Melross’ anklagenden Blick. „Es ist nicht, wie Sie denken!“, stieß sie hervor. Dabei wusste sie genau, dass jede Erklärung sinnlos war. Wütend und der Verzweiflung nahe, wünschte sie in diesem Moment, sie könnte Henshaw einholen, ihm ihre Verachtung entgegenschreien und ihm das Gesicht zerkratzen.
    Max Ransleigh hatte ja nie die Absicht gehabt, ihren Ruf zu gefährden. Im Gegenteil, er hatte ihren Vorschlag abgelehnt. Dann aber hatte er sich in einer Situation wiedergefunden, in der ihm als Gentleman keine Wahl blieb: Er hatte ihr zu Hilfe kommen müssen. So war er durch Henshaws schurkisches

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