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Miss Carolines verwegener Plan

Miss Carolines verwegener Plan

Titel: Miss Carolines verwegener Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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wollen wir nicht, dass womöglich noch eine der anständigen jungen Damen einen Schock erleidet, nur weil wir ihr zufällig unterwegs begegnen.“ Sie warf Max einen zugleich vorwurfsvollen und triumphierenden Blick zu. „Ich bin sicher, Ransleigh, dass Lady Denby später nach Ihnen schicken wird. Vielleicht wäre es klug, wenn Sie Ihre Tante schon vorher über das Debakel informierten, das Sie angerichtet haben.“
    Max achtete gar nicht auf Lady Melross’ Gerede, sondern beruhigte Caroline mit den Worten: „Machen Sie sich keine Sorgen. Ich werde Sie später aufsuchen und alles in Ordnung bringen.“ Ermutigend lächelte er sie an.
    Resolut griff Lady Melross nach Miss Denbys Arm und zog sie mit sich fort.
    In einem Anflug von Panik wollte Caroline die Hand nach Max ausstrecken, sich an ihn klammern und ihn bitten, sie zu begleiten. Wenn sie jetzt gemeinsam Lady Denby aufsuchten und ihr erklärten, was geschehen war, dann würde sich bestimmt eine Lösung des Problems finden lassen. Eine Lösung, durch die sich verhindern ließ, dass Lady Melross mit boshafter Genugtuung die unangenehme Neuigkeit überall verbreitete.
    Natürlich war anzunehmen, dass Max Ransleigh keinen Wert darauf legte, irgendetwas zu erklären, solange Lady Melross anwesend war. Gleichzeitig stand für Caroline außer Zweifel, dass die Dame auf keinen Fall darauf verzichten würde, sie eigenhändig ihrer Stiefmutter zu übergeben.
    „Ich werde mich recht bald mit Lady Denby in Verbindung setzen“, versicherte Max und trat zur Seite, um die drei Damen vorbeizulassen.
    „Ich möchte, dass Sie zuerst mit mir reden“, drängte Caroline, die vergeblich zu verhindern suchte, dass Lady Claringdon ihren anderen Arm festhielt. Verflixt, sie war doch keine Verbrecherin, die man abführen musste!
    Die beiden Damen allerdings waren fest entschlossen, die vermeintliche Sünderin nicht aus ihren Klauen zu lassen. Auf dem Weg zum Haus bestürmten sie sie mit Fragen. Aber da Caroline nicht eine davon beantwortete, gaben sie schließlich auf und begannen, darüber zu spekulieren, wie Lady Denby die Nachricht vom Ruin ihrer Stieftochter aufnehmen würde.
    Während Lady Melross und ihre Freundin schwatzten, dachte Caroline angestrengt nach. Sollte sie Max Ransleigh bitten, Henshaw zu suchen und ihn zu zwingen, sein verachtenswertes Benehmen zuzugeben? Befand Henshaw sich überhaupt noch in Barton Abbey? Oder hatte er vielleicht längst das Weite gesucht?
    Das herauszufinden, war unmöglich, solange sie von diesen beiden Drachen bewacht wurde. Was also sollte sie tun? Als Erstes mit ihrer Stiefmutter reden? Oder abwarten, was das Gespräch mit Max Ransleigh ergeben würde? So oder so würde ihr nicht viel Zeit bleiben, um sich darüber klarzuwerden, was sie selbst wollte. Dabei hing ihre gesamte Zukunft davon ab, dass sie jetzt die richtige Entscheidung traf.
    Eine halbe Ewigkeit schien zu vergehen, ehe Caroline, begleitet von den beiden Drachen, endlich ihr Zimmer erreichte. Sie brannten offensichtlich darauf, die interessanten Neuigkeiten zu verbreiten. Also entließen sie ihr Opfer widerstrebend aus ihren Klauen, um sich auf die Suche nach den anderen Gästen zu machen.
    Hoffentlich, dachte Caroline, finden sie meine Stiefmutter nicht so bald. Ihr lag viel daran, Lady Denby die Geschichte selbst zu erzählen. Zunächst allerdings musste sie sich umziehen.
    Sie läutete nach Dulcie, die gleich darauf eintrat und das zerrissene Kleid mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen anstarrte. Es dauerte eine Weile, bis Caroline das Mädchen beim Umziehen davon überzeugen konnte, dass sie selbst unverletzt war und dass lediglich das Kleid entsorgt werden musste.
    Tatsächlich – so versuchte Caroline sich selbst Mut zu machen – hatte der unangenehme Vorfall sogar eine positive Seite: Sie war ruiniert, zwar nicht auf die Art, die sie geplant hatte, aber doch so, dass sie in Zukunft vor unerwünschten Verehrern sicher sein konnte. Von nun an würde sie keine unerträglich hässlichen Kleider mehr tragen müssen. Zukünftig konnte sie in den Spiegel schauen, ohne vor Schreck zusammenzuzucken.
    Die Vorstellung gefiel ihr. Und erfüllt von neuer Hoffnung, verfasste sie ein kurzes Schreiben an Max Ransleigh, in dem sie ihn darum bat, sie so bald wie möglich in Lady Denbys kleinem Privatsalon aufzusuchen.
    Sie selbst begab sich sofort dorthin. Während sie darauf wartete, dass ihre Stiefmutter erschien, dachte sie angestrengt darüber nach, wie sie das Beste aus

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