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Miss Carolines verwegener Plan

Miss Carolines verwegener Plan

Titel: Miss Carolines verwegener Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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ihres Körpers nachgegeben.
    Caroline unterdrückte ein Stöhnen. Die Gewalt, die Henshaw ihr gegenüber angewendet hatte, war angsteinflößend gewesen. Doch die Empfindungen, die Max in ihr weckte, ängstigten sie noch mehr.
    Gefühle waren gefährlich. Dennoch hatte sie sich nicht dagegen zur Wehr setzen wollen. Im Gegenteil … Noch in der Erinnerung überlief sie ein heißer Schauer, als sie daran dachte, wie Max reglos auf der Bank gesessen und sie wortlos eingeladen hatte, ihn zu küssen. Er hatte nichts getan, um sie zu verführen, sondern einfach abgewartet, dass ihre eigene Begierde sie dazu verleiten würde, sich an ihn zu schmiegen.
    Mit seiner ruhigen Selbstsicherheit hatte er sie fester an sich gebunden, als irgendjemand es mit Gewalt hätte tun können. Er hatte Macht über sie ausgeübt. Große Macht! Und nichts hätte ihr mehr Furcht einflößen können. Schließlich wusste sie genau, dass es eben diese Art von Macht gewesen war, die ihre Cousine vor einigen Jahren bewogen hatte, den verantwortungslosen Gauner Spencer Russel zu heiraten. Er hatte Elizabeth verzaubert, sie zum Altar geführt und sie dann beinahe vom ersten Tag an hintergangen und betrogen. Innerhalb kürzester Zeit hatte er fast ihr gesamtes Vermögen durchgebracht. Und wenn er nicht bei einem Pferderennen gestürzt und gestorben wäre, so hätte Elizabeth wohl den Rest ihres Lebens als verlassene Gattin in wirtschaftlichem Elend verbringen müssen.
    Auf gar keinen Fall will ich ein ähnliches Schicksal erleiden. Deshalb durfte sie sich nicht von ihren Gefühlen leiten lassen. Sie war fest entschlossen, alle Entscheidungen mit dem Kopf zu treffen. Dabei sollten ihr weder die Begierden ihres Körpers noch die Sehnsüchte ihres Herzens in die Quere kommen.
    In eben diesem Moment klopfte jemand an die Tür.
    Einen Augenblick lang setzte ihr Herzschlag aus. Gleich darauf begann ihr Herz zu rasen. Verflixt! Sie atmete tief durch und rief: „Herein!“

8. KAPITEL
    D ie Tür öffnete sich, und auf der Schwelle stand – wie erwartet – Max Ransleigh. Er trat näher, beugte sich mit ernstem Gesicht über ihre Hand und hauchte einen Kuss darauf.
    Eine neuerliche Gefühlswelle schlug über ihr zusammen. Caroline entzog Max ihre Hand und ballte sie zur Faust, so als könne sie sich auf diese Art gegen die Empfindungen schützen, die sie mit solcher Macht überrollten. Sie murmelte einen Willkommensgruß und bot Max einen Stuhl an. Sie selbst war viel zu aufgeregt, um sich zu setzen. Doch als ihr klar wurde, dass er aus Höflichkeit stehen bleiben würde, solange sie noch stand, zwang sie sich, Platz zu nehmen.
    „Ich bedaure sehr, dass Sie in diese unangenehme Geschichte hineingezogen wurden“, sagt sie rasch, noch ehe er zu sprechen begann. „Obwohl ich Ihnen diesen Vorschlag gemacht hatte, habe ich nichts unternommen, um Sie in die Situation zu bringen, in der wir uns jetzt befinden. Ich hoffe, das wissen Sie. Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, Sie in eine Falle zu locken, um mein Ziel zu erreichen.“
    „Das weiß ich“, gab er zu ihrer Erleichterung zurück. „Ich vermute, dass Henshaw selbst diese Nachricht an Lady Melross verfasst hat. Er war fest entschlossen, Sie zu heiraten. Da Sie seinen Antrag schon mehrfach abgelehnt hatten, wollte er Sie in einen Skandal verwickeln, der Sie zwingen würde, seine Gattin zu werden.“
    Sie nickte. „Ich bin Ihnen unendlich dankbar für Ihre Hilfe. Und es wäre schrecklich für mich, wenn Sie glaubten, ich hätte Sie benutzt. Meine Stiefmutter hat mir gestattet, mich mit Ihnen über das weitere Vorgehen zu beraten, ehe sie selbst mit Ihnen spricht.“
    „Eines steht fest: Sie haben erreicht, was Sie wollten: Ihr Ruf ist ruiniert.“
    „Ja. Es war wahrhaftig keine angenehme Erfahrung für mich, von Henshaw so bedrängt zu werden. Aber vielleicht hat die Geschichte tatsächlich auch ihr Gutes. Wenn wir allen berichten, was sich wirklich zugetragen hat, dann sind Sie frei von jeder Verpflichtung, während ich nach wie vor als kompromittiert gelte. Ich werde niemanden heiraten müssen – auch Henshaw nicht, weil dann jeder weiß, was für ein gewissenloser Schurke er ist.“
    Ransleigh runzelte die Stirn und griff dann nach Carolines Hand. „Ich fürchte, Sie täuschen sich. Die Mitglieder der guten Gesellschaft würden erwarten, dass Sie den Mann heiraten, der versucht hat, Ihnen Gewalt anzutun. Natürlich würde man Henshaws Verhalten verurteilen. Doch man würde ihm, weil er einer

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