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Miss Carolines verwegener Plan

Miss Carolines verwegener Plan

Titel: Miss Carolines verwegener Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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gebrauchen!
    „Sie sollten nicht hier sein“, stellte er fest, während er prüfend die Straße hinauf und hinab blickte. Zum Glück schien um diese Zeit niemand mehr unterwegs zu sein. „Wenn Sie mir sagen, wo Sie wohnen, werde ich Sie morgen aufsuchen.“
    „Mir ist bewusst, dass es sich nicht gehört, einen Gentleman zu dieser Stunde aufzusuchen. Erst recht nicht allein! Aber ich habe ja keinen guten Ruf zu verlieren. Die Angelegenheit, über die ich mit Ihnen reden muss, ist so dringend, dass ich nicht bis morgen warten kann. Bitte, gestatten Sie mir, jetzt mit Ihnen zu sprechen.“
    Er hätte sie am liebsten trotz ihrer Bitte einfach fortgeschickt. Nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn einer seiner Nachbarn sie sah!
    „Treten Sie ein!“, drängte er Caroline und schloss die Tür auf. Der schläfrige Dienstbote, der in der Eingangshalle wartete, wurde mit einem strengen Blick bedacht. Er reichte Max einen Leuchter mit einer brennenden Kerze und verschwand.
    Max unterdrückte einen Fluch. Gerade, als er glaubte, sein Leben habe eine Wende zum Besseren erfahren, musste Miss Denby auftauchen und ihn in neue Schwierigkeiten stürzen.
    Max bedeutete ihr, ihm zu folgen, und führte sie in den kleinen Salon auf der Rückseite des Hauses. Hier waren sie vor neugierigen Blicken sicher.
    Ich werde jetzt schnellstmöglich herausfinden, was sie will, und dann dafür sorgen, dass sie wieder verschwindet.

12. KAPITEL
    M ax bemühte sich um einen freundlichen Ton, obwohl er ziemlich verärgert über Miss Denbys nächtliches Erscheinen war.
    „Worüber wollen Sie mit mir reden?“
    Sie holte tief Luft. „Als ich in Barton Abbey Ihren Antrag ablehnte, versicherten Sie mir, dass ich mich jederzeit an Sie wenden könne, wenn ich Hilfe bräuchte.“
    Das konnte nur eines bedeuten. Max fühlte sich, als würde sich eine Schlinge um seinen Hals legen. Gerade als er mit neuer Zuversicht in die Zukunft schaute, tauchte diese Frau auf, um die Schlinge zuzuziehen. Warum, zum Teufel, wollte sie ihn plötzlich doch heiraten?
    Er schluckte und erklärte dann mit erzwungener Ruhe: „Sie haben es sich also anders überlegt? Warum? Sie wollten doch unbedingt auf Ihren Harry warten.“
    „Das wollte ich. Doch leider sind Umstände eingetreten, die mich zwingen, meine Pläne zu ändern. Nach dem Tod meines Vaters sind Treuhänder eingesetzt worden, um mein Vermögen und somit auch die zur Denby Lodge gehörenden Ländereien und Güter zu verwalten. Ich war damit durchaus zufrieden, solange niemand sich in die Leitung des Gestüts einmischte.“
    Er hatte nicht vergessen, dass sie ihren guten Ruf hauptsächlich deshalb hatte ruinieren wollen, damit sie nicht heiraten musste, sondern in Denby Lodge leben und sich um das Gestüt kümmern konnte. „Und jetzt mischen sich die Treuhänder in die Angelegenheiten des Gestüts ein?“, vergewisserte er sich.
    „Schlimmer als das! Sie wollen das Gestüt verkaufen. Es gibt bereits einen Interessenten. Und in zwei Wochen werde ich alles verloren haben.“
    „Es sei denn, Ihnen fiele etwas ein, um das zu verhindern …“ Er runzelte die Stirn. Sosehr er sich auch über ihren Besuch ärgerte, er begriff durchaus, was der Verlust ihrer geliebten Pferde für sie bedeutete.
    „Lord Woodbury, der Vorsitzende des Treuhänder-Gremiums, war nie mit meiner ach so unweiblichen Beschäftigung einverstanden. Als er von dem Skandal erfuhr, in den ich verwickelt war, nutzte er die Gelegenheit, die anderen Treuhänder davon zu überzeugen, dass ich verrückt sei. Welche vernünftige Frau würde sich weigern zu heiraten, wenn es darum ging, ihren Ruf zu retten? Er behauptete, meine Arbeit auf dem Gestüt habe mir den Verstand geraubt. Um meine weibliche Natur und den guten Ruf der Denbys zu retten, müsse das Gestüt verkauft werden. Nur so könne man mich vor weiteren Schwierigkeiten bewahren. Ich glaube, dass er fest von dem überzeugt ist, was er den anderen Treuhändern erzählt hat. Deshalb wäre es sinnlos, mit ihm zu reden. Da es ihm gelungen ist, das gesamte Gremium auf seine Seite zu ziehen, bleibt mir nichts anderes übrig …“
    „… als zu heiraten“, vollendete Max ihren Satz. „Denn mit der Eheschließung erhält Ihr Gatte die Verfügungsgewalt über Ihr Vermögen, also auch über das Gestüt.“
    „Ich bin verzweifelt. Sonst hätte ich niemals mein Versprechen gebrochen. Ich habe Ihnen wirklich gewünscht, Sie könnten eine Frau Ihrer Wahl heiraten. Aber da Sie mir damals

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