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Miss Carolines verwegener Plan

Miss Carolines verwegener Plan

Titel: Miss Carolines verwegener Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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versichert haben, wir würden recht gut zusammenpassen und ich könne mich jederzeit an Sie wenden … Also, ich habe gehofft, Sie würden Ihr großzügiges Angebot vielleicht wiederholen, zumal die Ehe mit mir auch gewisse Vorteile für Sie mit sich bringen würde.“
    Sie hatte schnell gesprochen und ohne zu zögern, so als habe sie diese Rede vorher eingeübt. Nun aber musste sie Luft holen, ehe sie fortfahren konnte. „Ich weiß, dass Sie vermögend sind. Ich allerdings bin wirklich reich. Und ich verspreche Ihnen, dass Sie vollkommen frei über meinen Besitz verfügen können, solange Sie mir die nötigen Mittel lassen, die ich zur Weiterführung des Gestüts benötige. Sie könnten sich ein Offizierspatent oder einen Landsitz kaufen. Sie könnten sich an einem Handelsschiff beteiligen. Oder Sie könnten nach Wien reisen, um diejenigen zu finden und zu überführen, die Sie damals so schändlich hintergangen haben. Sie könnten sich alles leisten, was für Geld zu haben ist.“
    Er wollte etwas sagen, aber sie ließ ihn nicht zu Wort kommen. „Die Heirat mit mir würde natürlich auch dazu beitragen, Ihren guten Ruf wiederherzustellen. Ich bedauere sehr, dass ich nicht von Anfang an begriffen habe, wie sehr man es Ihnen verübeln würde, dass Sie mich nicht zu Ihrer Gattin gemacht haben. Die Vorwürfe sind – wie wir beide wissen – völlig absurd. Dennoch gibt man Ihnen leider die Schuld an dem Skandal.“
    Er hob die Brauen.
    „Ich sehe sogar eine Möglichkeit, Lady Melross’ boshaftem Klatsch ein Ende zu bereiten. Wenn wir heiraten, könnten Sie Lady Gilford bitten, das Gerücht zu verbreiten, wir hätten uns schon eine Zeit lang gekannt, ehe wir uns auf Barton Abbey trafen, und unsere Hochzeit sei bereits seit einigen Wochen geplant gewesen. Niemand wird sich darüber wundern, dass der Sohn des Earl of Swynford es für unnötig hält, sich zu rechtfertigen, wenn er dabei überrascht wird, wie er seine heimliche Verlobte in einem Gewächshaus küsst.“
    Diese Idee war so genial, dass Max laut auflachen musste, obwohl in seinen Gedanken und Gefühlen ein wildes Durcheinander herrschte. „Das ist brillant!“, rief er. „Eine erlogene, aber eine durchaus glaubhafte Geschichte!“
    „Wir würden natürlich eine Speziallizenz brauchen. Doch ich weiß, dass viele bekannte Mitglieder der guten Gesellschaft mit einer Speziallizenz heiraten, um so zu verhindern, dass ihre Eheschließung öffentlich angekündigt wird. Wenn Lady Gilford bestätigt, dass wir schon lange die Absicht hatten zu heiraten, dann wird niemand die Wahrheit dieser Behauptung anzweifeln.“
    „Ich bin beeindruckt, Miss Denby“, gestand Max. „Das ist ein wahrhaft teuflischer Plan. Sie würden bestimmt eine großartige Politikerin abgeben.“
    Das brachte sie zum Lächeln. Doch gleich darauf faltete sie die Hände und senkte den Blick. Offenbar hatte sie noch mehr zu sagen. Und richtig, sie errötete sogar ein wenig, als sie begann: „Da ist noch etwas. Es geht um die … um die ehelichen Pflichten. Mir wäre eine Beziehung am liebsten, die dergleichen aus Gründen, die ich jetzt nicht näher darlegen möchte, ausschließen würde. Da Sie ein jüngerer Sohn sind, ist es nicht Ihre Aufgabe, für den Fortbestand der Familie zu sorgen.“
    Sie schluckte. „Mir käme es unbescheiden vor, Sie nicht nur um Ihren Namen, sondern auch um Ihre Zuneigung zu bitten. Natürlich könnten Sie keine andere Frau zur Gattin nehmen. Aber ich würde nicht protestieren, wenn Sie sich eine Geliebte suchen. Sollten Sie allerdings darauf bestehen, Ihre ehelichen Rechte auszuüben, dann werde ich Sie selbstverständlich nicht abweisen.“
    Jetzt holte sie tief Luft, hob den Kopf und schaute Max fest in die Augen. „Nun kennen Sie meinen Vorschlag. Sie brauchen mir nicht gleich zu antworten. Denn mir ist klar, dass eine solche Entscheidung reifliche Überlegung erfordert. Allerdings muss ich Sie bitten, mir so bald wie möglich mitzuteilen, wie Sie sich entschieden haben. Selbstverständlich habe ich keinerlei Recht, diesen großen Gefallen von Ihnen zu fordern. Aber das Gestüt ist mein Leben. Wenn man es mir fortnimmt, verliert mein Dasein seinen Sinn. Deshalb bin ich entschlossen, jede Möglichkeit zu nutzen, um das Gestüt zu behalten.“
    Endlich schwieg sie und blickte ihn flehend an. Er sah, wie müde und erschöpft sie war. Zwei einzelne Tränen, die im Kerzenlicht wie Edelsteine glitzerten, liefen ihr die Wangen hinunter.
    Er hatte hundert

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