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Miss Carolines verwegener Plan

Miss Carolines verwegener Plan

Titel: Miss Carolines verwegener Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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Caroline bereits durch einen Brief davon in Kenntnis gesetzt hatte, dass sie bald heiraten würde, begrüßte sie freundlich, gratulierte herzlich zur Verlobung und behandelte Max mit genau der Ehrerbietung, die dem Sohn eines Earls zukam.
    „Ich nehme an, dass Sie gekommen sind, Mr Ransleigh, um mit Lord Woodbury zu besprechen, was getan werden muss, damit die Verfügungsgewalt über Miss Denbys Vermögen von den Treuhändern auf Sie übertragen wird.“
    „Das stimmt. Vor allem allerdings möchte ich ihm mitteilen, dass ich einem Verkauf des Gestüts nicht zustimmen werde.“
    „Wie schön!“, rief Mr Henderson aus. „Dass Miss Denby sich der Leitung des Gestüts so intensiv gewidmet hat, mag ungewöhnlich für eine junge Dame sein. Doch da ich weiß, wie gewissenhaft und geschickt sie alle anfallenden Arbeiten erledigt hat, war ich tief enttäuscht über die Entscheidung der Treuhänder. Es freut mich sehr, dass Sie beschlossen haben, das Gestüt zu behalten.“
    „Alles, was meiner Verlobten wichtig ist, ist auch mir wichtig“, gab Max zurück. „Es hat mich übrigens beeindruckt, mit welcher Hochachtung Miss Denby von Ihnen gesprochen hat, Mr Henderson. Wenn es Ihnen recht ist, werde ich meine Anwälte anweisen, den Ehevertrag mit Ihnen gemeinsam abzufassen. Wir würden gern so bald wie möglich heiraten.“ Er warf Caroline einen warmen, ja, zärtlichen Blick zu. Sie spürte, dass ihr das Blut in die Wangen stieg und ihr Körper heftig reagierte.
    Der Anwalt, den dieser Blick davon überzeugte, dass das Paar aus Liebe heiraten wollte, lächelte. „Ich fühle mich durch Ihr Vertrauen geehrt und werde noch heute mit dem Verfassen der nötigen Schriftstücke beginnen. Wollen wir jetzt nach nebenan gehen? Lord Woodbury wartet bereits.“
    Max bot Caroline den Arm, und alle drei begaben sich in den Nebenraum.
    Lord Woodbury erhob sich, als sie eintraten. Er musterte Caroline mit sichtlichem Erstaunen, fasste sich jedoch rasch und sagte: „Ah, die Verlobten! Erlauben Sie mir, Ihnen alles Gute zu wünschen!“
    „Danke, Sir“, gab Max höflich zurück. „Wie ich Ihnen schriftlich mitgeteilt habe, möchte ich mir einen Überblick über Miss Denbys Besitz verschaffen.“
    „Selbstverständlich.“ Woodbury wandte sich Caroline zu. „Ich bin sicher, Miss Denby, dass Mr Henderson Ihnen ein bequemes Zimmer anbieten kann, solange wir hier beschäftigt sind.“
    „Ich möchte, dass meine Braut hierbleibt“, stellte Max ruhig, aber entschieden fest. „Als Erstes wüsste ich gern, wie man den geplanten Verkauf des Gestüts aufhalten kann. Da Miss Denby mit allen Einzelheiten, die das Gestüt betreffen, vertraut ist, kann sie zu diesem Thema natürlich wesentlich mehr beitragen als ich.“
    Woodbury öffnete den Mund, um zu sagen, dass sie mit diesen Einzelheiten viel besser vertraut war, als es sich für eine Dame geziemte. Aber ein Blick auf Max’ Gesicht bewog ihn zu schweigen. Nach einer kurzen Pause meinte er: „Verstehe ich Sie recht? Sie wünschen, das Gestüt zu behalten?“
    „Ich wünsche, dass vorerst alles so bleibt, wie es ist.“
    Caroline war sehr enttäuscht, dass Woodbury ohne ein weiteres Wort nachgab.
    „Ich verstehe, Mr Ransleigh“, sagte er nur. „Allerdings möchte ich nicht verhehlen, wie erstaunt ich darüber bin, dass Sie daran interessiert sind, das Gestüt weiterzuführen. Ich hatte angenommen, Sie wären auf der Suche nach einem Regierungsposten.“
    „Ich werde irgendwann eine neue Stellung antreten, das ist richtig. Die Leitung des Gestüts wird weiterhin meine Gattin übernehmen, die das ja schon seit einigen Jahren mit großem Erfolg getan hat.“
    Nur Woodburys Mienenspiel verriet, wie wenig er damit einverstanden war. Seine Worte wählte er jedoch überaus sorgfältig, was Caroline erstaunte. Vielleicht verspürte er zu großen Respekt vor dem Sohn eines Earls, um ihm zu widersprechen. Oder vielleicht war es einfach die Tatsache, dass hier ein Mann mit ihm sprach, die ihn bewog, auf jedes Gegenargument zu verzichten. „Ich verstehe“, murmelte er. „Sie regeln Ihre Angelegenheiten gern selbst.“
    „Allerdings. Deshalb werde ich auch dafür sorgen, dass meine Verlobte nie wieder beleidigt oder gedemütigt wird von den Menschen, denen die Verwaltung ihres Vermögens anvertraut war.“
    Woodburys Haltung drückte deutlich sein Unbehagen aus. „Selbstverständlich, Sir.“
    „Ich bedauere, dass ich Ihnen sagen muss, wie unzufrieden ich mit gewissen Punkten Ihrer

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