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Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)

Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)

Titel: Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antonia Rothe-Liermann
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Garderobe, dann mit verniedlichenden Vereinfachungen.
    »Die kommen uns NICHT ins Haus«, erklärt sie kategorisch.
    Diesen Zahn werde ich ihr noch ziehen müssen, denn wohl oder übel sind wir vier eine Prüfungsgruppe und MÜSSEN zusammen antreten. Und auch wenn Jenny glaubt, dass dafür keine einzige kollektive Lernstunde nötig ist: Zu viert lässt sich mehr Stoff bearbeiten. Aber ich gebe Jenny so weit nach, dass ich zustimme, die beiden Trantüten erst dann dazuzuholen, wenn wir uns auf die Gynäkologie und das zugeloste vierte Fach vorbereiten, das unsere Gruppe gemeinsam bestehen muss. Weil die beiden ohnehin auch noch kein Interesse an UNSERER Gesellschaft geäußert haben – und wir wenigstens Chirurgie und Innere Medizin, in denen auch Isa examiniert wird, in der gemütlichen Gemeinschaft unserer WG lernen können.
    »If faf baf müf«, sagt Isa. Ich sehe sie irritiert an; sie erwidert den Blick verlegen, den Mund voller Torrone. »Ich schaff dasnicht«, hab ich verstanden – aber NOCH müssen wir doch keine Angst haben.
    »Na klar«, beruhige ich sie und schiebe ihr ein weiteres Stück der klebrigen Süßigkeit zu. »Natürlich schaffen wir es!«
    Isa schüttelt erschrocken den Kopf. »Okay, vielleicht nicht natürlich «, gebe ich zu, ich möchte ja glaubwürdig bleiben, »aber jetzt fangen wir erst mal an.«
    Wir werden weiterhin zu den regelmäßigen PJ-Fortbildungen gehen, denn die Ärzte, die sie abhalten, sind potentielle Prüfer. Dort kann man Fragen zum Lehrstoff stellen und vielleicht auch schon mal Eindruck schinden.
    Isa sieht inzwischen irgendwie bleich aus. Sie hustet und trinkt einen eiligen Schluck Kaffee dagegen. Verdammt, warum fällt MIR das jetzt erst ein?! Die PJ-Fortbildung in der Inneren hält Tobias. Der eine private Konsultation für nicht … irgendwas hält – Adjektiv nach freier Wahl der abgewimmelten Studentin.
    Ich würde gern etwas sehr Entschiedenes dazu sagen, etwas Endgültiges. Dazu, warum das kein Problem ist. Und ich verzichte keineswegs darauf, weil mir nichts einfällt … sondern nur, weil der Torrone mir die Zähne verkleistert. Ehrlich, das ist der EINZIGE Grund!
    Wie kann etwas, das als Süßigkeit gepriesen wird, so hinterhältig sein? Erst ist es überhaupt nicht zu beißen – und dann so klebrig zwischen den Zähnen, dass man nicht mal mehr einen Grund herausbringen kann, warum Oberarzt-Konsultationen bei Nicht-nur-Oberärzten einem keinerlei Schwierigkeiten bereiten. (Ist es DAFÜR da? Stecken sich die Italiener auch jedes Mal schnell ein Stück davon zwischen die Zähne, wenn sie um eine Antwort verlegen sind? Daher haben sie den Ruf, immer wortgewandt und schlagfertig zu sein! Man merkt einfach nicht, wenn sie es NICHT sind, weil sie dann schnell an ihrer zähneverklebenden Nationalsüßigkeit knabbern!)
    Auch meine Freundinnen sind still geworden, kauen und ziehen Gesichter. Isa ist die Erste, die sich befreit; sie nimmt noch einen großen Schluck Kaffee und kann endlich wieder sprechen.
    »Ich mach mir keine Sorgen«, erklärt sie. »Das Lernen ist doch kein Problem. Natürlich schaffen wir es; wir schaffen ALLES! Nur DAS da …«, sie zeigt anklagend auf den Torrone-Karton, »das ist wirklich unüberwindlich!«

B iorhythmus heißt das Zauberwort«, lacht Jenny, als sie ihren morgendlichen Wuschelkopf zur Küchentür hereinsteckt. Isa und ich machen einander das Bienenkrönchen streitig; seit halb neun sitzen wir hier zwischen Kaffee und Hämatologie. Und seit halb zehn fragen wir uns, was aus Jennys Morgen-früh-geb-ich-Vollgas-dass-ihr-nur-noch-die-Rauchwolke-seht geworden sein könnte … Inzwischen ist es fast elf und die Bienchen haben bereits alle Störungen der Blutgerinnung durchgesprochen. In einer Stunde wollten wir zum täglichen Kreuzchen-Pensum übergehen.
    »Das ist DAS Erfolgsrezept, glaubt mir«, tönt Jenny und trinkt meinen Kaffeebecher leer. »Wenn man das Lernen seinem Biorhythmus anpasst, ist man tausendmal leistungsfähiger. Und MEIN Rhythmus sagt, dass ich am besten gegen Mittag zu lesen anfange.«
    »Wir lesen eigentlich immer bis zwölf und machen dann Test-Prüfungen«, erklärt Isa vorsichtig – merklich hin- und hergerissen zwischen der Sicherheit gebenden Routine und dem Wunsch, Jenny nicht im Stich zu lassen.
    »Passt doch prima. Ich komme zum Kreuz-Test dazu«, entgegnet unsere verschlafene Freundin unbekümmert. »Ich nehme ihn als Test für meinen Leistungsstand. Wer weiß, vielleicht kann ich schon mehr,

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