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Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)

Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)

Titel: Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antonia Rothe-Liermann
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und die Tränen laufen über ihr Gesicht wie ein Wasserfall. »Ich hab sie verletzt, ganz unnötig. Statt ihr zu helfen …«
    »Das war das Einzige, womit du ihr helfen konntest«, widerspreche ich.
    »Sie wird mir das nicht verzeihen«, schluchzt Isa, »ich hab ihr so wehgetan.«
    Ich WEISS, dass das nur die Hormone sind. Aber nach einer Stunde bin ich mit meinen Kräften am Ende. Und Isa schluchzt immer weiter … Bis sich Jennys Zimmertür öffnet und eine barsche Stimme sagt: »Das Einzige, was ich dir nie verzeihe, ist, wenn du kleine Heulkuh nicht bald damit aufhörst. Denn das tut meinem Trommelfell wirklich richtig weh!«
    In dieser Sekunde verstummt Isa. Starrt Jenny an – und fängt an zu lachen. »Es tut mir leid, aber ich dachte, du drehst durch und ich muss dir ins Gewissen reden. Dabei bin ich es, die durchdreht. Weil es so schwer ist, die Hormone in den Griff zu kriegen.«
    »Ist schon okay«, sagt Jenny. »Jetzt sind wir quitt.«
    »Wieso?«, entgegnet Isa. »Ich BIN doch eine Heulkuh!«
    Jenny nimmt sie in den Arm. »Und ich war eine MISTkuh«, antwortet sie, »ich bin einfach durchgedreht, weil es so schwer ist, mit Felix umzugehen und MICH in den Griff zu kriegen!«
    Und ich stehe daneben und sehe zu, wie meine Freundinnen sich in den Armen liegen, und frage mich, ob vielleicht alles ganz anders ist und ICH diejenige bin, die durchdreht.
    Leider ist das nur der Anfang von Isas Heulphase. Am nächsten Abend weint sie über die Fernsehnachrichten – und als Jenny auf einen Spielfilm umschaltet, bringt dort grade eine Nonne ein Kind zur Welt und Isas Tränen fließen noch heftiger.
    »Kümmert euch gar nicht um mich«, schluchzt sie – aber das ist leichter gesagt als getan.
    »Sollen wir dir was anderes ausleihen?«, fragt Jenny überfordert. »Susi und Strolch oder so was?«
    Isa schüttelt den Kopf. »Bist du verrückt? Unglückliche Liebe, falsche Verdächtigungen, Hundefänger und neugeborene Welpen?! Dabei heule ich doch, dass ihr hier morgen mit einem Schlauchboot fahren könnt!«
    Leider kommt der Tag, an dem es Isa auch in der Klinik erwischt. Mitten in der entspannten Übungsstunde bei Dr. Gode fängt sie an zu weinen. Und weil er entsetzt die Stunde abbricht und ihr hinterhereilt, als sie nach draußen stürmt, bleibt Isa nichts anderes übrig, als ihm zu gestehen, dass es nicht am Lehrstoff liegt. Jenny und ich kommen gerade noch rechtzeitig, um Isas verlegenes Geständnis zu hören.
    »Es tut mir leid, dass ich nicht eher was gesagt habe«, entschuldigt sie sich. »Ich wusste ja nicht, dass es SO ist.«
    Sie wischt sich die Tränen ab und will in den Übungsraum zurückgehen. Doch Dr. Gode rührt sich nicht.
    »Gratuliere«, sagt er, aber es klingt nicht gerade ausgewählt herzlich. »Aber was tun Sie dann hier?«
    Isa ist verwirrt. »Ich … lerne?«
    »Und wieso?«, fragt Dr. Gode. »Wofür lernen Sie denn dann?«
    »Ich mache die Prüfung jetzt trotzdem«, erklärt Isa. »Damit ich nur ein Jahr verliere.«
    Dr. Gode lächelt. »Sie sind einfach großartig, Isa!«
    Isa wird rot, Jenny und ich grinsen uns an. Die kalte Dusche erwischt uns alle drei mit Eiswucht.
    »Warum tun Sie sich das an?«, fragt Dr. Gode. »Konzentrieren Sie sich jetzt doch lieber auf sich und das Baby! Sie werden ja doch nicht in einem Jahr wieder arbeiten.«
    Isa starrt ihn an. Auch wir sind einen Moment sprachlos. DOCH, das wird sie. Das ist der Plan. Der neue, der gute, der Das-wird-kein-Spaziergang-aber-Isa-schafft-das-Plan!
    Dr. Godes Lächeln wechselt ins Ungläubige, dann ins Mitleidige. »Das hatten Sie doch nicht wirklich vor?!«
    Isa steht stocksteif wie eine Salzsäule.
    »Das hat sie nicht nur vor«, springe ich ein, »das schafft sie.«
    »Halten Sie das für besonders hilfreich?!«, schaltet sich jetzt auch Jenny ein – in genau dem strafenden Tonfall, den ich mir vorgestellt, mich aber nicht getraut habe.
    »Vielleicht für realistischer, als was Sie sich vorstellen«, kontert Dr. Gode. Er wirkt nicht beleidigt. Aber ziemlich ernst.
    »Sie werden ja sehen«, erklärt Jenny entschieden, wenn auch diesmal etwas zahmer. »Isa macht jetzt die Prüfung, kriegt im April ihr Baby, ruht sich dann ein bisschen aus und ist gerade rechtzeitig fertig, um den Prüflingen des nächsten Oktobers schon im September die beste Stelle wegzuschnappen.«
    Es hört sich gut an. Fabelhaft. ZU gut. Ich kann es Isa ansehen. Sie ist mit Dr. Gode ins Zweifeln gekommen.
    »Sie hatten doch ein Gyn-Tertial, oder?«,

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