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Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)

Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)

Titel: Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antonia Rothe-Liermann
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ist nämlich nicht Smoke on the water und ich komme nicht drauf, WAS es ist. Hallo? Realität an Lena? Ich würde dann gern eine schriftliche Prüfung schreiben, wenn du das Hirn freigeben könntest?)
    Schon liegen die Aufgaben und Antwort-Bögen vor mir.
    Ich überfliege die Fragen. Manche Texte sind ganz schön lang, aber alle Stichworte, die ich im Drüberlesen aufschnappe, kommen mir wenigstens entfernt bekannt vor. Und dann halte ich mich brav an den Ratgeber und fange vorne an.
    »Ein 45-jähriger Patient mit einem metabolischen Syndrom stellt sich mit der auf Abbildung Nr. 1 der Bildbeilage gezeigten Schwellung am Kniegelenk vor …« Los geht’s.
    Ich kämpfe mich Aufgabe für Aufgabe vorwärts, entscheide mich auf dem Fragebogen mit Bleistift für einen der Buchstaben und trage ihn, wenn ich mir sicher bin, mit dem Glückskuli auf dem Lösungsblatt ein. Manche Fragen wirken absurd, andere denkbar einfach. Das sind die wirklich gemeinen.
    Oft kommt es auf kleine Details an, aber die Erinnerung an die fiesen Konsultations-Inquisitionen bei Tobias hilft mir – ich überprüfe die langen Texte genau auf Fallstricke. Nicht immer finde ich sie; wenn es zu einfach scheint, liege ich wohl falsch. Aber ich darf nicht zu lange nachdenken, die Zeit schreitet ungerecht schnell voran.
    Und dann ist sie um. Ich bin grade so durchgekommen. Der Prüfungsvorsitzende sagt »Bis morgen«, wir stolpern hinaus. Es wirkt, als sei der Turnhalleneingang eine Sprach-Grenze: Drinnen schweigen noch alle wie Fische, kaum haben sie die Tür durchquert, geht das Geplapper los, als hätten sie die Luft anhalten müssen und die Worte hätten sich in ihnen aufgestaut bis direkt hinter die Zähne. WashabtIhrbei13-Wassolltedasbei5-War27AoderB?, sprudelt es um uns herum.
    Ich habe nur eine einzige Frage. »Können wir gehen?« Ich will nach Hause, möchte absolut nicht wissen, was andere bei 13 angekreuzt haben – und was das bei 5 sollte, weiß ich auch nicht. Isa geht in unserer Mitte, legt die Arme um uns und wir schlendern heim, als hätten all die As und Bs absolut nichts mit uns zu tun.
    Eine ganze Stunde halten wir es durch. Ich telefoniere mit Alex und meinen Eltern und erkläre, dass ich guter Dinge binund wir gleich weiterlernen. Isa ruft Tom an. Jenny kocht unterdessen Kaffee und betont, wie froh sie sei, dass sie jetzt mit niemandem darüber reden müsse. Sie zeigt mir die SMS von Felix, in der er schreibt, er hoffe, es sei gut gelaufen, und erklärt, dass sie auf keinen Fall antwortet.
    Ich sehe, dass da noch mehr Nachrichten sind, eine von gestern Abend, die viel Kraft, und eine von heute Morgen, die ihr Glück wünscht; Jenny hat sie beide nicht beantwortet. Warum sie dann gehofft hat, dass er zur Turnhalle kommt, um es ihr persönlich zu sagen, frage ich nicht.
    Dann trinken wir Kaffee, um uns für eine weitere Lern-Nacht zu rüsten … und schließlich halten wir es nicht mehr aus.
    Jenny macht den Anfang. »Hattet ihr Fragebogen A?«
    Wir nicken beide.
    »Na dann«, fährt Jenny fort, »war bei der 27 nun A oder B richtig?«
    Zwei Minuten später sitzen wir alle drei über unseren Fragebögen und vergleichen die Antworten. Die Aufgaben darf man nämlich mitnehmen, abgegeben werden nur die Lösungsbögen. Jeden Tag bekommen wir ein neues Frage-Heftchen.
    In Jennys Bogen sieht es wüst aus, sie hat unterstrichen und durchgestrichen, gekritzelt und gemalt. Isa hat kaum Eintragungen gemacht, bei fast jeder Frage ist nur ein Buchstabe angekreuzt, es sieht aus, als hätte sie nicht ein Mal radiert.
    Sie lächelt und zuckt die Schultern.
    »Ich weiß auch nicht«, sagt sie. »Ich war mir irgendwie total sicher. Kann ja sein, dass ich mich schrecklich getäuscht habe.«
    Ich glaube es nicht. »Du täuschst dich sicher nicht einfach so bei 106 Aufgaben.«
    »Na ja«, antwortet sie verlegen, »es könnte auch daran liegen, dass es für mich völlig egal ist, ob ich bestehe …«
    »Schauen wir nach?«, fragt Jenny. Wir sind alle drei zögerlich. Am Abend werden die höchstwahrscheinlich richtigen Antworten schon auf einer Internetplattform veröffentlicht. Man könnte direkt wissen, wie gut oder schlecht man dasteht. Aber wennman erkennen muss, dass es an diesem Tag miserabel gelaufen ist, macht man sich vielleicht nur unnötig verrückt. Und wenn man sieht, dass man heute sensationell abgeschnitten hat, führt das am nächsten Tag eventuell zu leichtsinnigen

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