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Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)

Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)

Titel: Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antonia Rothe-Liermann
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ich … ob Tobias … ob ich mich noch mal umentscheide?
    Jenny wirkt ebenfalls verdutzt.
    Ich muss es deutlich sagen. »Beruflich würde ich mich natürlich freuen, irgendwann als Ärztin am St. Anna zu arbeiten«, erkläre ich. Hat sie das verstanden? Beruflich. Von privat habe ich nichts gesagt.
    Sie nickt und steht auf. »Dann sehen wir uns bei der Prüfung.«
    Wir sind noch keine drei Schritte von ihrem Büro entfernt, als Jenny meint: »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, es ging eigentlich um Tobias.«
    »Sie sind Freunde«, erkläre ich.
    »Ja toll«, schnaubt Jenny. »Aber davon abgesehen haben wir gar nichts erfahren.«
    »Keine Sorge«, entgegne ich fatalistisch, »wir haben ja noch den Prüfungsratgeber.«
    Wie wenig der uns hilft, wird spätestens klar, als Jenny am Samstag vor der Schriftlichen laut daraus vorliest: »Das Wochenende vor dem Examen sollte man sich unbedingt Freizeit gönnen und NICHT MEHR in die Lehrbücher sehen.«
    Haha. Wir gönnen uns stattdessen eine Extra-Lernschicht. Eine so konzentrierte, dass ich selbst mit Alex nur ein fünfminütiges Telefonat führe. Und am Sonntagabend sehen wir in die Lehrbücher, bis Isa uns um zehn ins Bett scheucht. Dann lese ich heimlich in meinem Zimmer weiter, bis mir die Augen zufallen. Obwohl ich nicht glaube, dass ich mich morgen früh noch an einen einzigen Satz erinnern werde.

E twa 30 Prozent«, sagt Jenny und tritt nervös ihre Zigarette aus, nur um sich sofort die nächste anzuzünden.
    »Es kommen ungefähr 300 Leute. Man muss doch nur abzählen.«
    Sie überblickt die Menge der Medizinstudenten, die auf die Turnhalle zuströmt, und zeigt wahllos auf ein paar. »Der, die und der dahinten – die brauchen gar nicht erst reinzugehen. 100 fallen durch, die könnte man doch gleich am Eingang abfangen. Warum sollen sie sich hier drei Tage quälen?«
    »90«, korrigiere ich automatisch, »30 Prozent sind 90. Und außerdem fallen nicht 30 Prozent durch, sondern höchstens 10. Können wir jetzt reingehen?«
    »Gleich«, sagt sie und sieht sich noch einmal um. Der Zustrom der Studenten wird weniger. »Wir müssen jetzt wirklich«, warne ich.
    Jenny seufzt, schnippst ihre Zigarettenkippe weg und wirft einen letzten Blick über den Vorhof der Turnhalle.
    »Dann eben nicht«, sagt sie leise.
    Oh verdammt. Hat sie gehofft, dass Felix …
    »Ich hab Alex gesagt, dass wir vor der Schriftlichen keine Ablenkung brauchen können«, erkläre ich hilflos. »Kein Frühstück, keinen Zuspruch und keinen Transfer. Vielleicht hat er das ja … weitergesagt?«
    »Vergiss es«, winkt Jenny ab und ist schon an der Tür.
    Ich werfe nur noch einen allerletzten Blick … undentdecke an der Straße jemanden, den ich partout nicht hier erwartet hätte. Obwohl er absolut hier her gehört. Jemand in einer dünnen roten Strickjacke. Die nur ein bisschen zu eng ist.
    Ich breite die Arme aus; ich hab mich noch nie so gefreut, sie zu sehen.
    »Ist doch Quatsch«, sagt Isa, »wenn’s schiefgeht, kann Mami die Prüfung doch nächstes Jahr wiederholen.«
    Jenny ist ebenso begeistert und umarmt Isa überschwänglich.
    Wir zeigen unsere Examens-Zulassung und Ausweise vor, geben die Handys ab und verstauen unsere Taschen; wir ordnen die wenigen erlaubten Habseligkeiten auf den Tischen – Schokolade, Wasser, Müsliriegel, Bleistifte, Radierer UND den Glückskuli.
    Ich nehme an dem Tisch mit meinem Namen Platz und sehe mich um; wie aufmerksame kleine Erdmännchen sitzen die Studenten in den Reihen vor mir kerzengerade. Jenny und Isa haben zum Glück Tische in meiner Nähe zugeteilt bekommen. Ein Mann überprüft Jennys Zigarettenschachtel auf eventuelle Zettelchen, Jenny schaut ihn empört an. Isa lächelt, lächelt mir zu. Und dann geht es los.
    In der Vorrede wird aufgezählt, was wir alles nicht dürfen. Nicht reden, kein eigenes Papier verwenden, nur mit Begleitung aufs Klo. Am Rand sitzen Aufsichtspersonen, die sich sicher schon herzlich darauf freuen, den ganzen Tag lang fremde Studenten aufs Klo zu begleiten. Kaum jemand hört richtig zu, der Junge vor mir trommelt die ganze Zeit einen irren Rhythmus auf den Tisch. Nicht, dass ich nicht auch schrecklich nervös wäre. Aber ein Teil von mir überlegt auch, welcher Song das sein könnte. (Schade, dass wir nicht einfach in so was geprüft werden. Da – dadadaa – da. »Äh, Smoke on the water?« »Richtig, bestanden, Glückwunsch.« Nein, doch ganz gut, dass das NICHT die Prüfung ist, das Geklopfe

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