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Miss Emergency Bd. 3 - Liebe auf Rezept

Miss Emergency Bd. 3 - Liebe auf Rezept

Titel: Miss Emergency Bd. 3 - Liebe auf Rezept Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antonia Rothe-Liermann
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Jennys sprühendem Charme ausgesetzt ist, relativiert alle anderen hübschen Blonden.)
    Jenny hakt nach. »Und sie behauptet, dass Isa dafür sorgt, dass sie nicht operieren darf?«
    Die Typen nicken. »Ja, weil Dina und sie irgendein Problem haben und Isa ja schon alle kennt …« Vielleicht wissen sie nicht, dass Isa Günstlingswirtschaft hasst und niemals intrigieren würde. Vielleicht ist Dina auch einfach ähnlich begabt im Lockenschütteln und Anfunkeln wie Jenny. Diese Jungs hier hat sie jedenfalls von Isas Hinterhältigkeit überzeugt. »Wir müssen dochzusammenhalten«, verteidigen sie sich. »Wir sind ja alle erst im zweiten Jahr.« Und einer von ihnen versteigt sich sogar zu der Erklärung: »Dina braucht eben unseren Beistand!«
    Jenny nickt wissend. Da haben wir es. Dina Schlosser ist Isas Zoe Schmidt.
    Jenny beendet das Gespräch ziemlich abrupt mit dem Hinweis, die Nacharbeitszeit der Jungs habe längst angefangen. Sie eilen davon, ihr »Man sieht sich« klingt trotzdem hoffnungsvoll. Klar, DIESE hübsche Blonde zu ihren Bekannten zählen zu dürfen, empfinden sie alle drei als Ritterschlag.
    Jenny sieht ihnen zufrieden nach. »In einer Minute habe ich die umgedreht«, grinst sie. »Warum sollen sie der despotischen Dina Schlosser folgen, wenn sie auch eine wie mich anbeten können?«
    »Kein bisschen selbstherrlich«, spotte ich. Aber ich will damit nicht sagen, dass ich Jenny das nicht absolut zutraue. »Sollte Isa damit nicht selbst aufräumen?«, wende ich trotzdem ein.
    Jenny winkt ab. »Ich sorge ja nur dafür, dass Dina von ihrer Herde getrennt wird«, widerspricht sie. »Außerdem macht es mir Spaß!« Na, das glaube ich sofort!
    Isa tritt zwei Minuten später aus der Stationstür. Allerdings nicht allein. Neben ihr geht der schmucke Dr. Gode. »Ein schönes Wochenende«, verabschiedet er Isa und lächelt sie warm an. »Mit guten Gesprächen!«
    Ganz klar, was er meint. Heute Abend kommt Tom. Isa will endlich alles erzählen. Und hat sich dafür offenbar Rat bei dem Chirurgen-Adonis geholt.
    Isa wird rot, als sie uns bemerkt. Dr. Gode nicht. Er grüßt uns ganz unbefangen und verschwindet pfeifend die Treppe hinunter. Der verlegene Blick, mit dem Isa stockstarr bei uns stehen bleibt, bis Godes Getrappel verhallt ist, spricht Bände. Nichts könnte ihr peinlicher sein, als dass nun auch noch Jenny erlebt hat, auf welch vertraulichem Fuß sie mit dem Stationsarzt verkehrt.
    »Na, so was«, sagt Jenny auch sofort und schonungslos. »Der Doktor weiß wohl alles?!« Isas Farbe verdunkelt sich insTiefrote. »Vorsicht, meine Liebe!«, warnt Jenny. »Es ist sowieso schon nicht ungefährlich, einem fremden Mann die Probleme mit dem eigenen anzuvertrauen. Aber wenn er dann auch noch so gut aussieht, wird das Eis wirklich dünn!«
    Isa überspringt geflissentlich den ersten Teil und widerspricht nur dem zweiten. »Es interessiert mich doch nicht, ob er attraktiv ist«, sagt sie und klingt wirklich ein bisschen empört. »Er ist doch nicht attraktiver als Tom!«
    Man sieht Jenny deutlich an, dass sie anderer Meinung ist. Um Isa zu erlösen, frage ich schnell dazwischen: »Weißt du, wer Dina Schlosser ist?« Isa nickt. Und Jenny, die sich den Triumpf nicht nehmen lassen kann, springt sofort auf das neue Thema auf. »Ich sag’s dir«, tönt sie. »Das ist deine Stationsfeindin.«
    Natürlich spinnt Dina, daran gibt es ja ohnehin keinen Zweifel. Isa weiß, warum sie keine OPs kriegt. Sie ist aufmüpfig, unaufmerksam und trotzig. Eine ganz miese Kombination. Dass Dr. Thiersch Dina nichts zutraut, liegt diesmal nicht an ihrer eisigen Ungerechtigkeit; bei Dina Schlosser ist die straffe Oberärztin absolut im Recht. Leider war Isa fair genug, das anzumerken, als Dina sich bei ihr ausheulen wollte. Und das ist nun der Dank. So ein Kindergarten!
    »Am Montag machen wir sie alle fertig«, beschließt Jenny, als wir die Klinik verlassen. »Aber jetzt wollen wir erst mal zwei Tage nicht an die Arbeit denken!« Und damit sind wir alle drei herzlich einverstanden.
    Am Abend kochen Felix und Tom. Wir Mädels ignorieren geflissentlich, dass die beiden eine ebenso anstrengende Woche hinter sich haben wie wir und lassen uns bedienen. Zum Nachtisch werden Wochenendpläne geschmiedet. Jenny weiß auch, dass Tom und Isa Zeit zu zweit brauchen, trotzdem besteht sie darauf, dass wir mindestens einmal zu fünft ausgehen.
    Kurz bevor sich das »zu fünft« in meinem Kopf in »fünftes Rad« verwandelt, klingelt das Telefon.

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