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Miss Emergency Bd. 3 - Liebe auf Rezept

Miss Emergency Bd. 3 - Liebe auf Rezept

Titel: Miss Emergency Bd. 3 - Liebe auf Rezept Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antonia Rothe-Liermann
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Recht. Tatsächlich wurde Isa von unseren Partygästen nicht nur überschwänglich begrüßt, sondern auch so nachdrücklich in die gemeinsame Pause eingeladen, dass es ihr schon fast unangenehm war. Auch die Nichteingeladenen waren heute netter.
    »Wunderbar.« Jenny ist zufrieden. »Jetzt wird Dina Schlosser versuchen, die Übrigen um sich zu scharen«, instruiert sie Isa. »Aber weil die Cooleren deine Kumpels sind, hat sie keine Chance.«
    »Das ist mir ganz egal«, sagt Isa. »Mir reicht es, mit der Hälfte der Kollegen kein Problem mehr zu haben.«
    »Aber wenn sich die Stimmung so gebessert hat«, frage ich, »was ist dann los?«
    Isa antwortet nicht, druckst herum. Ich merke ganz deutlich, dass sie uns etwas sagen will, was ihr selbst höchst peinlich ist. Sie läuft blutrot an. Aber dann sagt sie es doch. »Bert. Er flirtet mit mir«, murmelt sie. »Ich weiß nicht, warum, aber er tut es.«
    Jenny schnaubt. Sie hat ihren Hab-ich-doch-immer-gesagt-Blick und ist in Kämpferlaune. Bevor sie herausposaunen kann, dass Isa sich das hübsch selbst eingebrockt hat, schreite ich ein. Denn was bei Isa »Flirten« heißt, muss noch lange nicht über ein nettes »Guten Morgen« hinausgehen. Zumindest, wenn ein so attraktiver Arzt ihr dabei in die Augen sieht. (Ich kenne Dr. Gode. Sein funkelndes »Guten Morgen« kann einem schon irgendwie zweideutig erscheinen. Bis man merkt, dass er auch den Chefarzt mit derselben fröhlichen Begeisterung begrüßt.)
    »Was hat er getan?«, frage ich also, bevor Jenny über Isas zarte Unsicherheit herfallen kann.
    Isa wirkt bedrückt. »Er macht mir dauernd Komplimente …«Jennys Augen werden groß. Na klar, Komplimente bekommt sie jeden Tag hinterhergeschmissen wie Werbeflyer von einer Flatrate-Disco. Aber Isa nicht. Isa ist verwirrt. »Und zwar nicht für meine Arbeit«, präzisiert sie. »Heute hat er zum Beispiel gesagt, mein Lächeln wäre herzerfrischend. Ich bin doch nicht ›herzerfrischend‹!« Sie sieht uns hilflos an.
    »Doch, Isa, das bist du«, widerspreche ich. Jenny zieht die Augenbrauen hoch. »Du lächelst nur normalerweise nicht alle Welt herzerfrischend an!«
    Isa beteuert, sie habe Dr. Gode nicht irgendwie besonders angelächelt. Ich glaube es ihr sofort. Aber was tut man jetzt? Ich bin überzeugt, dass Dr. Godes »Flirt« nichts anderes ist als Freundlichkeit. Und auch nicht anders gemeint ist als seine Herzlichkeit allen anderen lieben Kollegen gegenüber.
    »Geht es nicht vielleicht doch um dich?«, fragt Jenny. »Findest du ihn irgendwie toller?«
    »Toller als was?« Isa ist wirklich einfach süß.
    Jenny verdreht die Augen. »Toller als früher! Toller als Tom.«
    Isa starrt sie an. »Nein!«
    »Dann ist doch nichts dabei«, sagt Jenny ungeduldig. »Wer lässt sich denn ein paar Komplimente nicht gefallen?! Zumal, wenn sie so unschuldige Dinge wie dein Lächeln betreffen!«
    Isa wird wieder rot, noch schlimmer als eben; ihre Stimme wird noch leiser. »Aber wenn er MICH toll findet?«
    »Meine Güte«, lacht Jenny. »Selbst wenn! Das ist doch SEIN Problem!«
    Ich finde es besser, Isa einfach noch einmal zu beteuern, dass Dr. Gode schlicht und ergreifend gern gute Laune verbreitet. Und sie offenbar für besonders komplimentebedürftig hält.
    »Er hat auch gesagt, mein Rock wäre hübsch«, gesteht Isa, einmal in Fahrt und bestrebt, nun alle Zweifel auszuräumen. »Der blaue …«
    »Der blaue IST hübsch«, lacht Jenny. (Es spielt sicher gar keine Rolle, dass Isa den Rock von ihr hat.) »Und zu mir hat er mal gesagt, mein Kittel würde zu kurz aussehen.« Ich bin mir nichtsicher, ob ich so eine Bemerkung auch als Kompliment verstanden hätte, aber Jenny ist Spott oder gar Kritik in Bezug auf ihr Äußeres einfach nicht gewohnt. Vielleicht gerade WEIL sie sich angewöhnt hat, solche Bemerkungen immer als Kompliment zu verstehen.
    Wir einigen uns darauf, dass Isa Dr. Godes Bemerkungen nicht überinterpretieren sollte. Dass er sie nett findet und mit ihr Scherze macht, ist ein Gewinn und hat nichts zu bedeuten. Solange sie sich mit ihm nicht unwohl fühlt, steht unserer Meinung nach dem Kollegenplausch nichts im Wege.
    »Aber den Rock ziehe ich nicht mehr in die Klinik an«, beschließt Isa. »Sicher ist sicher!«
    Ich habe heute auch Schwierigkeiten mit meiner Garderobe, denn die Zeiten, in denen ich es gerade angenehm fand, mich für die Verabredungen mit Alex nicht mal umziehen zu müssen, sind definitiv vorbei. Seit aus unseren Treffen Dates geworden

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