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Miss Mary und das geheime Dokument

Titel: Miss Mary und das geheime Dokument Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rose Melikan Stephanie Kramer
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Ganzen ein Ende gesetzt.«
    »Meiner Ansicht nach waren die Schmuggler schon immer das schwächste Glied in der Kette.Wir können sowieso nichts mehr daran ändern. Weißt du, was da passiert ist?«
    »Ja, und von Traceys Unfall.Was für ein verdammtes Durcheinander.«
    Déprez zuckte mit den Schultern. »Eine merkwürdige Verkettung von Ereignissen … und Personen. Miss Mary Finch beispielsweise, die Nichte des verstorbenen Besitzers von White Ladies. Sie …«
    »Ja, ich habe sie kennengelernt«, bestätigte Hicks. »Zwar nur kurz, aber ich verstehe, warum sie dir gefällt.«
    »Du bist mir ein schöner Halunke«, sagte Déprez und lachte, »in der Tat gefällt sie mir aus verschiedenen Gründen, unter anderem denke ich dabei auch an die Zukunft unserer Unternehmung. Aber das brauchen wir jetzt nicht zu besprechen. Sie ist zweifelsohne eine charmante junge Dame, und die Nervenstärke, die sie bei der Flucht von White Ladies bewiesen hat, lässt sie die Zuneigung jedes gerecht denkenden Mannes gewinnen. Doch genug davon, erzähl mir von London. Hast du einen Beamten der City Police getroffen?«
    Hicks nickte. »Ein Kerl namens Hudson. Er hat sein Büro in der Bow Street.«
    »Und verlief das Treffen zu deiner Zufriedenheit?«
    »Anfangs nicht. Er dachte sicher, ich führe etwas im Schilde.«
    »Ah ja?«, sagte Déprez. »Aber das beweist doch nur, was für ein intelligenter und vorsichtiger Mensch er ist. Selbstverständlich muss er eine Geschichte wie unsere für unglaubwürdig halten. Mir ginge es da nicht anders! Aber du hast ihm unsere Beweise gegeben, oder?«
    »Sicher, und damit habe ich sein Interesse geweckt, aber trotzdem wollte er mehr wissen, beispielsweise wer du bist und warum er mit niemandem darüber sprechen darf, wenn die Gefahr doch so immens ist. Aber keine Sorge«, fügte er hinzu, als Déprez die Stirn krauszog und gerade protestieren wollte, »ich habe ihn in beiderlei Hinsicht zufriedengestellt. Ich habe ihm von deiner Arbeit für die Admiralität im letzten Jahr erzählt und ihn daran erinnert, dass der beste Weg, einen Kriegsspion zu enttarnen, nicht darin besteht, unsere Informationen der Gardekavallerie oder der Artillerie auf dem silbernen Tablett zu servieren. Mr. Hudson war nicht rundum glücklich, als ich ihn verließ, aber doch zufriedengestellt.«
    »Wir können nicht von ihm erwarten, dass er glücklich ist«, erwiderte Déprez bestimmt, »dafür ist die Angelegenheit zu ernst. Und wenn du sagst, er war zufrieden, meinst du damit, dass er uns helfen wird?«
    »Ja, gemäß unserer Instruktion. Ich soll ihn über unsere Fortschritte unterrichten.«
    »Exzellent. Ich gehe davon aus, dass die Staatsmacht zu einem späteren Zeitpunkt eine wichtige Rolle spielen wird, aber wir dürfen es nicht dazu kommen lassen, dass die Polizisten aus der Bow Street, auch wenn sie es nur gut meinen, voreilig einen Fehler begehen. Ein Fall wie dieser erfordert wohlüberlegtes Handeln.«
    »Hm. Möglicherweise habe ich ihn etwas gereizt, als ich eine Bemerkung in dieser Richtung fallen ließ. Er ist da ein wenig empfindlich, der Mr. Hudson, aber er versprach Unterstützung, falls wir sie benötigen, und dass niemand beim Militär alarmiert wird, bevor wir nicht genau wissen, wo die faulen Früchtchen sitzen.«
    Déprez nickte. »Gut. Und gut gemacht, Mr. Hudson, trotz Ihrer Empfindlichkeiten.«
    »Ich bin froh, dass du offenbar zufrieden bist, aber Hudson ist nur eine Randfigur«, brummte Hicks. »Es ist schön und gut, von Fortschritten zu sprechen, aber auf welchen Fortschritt können wir nun noch hoffen? Und was zum Teufel sollen wir jetzt tun?«
    »Tun? Wir warten einfach ab, was passiert. Ich habe ein paar Ideen, und wahrscheinlich müssen wir nach London zurückkehren, aber lass uns erst sehen, was passiert. Geduld ist eine Tugend, sagt man. Ist Rede noch in Ipswich? - Gut, dann sag ihm, dass er herkommen und sich irgendwo in der Nähe aufhalten soll, falls wir ihn brauchen. Und sei nicht niedergeschlagen. Schließlich ist das nicht das erste Problem, mit dem wir konfrontiert werden.«
    »Nein, aber …«, Hicks seufzte. »Könntest du nicht darüber nachdenken, ob wir unser Aktionsfeld verkleinern? Dass wir uns vielleicht nur auf unseren Mann konzentrieren?«
    »Und die weiterreichenden militärischen Verwicklungen außer Acht lassen? Auf keinen Fall. Nur, wenn es unbedingt sein muss. Meine Devise ist immer: mit jedem Streich so viele Feinde wie möglich zur Strecke bringen. Das ist

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