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Miss Winbolt ist schockiert

Miss Winbolt ist schockiert

Titel: Miss Winbolt ist schockiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Andrew
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standen. Alle außer Sir William nahmen Platz.
    „Sie sagten etwas von einer Allee mit uralten Bäumen, Winbolt. Ich würde sie mir gern ansehen. Vielleicht ist Miss Winbolt so freundlich, mir den Weg zu zeigen?“
    „Was für eine gute Idee!“, rief Rosa aus. „Sie weiß ebenso viel wie mein Gatte über den Garten. Sicherlich führt sie Sie gern herum, Sir William. Außerdem sollten Sie unbedingt mit ihr den Irrgarten besichtigen. Das Labyrinth von Shearings war einst berühmt, doch es war in einem traurigen Zustand, bevor Philip und Emily es wieder hergerichtet haben.“
    „Ein Irrgarten? Das klingt sehr interessant. Miss Winbolt?“ Er reichte ihr den Arm.
    Emily starrte ihn verzweifelt an. „Aber ich …“, versuchte sie einzuwenden, doch ihr fiel kein Grund ein, den Vorschlag abzuwehren!
    „Ich hoffe, Sie tun ihm den Gefallen, Miss Winbolt“, sagte Lady Deardon. „Zahlreiche Bäume in Charlwood sind alt und morsch und müssen ausgetauscht werden. William wird langsam ein Experte in diesen Dingen. Er hat auch schon die Anpflanzungen in Thirle besichtigt. Sicherlich ist Ihre Allee für ihn von besonderem Interesse.“
    Emily lächelte verkrampft und ergriff seinen Arm. Es hätte ausgesprochen unhöflich gewirkt, wenn sie sich geweigert hätte. Aber in den Irrgarten gehe ich mit ihm auf keinen Fall!
    Als sie sich außerhalb der Sichtweite der anderen befanden, hielt Sir William an und fragte: „Stört Sie etwas? Vielleicht die Sonne? Oder sind Sie müde? Wir können uns auch gern irgendwo hinsetzen und reden, wenn Ihnen das lieber ist.“
    „Nein“, widersprach Emily mit Nachdruck. Überrascht und belustigt blickte ihr Begleiter sie an.
    „Ich meine … ich würde lieber spazieren“, stammelte sie. Wenn sie diesen Mann täuschen wollte, musste sie ihre Reaktionen besser kontrollieren. Schweigend gingen sie weiter, und Emily suchte händeringend nach einem Gesprächsthema. „Meine Schwägerin erzählte mir, Sie wären bei der Marine gewesen. Haben Sie dort viel erlebt?“
    „Zunächst schon, aber die Marine ist in Friedenszeiten nichts für einen Mann. Also packte ich den Stier bei den Hörnern und schied aus dem Dienst aus.“ Emily erschrak und wäre beinahe gestolpert. Hatte seine Wortwahl etwas zu bedeuten? Verstohlen sah sie ihn an, doch er wirkte unbekümmert. Sie war erleichtert, als er fortfuhr: „Zu diesem Zeitpunkt war ich auf den Westindischen Inseln. Also beschloss ich, Mittel- und Südamerika zu entdecken.“
    „Wie aufregend! Waren sie in Brasilien?“ Emily entspannte sich allmählich, während sich die Unterhaltung um seine Eindrücke von Mexiko und Brasilien drehte.
    Doch plötzlich sagte er: „Wir haben genug über mich geredet. Diese Bäume sind mustergültig gewachsen. Handelt es sich um Eichen?“
    „Eichen? Nein! Es sind Linden. Es gibt nur wenige Eichen auf dem Gelände.“
    „Ich habe in der Nähe eine mächtige alte Eiche gesehen, aber leider war ein großer Ast abgebrochen.“
    „Oh?“
    William lachte. „Ich traf dort zufällig einen der Bediensteten Ihres Bruders. Einen gewissen Will Darby. Kennen Sie ihn?“
    Er weiß alles, dachte Emily. Sie unterdrückte ihre Angst und antwortete ruhig: „Natürlich kenne ich ihn. Er ist einer unserer Stallknechte. Haben Sie jetzt genug Bäume gesehen, Sir? Ich glaube, die schönsten Exemplare habe ich Ihnen gezeigt.“
    „Er warnte mich vor einem gefährlichen Stier, der auf der Koppel gehalten wird, wo die Eiche wächst.“
    Emily runzelte verwirrt die Stirn und sagte dann: „Ach ja, ich denke, ich weiß, welchen Sie meinen. Es ist Black Samson, der Stier von Bauer Pritchard. Sollen wir jetzt zurückgehen?“
    Sie machten kehrt, doch ihr Peiniger hörte nicht auf. „Natürlich wusste ich schon von dem Stier“, fuhr er fort. „Ich hatte ihn bereits gesehen, als ich das letzte Mal in Stoke Shearings gewesen bin.“
    Emily bemerkte ein fröhliches Funkeln in seinen Augen. Spielt er Katz-und-Maus mit mir? fragte sie sich zornig.
    „Sie waren schon einmal hier?“
    „Ich habe einen Spaziergang am Bach entlang gemacht. Das Tal ist sehr hübsch, finden Sie nicht?“
    Emily nickte.
    „Allerdings sind die Abhänge sehr steil. Ich hatte vor, Ihren Bruder zu besuchen, als ich im Dorf war, doch an diesem Tag habe ich mich verlaufen und …“ Emily erstarrte vor Schreck. Entschuldigend fuhr er fort: „Als ich das Gasthaus wieder erreichte, war es zu spät. Jetzt wünschte ich, ich hätte mir die Zeit genommen.“
    Es war völlig

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