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Missbraucht

Missbraucht

Titel: Missbraucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reinhard Berk
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Wagner, der unumschränkte Herrscher der Polizei Montabaur, neben seinem Vorgesetzten, einer weiteren -natürlichen- Autorität unterstand.
    Sandra führte das Wort. Sie wusste, in solchen Situationen hörte Richard lieber nur zu, zumal nach einer Nacht wie der gestrigen.
    "Warum glauben Sie das?“, fragte sie den Hauptkommissar immer noch in der korrekten Ansprache.
    Wagner gab eine Beurteilung der Lage aus den vorliegenden Ermittlungen und persönlichen Einschätzungen ab.
    "Na ja, er ist jetzt sechs Tage weg, einfach verschollen! Das gibt es nicht, am Samstag wird das neue Sportlerheim eingeweiht und der Baumel ist nicht da, unmöglich. Er ist Vorsitzender, er muss doch die Rede halten. Und überhaupt, überall wo wir nachgefragt haben, niemand kann sich sein Verschwinden erklären, das ist absolut ungewöhnlich."
    "Hatte er Feinde?
    "Wir haben sein komplettes Umfeld abgeklopft, nicht nur einmal, sondern mehrmals schon. Engste Mitarbeiter, Bekannte, seine Angestellten und die Arbeiter in seinen Firmen, seine Banken, das Finanzamt. Wir haben in alle Richtungen ermittelt, seine Ärzte, die umliegenden Krankenhäuser, seinen Zahnarzt... nichts, absolut nichts, was uns weitergebracht hätte. Der Mann hat ein tadelloses Leben geführt, anders wie du Richard ..." Wagner lachte den Kommissar an und zuckte mit den Schultern. Richard grinste müde zurück, war seinem Kollegen aber in keinster Weise böse. Dann fuhr Wagner fort: "Wir wollen auf der sicheren Seite sein, denn der Baumel ist eine große Nummer hier. Nicht nur in der Stadt, sondern im gesamten Westerwald und noch darüber hinaus, wie ihr am Interesse der Staatsanwaltschaft sehen könnt. Ich denke, wir haben alles im Rahmen unserer Möglichkeiten bis hier hin getan, aber es gibt nicht die geringste Spur. Ich freue mich trotzdem, dass ihr hier seid. Vielleicht haben wir doch etwas übersehen, ganz sicher kann man nie sein und die machen spürbar mehr Druck von oben" Martin Wagner meinte es ehrlich, dann fuhr er fort und beantwortete die Frage:
    "Aber Feinde? Nee, da haben wir nichts herausbekommen, obwohl Baumel ein vermögender und einflussreicher Mann war. Er war überall beliebt. Er hat vielen Leuten geholfen. Neider, da s kann ich mir vorstellen, aber...hmmm... Baumel hat den Leuten Arbeit verschafft, er hat viel für die Gemeinde getan. Also Feinde, das glaub ich nicht.“
    "Wie hat er geholfen? Hat er auch Geld verliehen?"
    "So genau weiß ich das nicht, er wird schon dem ein oder anderen mal mit Geld ausgeholfen haben, das kann ich mir gut vorstellen, aber bestimmt keine großen Summen. Da war er zu geizig und zu clever für. Was Geld betraf, machte ihm keiner was vor. Er hat allerdings am Tag seines Verschwindens, also am Donnerstag, 25000 Mark von seiner Bank abgehoben. Die Angestellten der Bank sagen aus, dass das nichts Ungewöhnliches für Baumel war. Er hätte das öfters gemacht.
    "Warum sagen Sie immer war. Sie reden fortwährend in der Vergangenheitsform Herr Wagner? Glauben Sie, dass ihm etwas zu gestoßen ist?" Sandra war es unangenehm den Hauptkommissar zu duzen, deshalb zog sie es vor, beim Sie zu bleiben.
    "Ich weiß nicht. Wie gesagt, es ist mehr als außergewöhnlich, dass der Baumel so lange verschwunden ist. Ich für meinen Teil ahne nichts Gutes", Hauptkommissar Wagner schien sich Gedanken gemacht zu haben.
    "Nun, komisch ist es schon, dass er erst soviel Geld abhebt und dann verschwindet", überlegte Sandra Götze laut.
    "Ach wisst ihr, 25000 ist doch für einen wie den Baumel nicht viel, der ist andere Summen gewöhnt. Anders wie wir Polizisten", lachte Wagner auf.
    "Was ist mit Frauen? Hatte er irgendwelche Frauengeschichten?"
    "Nein, nichts bekannt! Eine Freundin, ein Verhältnis, eine Affäre oder so etwas in der Richtung können wir nie ganz ausschließen. Aber wir haben nicht den geringsten Hinweis darauf. Wir haben intensiv auch in dieser Richtung recherchiert, aber es weiß keiner was. Meine Leute haben in jedem Bumsschuppen im Westerwald und in jedem Wohnmobil wegen ihm nachgefragt, aber nichts, Fehlanzeige! Er war auch nicht der Typ dafür. Außerdem viel zu clever, der würde doch nicht im Westerwald vögeln, da müsste er ja mit dem Klammerbeutel gepudert sein. Vielleicht mal ein Puffbesuch weiter weg, aber hier....nein! Das Zeug muss ja raus. Ihr wisst doch..", sagte Wagner eher zu Richard gerichtet und lachte leise über seinen eigenen Scherz.
    Richard wusste. Sandra wusste auch und tat so, als ob ihr der

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