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Missbraucht

Missbraucht

Titel: Missbraucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reinhard Berk
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"Und dann haben Sie ihn also gleich als vermisst gemeldet?"
    "Nein, aber das Telefon stand ja nicht mehr still."
    "Wie meinen Sie das, wer hat denn angerufen?“, fragte Sandra.
    "Schon am Freitag, als ich in seiner Wohnung putzte und auf ihn wartete, klingelte andauernd sein Telefon. Das war sonst nie und am Wochenende wurde ich dann immer angerufen."
    "Wer hat sie angerufen Frau Stromberg? “, wollte Sandra wissen.
    "Viele Leute. Es wussten doch viele, dass ich bei Herrn Baumel den Haushalt führe. Doktor Heb, die vom Sportverein und seine Politikerfreunde! Ich habe mir die Namen nicht gemerkt, es waren verschiedene. Fast alle Stunde klingelte es bei mir."
    "Und wann haben Sie die Vermisstenanzeige aufgegeben?"
    "Am Dienstag erst. Am Montag war ich wieder Putzen und hab gemerkt, dass alles noch so war wie am Freitag. Na ja und dann ... ich wollte doch gerne das Geld haben." Die Kripo Beamten hatten den Eindruck, als schäme sie sich dafür.
    "Dann sind Sie am Dienstag zur Polizei gegangen", vervollständigte Sandra ihren angefangenen Satz.
    "Ja! Uwe meinte zwar, ich solle mich heraushalten, aber er hat ja eigentlich sonst niemanden, der Herr Baumel", Karin Stromberg hielt den Kopf gesenkt und rieb sich die Finger.
    "Ist in Ordnung Frau Stromberg. Aber eines noch, wir müssten einmal in die Wohnung von Herrn Baumel. Haben Sie einen Schlüssel?", brachte Sandra ihr eigentliches Anliegen vor.
    "Ich habe einen Schlüssel, aber ich weiß nicht, ob ich Ihnen den geben darf",
    "Frau Stromberg, wir sind die Polizei “.
    "Es wäre sowieso gut, wenn Sie uns begleiten würden. Sie haben den Schlüssel doch bestimmt dabei?", klinkte sich Richard ein.
    "Ja, ich hab ihn immer am Schlüsselbund in der Tasche, aber ich kann doch nicht hier weg, ich muss noch arbeiten."
    "Sie können hier weg, machen sie sich darum keine Sorgen. Wie sagte meine Kollegin? Wir sind die Polizei." Richard sagte es unmissverständlich.
    "Das kurze Stück gehen wir zu Fuß." Der Kommissar dachte ans Rauchen.
    Auf dem Flur entdeckten Sie Dr. Heb, der sich aufgeregt mit Frau Strombergs Sohn unterhielt, der völlig verschwitzt und außer Atem schien..
    "Ach Herr Heb, gut dass wir Sie sehen. Wir nehmen Frau Stromberg kurz mit, sie begleitet uns in Baumels Wohnung. Wird nicht allzu lange dauern." Richard beobachtete Dr. Heb genau. Sein Gespür sagte ihm, dass irgendetwas noch nicht erzählt worden war.
    Uwe Stromberg reagierte aufgebracht. "Was wollen Sie denn mit meiner Mutter in der Wohnung?"
    Frau Stromberg lächelte ihren immer noch heftig atmenden Junior an und musterte ihn ungläubig wegen, der Anstrengungen, die er augenscheinlich getätigt hatte. Aber sie vermied es, ihn im Beisein von Herrn Heb danach zu fragen.
    "Sie hat die Schlüssel" bekam er lapidar zur Antwort.
    Draußen zündete sich Richard eine Camel an, die er während des kurzen Weges genüsslich inhalierte. Er erwischte sich bei dem Gedanken an ein Bier, während Sandra Frau Stromberg zu weiteren Informationen über Baumel befragte. Baumels Haus war eine imposante zweistöckige Villa, mit schwarzem Fachwerk und rotem Klinker. Unter den Sprossenfenstern blühten Stiefmütterchen in grünen Blumenkästen und über der Haustür hing ein Holzschild mit der Aufschrift "Willkommen".
    Es war 15 Uhr 35, als Karin Stromberg die Haustür aufschloss. Sie putzte sich demonstrativ die Schuhe ab, als sie eintrat.
    Die beiden Beamten taten es ihr mehr oder weniger gleich und traten ein. Auf den ersten Blick schien alles in Ordnung. Der Flur mit seiner Garderobe unterschied sich kaum von denen, die die beiden Beamten bei vielen ihrer Hausbesuche kennengelernt hatten. Frau Stromberg, die vorausging, blieb auf einmal stehen und schaute sich ungläubig um, ohne etwas zu sagen. Alle Türen standen auf, sodass man im vorbei gehen rechts und links einen Blick in die Zimmer werfen konnte. Sandra fiel die etwas ratlos wirkende Frau auf.
    "Was ist los Frau Stromberg? Etwas nicht in Ordnung?"
    "Ich weiß nicht, sieht so merkwürdig aus. Alle Türen offen und hier die zwei Schubladen", sie zeigte auf die Kommode, die unter dem großen Wandspiegel stand. Als sie weiter ging, schüttelte sie den Kopf.
    "Also hier stimmt was nicht. So sieht das hier nie aus." Sie gingen in Baumels Wohnzimmer, dessen Einrichtung wohl noch vom Geschmack seiner Mutter geprägt war. Die Schranktüren und Schubladen der großen rustikalen Wohnwand standen zum Teil offen. Ein Blick genügte Richard Mees. Der Kommissar bemerkte sofort,

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