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Missbraucht

Missbraucht

Titel: Missbraucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reinhard Berk
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Politfunktionär und Wirtschaftsmanager dort auf Einladung der rumänischen Regierung ihren pädophilen Neigungen nachgegangen sein. Mathe und Nadia waren zwar nicht in einem solchen Haus untergebracht, aber das hatte sie nicht zwangsläufig vor dem Missbrauch durch Angehörige des Heimpersonals und einiger Besucher in ihrem Heim schützen müssen, so die Erkenntnis der ehrenwerten Psychologin.
    Dieser Vermerk in Mathaes Akten sollte ihn als ideales Opfer für Baumels perfide Veranlagung brandmarken.

    *

04.06.1992
    Frank Baumel hatte schon seit einiger Zeit ein Auge auf den schmächtigen Jungen aus Rumänien geworfen. Mathae erfüllte die Ansprüche, die Baumel an einen "Partner" stellte. Er verkörperte das, wonach der pädophile Unternehmer suchte und aus dem, seine jetzige Beziehung herauswuchs.
    Überdies dachte er schon seit Längerem über sein Verhältnis zu Thomas nach. Langsam war es an der Zeit, ihre Beziehung zu beenden. Seine Liebe zu ihm war erloschen, in dem Maß, wie dessen sexuelle Anziehungskraft erloschen war. Thomas war fünfzehn, seine Stimme wurde tiefer, seine Schultern breiter, aber das Schlimmste und abstoßendste für Baumel war, dass auf dem glatten, weißen Körper des Jungen immer mehr Haare wuchsen. Es kostete ihn inzwischen Überwindung, Thomas überhaupt noch anzufassen. Außerdem wurde er zu selbstständig und fing an, gierig zu werden. Nach jedem Treffen fragte er nach Geld. Zuerst höflich und kleinlaut, inzwischen fordernd und bewusst. Das war ein gefährliches Indiz und für Baumel ein Zeichen dafür, dass man sich trennen sollte. Kurzum, Thomas wurde erwachsen und entsprach nicht mehr den Vorlieben, die sein Gönner an ihn stellte. Frank Baumel musste ihn loswerden, aber gleichzeitig dafür sorgen, dass er die Kontrolle über ihn behielt. Er entwickelte einen Plan.
    Die Jungen aus dem Heim waren oft schwer erziehbar, aber sie waren in jungen Jahren eine leicht e Beute und recht ungefährlich zu "entsorgen", wenn man ihrer überdrüssig war. Wer glaubte schon solch einem Burschen, wenn er einen honorigen Mann wie Baumel beschuldigen sollte. Niemand würde ihm die Geschichte abnehmen, dass der Leiter des Jugendheimes, einem der honorigsten und verdientesten Bürger der Stadt kleine Jungs vermittelte. Das war völlig absurd. An wen sollte er sich überhaupt wenden, wem sollte er sich anvertrauen? Nein, wenn man es klug anstellte, konnte man das Problem elegant lösen.
    Thomas Klein war vor fünf Jahren, als schmales, geschundenes Kerlchen ins Heim gekommen. Er stammte aus einer Trinkerfamilie im Frankfurter Raum und seit vier Jahren war er Baumels Lustknabe. Baumel bevorzugte in seiner kranken Geisteshaltung eher das Wort "Partner". Die Partneragentur hieß Jugendheim und der Vermittler war kein geringerer als deren Leiter, Dr. Friedhelm Heb. Heb hatte ein halbes Jahr Zeit dafür aufgewendet, um sicherzugehen, dass Baumels Liaison mit dem Jungen, für keinen von ihnen, eine Gefahr darstellte. Erst als er davon überzeugt war und er sich das Vertrauen des Jungen erschlichen hatte, gab er Baumels Drängen nach und führte ihm den Jungen zu. Die ersten Treffen fanden in Hebs Büro statt, was ihn sichtlich belastete. Wenn er sich vorstellte, was Baumel in der zur Verfügung stehenden Zeit mit dem Jungen in seinem Arbeitszimmer trieb, verlor er jedwedes Selbstwertgefühl. Schließlich fühlte sich Dr. Heb als verantwortungsvoller und engagierter Pädagoge, obwohl das Menetekel Baumel an ihm haftete.
    Er erklärte seinem Freund, dass er es nicht länger verantworten und ertragen konnte, wenn die Schäferstündchen weiterhin in seinem Büro stattfänden. Sie einigten sich darauf, dass Heb den Jungen in Baumels Wohnung brachte, wenn diesem der Sinn nach Zweisamkeit stand. Insgeheim entsprach es sowieso Baumels Wunsch, denn dort hatte er ein Heimspiel und ein entsprechend großes Spielfeld. Alles lief in einem viel stilvolleren und intimeren Ambiente ab, ganz nach seinen Vorstellungen. In Hebs Büro war es Sex, in seiner Wohnung war es Liebe, so seine krude Denkweise.
    Über ein Jahr machte Friedhelm Heb den Zubringerdienst, dann hatte er Uwe Stromberg so weit. Stromberg wusste zunächst überhaupt nicht, was er tat. Er glaubte in seiner Einfältigkeit einfach alles, was der Doktor ihm erzählte und auftrug. Außerdem war Frank Baumel eingebunden. Schließlich hatte es Uwe ihm zu verdanken, dass er den Job im Jugendheim überhaupt bekommen hatte. Dass dieser allseits beliebte Mann in etwas

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