Missbraucht
seinem Kollegen genau zu.
"Also ich glaube, der Einbrecher, hat die Haustür gewählt, und zwar mit dem dazugehörigen Schlüssel."
"Was macht dich so sicher und warum gehst du von einer Person aus?"
"An der Terrassentür haben wir überhaupt keine Spuren festgestellt, das geht schon mal nicht. Sie ist nur von innen zu öffnen. Also hätte man sie von draußen irgendwie aufhebeln oder aufdrücken müssen. Aber da ist nichts, nicht die geringste Spur ist zu finden. Und die Haustür hat ein supermodernes Sicherheitsschloss. Es gibt Profis, die machen das auf, aber die laufen nicht in Montabaur rum. Die sind irgendwo an der Cote d´Azur oder so und knacken Millionärsvillen."
"Baumel war Millionär", warf Richard ein.
"Trotzdem glaub ich nicht, dass die in Montabaur ihr Unwesen treiben. Ich würde sagen, da hat jemand einen Schlüssel gehabt. Nur, warum er dann hinten raus ist, das erschließt sich mir auch nicht. Zu deiner Frage nach einem Einzeltäter Richard. Im Laufe der Jahre erkennt man ganz gut, ob es sich um einen oder mehrere Täter handelt. Jeder hat seine eigene Handschrift. Ich lese das quasi aus der Art, wie eine Wohnung durchwühlt ist und wie sie hinterlassen wurde."
Richard pfiff leise anerkennend und zog eine beipflichtende Grimasse.
"Aber vielleicht stand die Terrassentür ja auch auf", dachte er laut.
"Ja, und vielleicht war auch nur ein Bier gestern schlecht und deshalb geht´s dir heute dreckig Richie", Peter Michel grinste den Kommissar an. "Warum sollte die Tür aufgestanden haben, das wäre ja mehr als Zufall?
"Arschloch!“
Aus dem Grinsen wurde ein Lachen.
"Wir haben einen Wandtresor gefunden, der Täter nicht. Oder er hatte keine Zeit ihn zu finden, er wurde überrascht und hat durch die hintere Tür die Wohnung verlassen. Aber von wem wurde er überrascht? Das solltet ihr herausfinden. Ansonsten nur das Übliche. Vier Millionen Fingerabdrücke. Und es kann niemand sagen, was fehlt, es ist ja niemand da, der es uns erzählen könnte. Das ist das Komische an der Sache. Also wenn du mich fragst, war das kein Zufall. Da ist jemand ganz bewusst vorgegangen." Peter Michel schob die Brille auf die Stirn und rieb sich die Augen. Er hatte sich Gedanken gemacht.
"Hm, irgendwer hat irgendwas gesucht, aber warum? Also, du kannst sagen, was du willst, das hier ist mehr als ein Vermisstenfall, da bin ich mir hundertprozentig sicher."
In Richards Kopf fing es, trotz der Nebenwirkungen von gestern Abend, an zu arbeiten.
"Habt ihr den Tresor geöffnet? “, wollte er wissen.
"Bist du bescheuert, wir können doch den Tresor nicht einfach öffnen." Peter Michel tat entsetzt.
"Aber du könntest ihn öffnen?", in Richard erwachte der Jagdtrieb.
"Wie kommst du darauf, wir sind die Spurensicherung, nicht die Panzerknacker!"
"Ein Fachmann könnte ihn öffnen?", es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
"Bestimmt! Meiner Einschätzung nach ja. Hab schon modernere Teile gesehen."
"Was ist mit einem Computer? Habt ihr einen PC gefunden?"
"Alles da. Das ist das Sonderbare, ein gewöhnlicher Einbrecher hätte zumindest den PC mitgenommen. Der haut doch nicht mit leeren Händen ab. Es sei denn ..."
"Was?"
"... er ist überrascht worden."
"Könnte sein, aber von wem und wann? Habt ihr was auf dem PC gefunden, was uns Aufschluss geben könnte? Wir brauchen alles, was da drauf ist, Dateien, E-Mails einfach alles, irgendetwas wird uns weiterbringen, das gibt´s doch gar nicht."
"Richard, ich darf weder ohne richterliche Anordnung den Safe öffnen, noch in Baumels Computer schnüffeln, das solltest du wissen, auch wenn du meinst, für dich gelten diese Regeln nicht." Peter Michel sprach es mit einer gehörigen Portion an Verärgerung und Maßregelung gegenüber seinem Kollegen aus.
"Ist schon gut. Habt ihr die Wohnung versiegelt?", wollte der Kommissar wissen.
"Ja. Wir haben übrigens auch DNA Material genommen, es ist schon unterwegs ins Labor nach Ludwigshafen."
"Wow, schau an, die Kollegen von der Spurensicherung", Richards Anerkennung war ehrlich gemeint.
"Richard denkst du wirklich, wir sind mit dem Klammerbeutel gepudert? Der Fall hier wird noch für einige Aufregung sorgen und du wirst die DNA früher brauchen, als du denkst, da wette ich mit dir."
"Ich verrate dir was Peter! Der Baumel ist tot, da bin ich mir fast sicher und deshalb werde ich nicht wetten, aber das mit der DNA ist klasse, danke!"
Peter Michel antwortete grinsend: "Kein Problem Junge, immer wieder gerne." Mit einem
Weitere Kostenlose Bücher