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Missing in Action

Missing in Action

Titel: Missing in Action Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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John, der seine Laserpistole nun in der Hand hielt und auf den Nacken des Piloten richtete.
    »Wir gehen jetzt alle ganz ruhig zu eurem Wagen da rüber, steigen ein und fahren dahin, wo ihr Verletzte hinbringen würdet.«
    »Wer sind Sie?«, fragte ein älterer Mann, der ein großes Diagnosegerät auf Rollen vor sich her schob.
    »Keine Fragen, kein Gequatsche. Folgen Sie meinen Befehlen, und alles wird gut«, erwiderte John kalt. »Kapiert?«
    Der Mann nickte und wandte sich ab. Seine Leute stiegen aus, ebenso Jingo. John ging als Letzter. Er war sich bewusst, dass sie für zehn Meter wie auf einem Präsentierteller sein würden. Auf einen flüchtigen Blick hätten sie beinahe normal wirken können – wenn Bull nicht wäre. Der Beta überragte alle um Haupteslänge, und seine Hörner waren noch einmal so hoch. Manchmal hatte sich John bereits gefragt, warum sein
Sergeant die lästigen und unpraktischen Dinger nicht einfach absägte, aber er hatte sich immer gesagt, dass es vielleicht mit der Identität des Beta zusammenhing.
    Die kleine Gruppe ging steif zum Ambulanzfahrzeug. John bildete das Schlusslicht. Er wollte rennen, wollte sich nach Gefahren umsehen, aber er zwang sich, ruhig zu gehen. Seine Pistole steckte wieder im Holster, und das kurzläufige Lasergewehr hing auf seinem Rücken, aber er war jeden Moment bereit, seine Waffen zu ziehen. Schweiß lief ihm den Rücken hinab. Er konnte jeden Tropfen spüren.
    Dann waren sie am Wagen und stiegen ein. John setzte sich in die Fahrerkabine neben eine junge Frau, die das Steuer ergriff, während sich der Rest hinten reinquetschte.
    »Keine Heldentaten«, raunte John der Fahrerin zu. »Helden haben schnell unschöne Löcher und bluten.«
    Er zog die Pistole und hielt sie auf seinem Schoß in ihre Richtung. Sie schluckte, nickte aber und fuhr los.
    »Nehmt ihnen alle Kommunikationsgeräte ab«, rief John nach hinten und hielt der Fahrerin die offene Hand hin. Mit zwei Fingern zog sie sehr langsam ein kleines Gerät aus der Tasche. Dabei ließ sie den Blick nicht von der Pistole.
    Schon bald bewegten sie sich auf ein großes Rolltor zu, das sich langsam öffnete, als wäre es ein gewaltiges Maul, das sie zu verschlingen drohe. Dahinter lag eine Halle, die von künstlichem Licht erleuchtet war. Sie fuhren hinein, und für John war klar, dass sie sich direkt in die Höhle des Löwen begaben.

21
    Die Halle war groß genug, um ein Dutzend Fahrzeuge aufzunehmen, aber es standen nur zwei weitere Antigravwagen darin. Weiter hinten befanden sich einige Hoverbikes, von denen die meisten allerdings mit Planen bespannt worden waren. In der Halle war es gleißend hell. Auf John wirkte sie nachgerade seltsam, so groß und weitläufig, so grell erleuchtet, aber fast leer.
    Der Ambulanzwagen hielt an einem breiten Tor, von dem aus es tiefer in das Gebäude ging. Die Fahrerin sah John unschlüssig an. Außer ihnen war niemand in der Halle, also winkte er mit der Waffe.
    »Aussteigen.«
    Er folgte ihr nach draußen, während seine Leute die Gefangenen ebenfalls in die Halle bugsierten. Aufmerksam sah sich John um. Es gab Sicherheitskameras und vermutlich noch mehr Sensoren. Wenn jemand aufmerksam an den Monitoren saß, waren sie spätestens jetzt entdeckt. Ihre einzige Hoffnung war, dass die
Sicherheitsleute hier ebenso gelangweilt ihren Dienst versahen wie an den meisten anderen Orten. Routine war jetzt ihr bester Freund. Bislang war nichts geschehen, warum sollte es jetzt also anders sein?
    »Zur Krankenstation«, befahl John knapp.
    Sie ließen sich durch das Tor führen, gingen einen kurzen Gang entlang, bis sie zu einem kleinen Raum kamen, von dem drei Türen abgingen. Der Raum selbst beinhaltete nur einige wenige Monitore an den Wänden und war ansonsten leer und schmucklos. Eine der Türen stand offen und zeigte ein geräumiges Krankenzimmer mit mehreren weißen Betten.
    »Äh, und jetzt?«
    Der ältere Mann sah John an. In seinen Augen stand Furcht geschrieben, aber in seiner Haltung zeigte sich Widerstand. Keine gute Kombination.
    »Checkt die Räume«, wies John Grasse und Jamie an. Sie wollten sich nicht mit aufsässigen Ärzten herumschlagen, sondern ihre Leute finden und so schnell wie möglich verschwinden. Die beiden warfen jeweils einen kurzen Blick hinter die Türen.
    »Operationssaal«, stellte Jamie fest, dann: »Hier ist ein Flur, mehr Türen.«
    »Wohin geht es da?«
    »Zur Verwaltung«, erklärte die Fahrerin hastig, als John die Pistole hob.
    Er fühlte sich

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