Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Missing in Action

Missing in Action

Titel: Missing in Action Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
Vom Netzwerk:
Während John Wache hielt, überlegte er, wie er seinem unerfahrenen Team die notwendige Portion Selbstbewusstsein einflößen konnte,
die es benötigte, um diesen Höllentrip zu überstehen. Dass Reinhards dabei ist, macht es nicht gerade einfacher. Genau meine Sorte Pech: eine katastrophale Mission, und dann haben wir auch noch einen Konzern-Arsch im Schlepp, der mir permanent über die Schulter schaut und glaubt, er müsste mir Befehle erteilen.
    Schließlich gelangte John zu der Überzeugung, dass er wenig tun konnte außer dem, was er bereits angefangen hatte. Sie mussten die Ordnung aufrechterhalten, und die Justifiers mussten den Neuen zeigen, dass sie hier draußen überleben konnten. Zwar musste John beim Gedanken daran, dass Jamie oder Rourke für irgendjemand oder irgendetwas Vorbilder sein sollten, lachen, aber er hatte auch noch Bull. Bull, der seinen Job immer erledigte, der die Leute antrieb und ihnen Vertrauen gab, der unermüdlich und ohne Furcht zu sein schien.
    John warf einen Blick auf seinen Chronometer und stellte fest, dass seit dem Abgang des großen Beta kaum mehr als eine halbe Stunde vergangen war. Es würde eine lange Nacht werden.
     
    Es war ein gutes Geräusch. Ein lautes, helles Zischen, gefolgt von einem Knall. Der Blaster feuerte, und als er traf, wurden Trümmer des Baumstücks durch die Luft geschleudert. Erfreut legte John die Waffe zur Seite und sah Sukarno an, die ebenfalls von Ohr zu Ohr grinste.
    »Gute Arbeit«, erklärte er mit einem Blick auf die Schäden, die der Treffer an ihrer Zielattrappe angerichtet hatte. »Wie viel Saft steckt in so einem Ding?«

    »Zehn Schuss bestimmt, vielleicht bis zu fünfzehn, je nachdem. Die Anzeige am Blaster stimmt natürlich nicht.« Sie nahm die schwere Waffe in die Arme, was ihr sichtlich Schwierigkeiten bereitete. Angelegt war das Design eher auf Leute wie Bull oder Rourke. Oder auch John.
    Sie präsentierte ihm die Ladeanzeige, die nicht aktiv war. »Ich habe versucht, sie zu kalibrieren, aber dafür fehlen mir einfach das Feinwerkzeug, eine ordentliche Arbeitsstation und die Software. Es gibt aber unten an dem Energiepack eine Kontrollleuchte. Wenn die dunkler wird, ist es bald leer.«
    Sie drehte den Blaster und zeigte John die kleine Diode. Die Waffe sah nicht wirklich gut aus. SE baute die Blaster in Lizenz; Tau Ceti Prime Evaporators waren altmodische Teile, die schon lange von der aktuellen Technik überholt worden waren, aber der Justifier-Blaster basierte sogar noch auf einer frühen Version. Doch sie hatten auch Vorteile: Sie waren robust und taten ihren Dienst, ohne zu murren, auch unter extremen Bedingungen. Sie waren einfach zu warten und zu handhaben und hielten trotz ihres elektronischen Innenlebens eine Menge aus.
    Der Blaster war kaum länger als ein Sturmgewehr, aber viel massiver. Das Metall war schwarz, was den Eindruck noch verstärkte. Selbst der ummantelte Lauf war so dick wie Johns Unterarm. Jetzt war ein viel zu großes Energiepack mit einigen Lagen Tape daran befestigt worden. Eigentlich saß die Energiezelle in einer passenden Aussparung unter dem Lauf, die bis zum
Griff ging, aber dieses Energiepack war zu breit, so dass Sukarno es darunter geklebt hatte. Kabel führten von den Anschlüssen des Packs in den Blaster.
    »Wie viele haben wir?«
    »Ich habe drei Packs gefunden, mit denen das funktionieren dürfte. Ich muss sie aber umprogrammieren, einige Sicherheitsroutinen ausschalten und so weiter.« Sie zuckte mit den Schultern. »Sollte aber alles machbar sein.«
    »Gut. Fangen Sie gleich mit den beiden anderen an. Können wir die Dinger aufladen?«
    »Klar. Dafür muss ich aber die Anschlüsse wieder abmachen, damit sie in die Schächte passen. Und oft wird das nicht gehen. Kay und ich haben das BIOS umgebastelt, damit wir die Packs ordentlich überladen können. Das macht die Hardware nicht lange mit.«
    John nickte. Er war dankbar, dass sie darauf verzichtete, ihn mit Techno-Gerede zu überschütten, was sie sicherlich gekonnt hätte. Die Energietechnikerin schien erkannt zu haben, was ihm wichtig war, und erklärte es ihm in verständlichen Worten.
    »Ich hoffe, dass wir einerseits die Blaster gar nicht benötigen werden und andererseits unser Aufenthalt hier nicht mehr allzu lange dauern wird. Aber dank Ihnen haben wir jetzt wieder schweres Geschütz im Rücken, was alles in allem ein angenehmes Gefühl ist.«
    »Das ist nichts Besonderes«, wiegelte sie ab, lächelte aber wieder. »Ich will ja auch

Weitere Kostenlose Bücher