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Missing Link

Missing Link

Titel: Missing Link Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walt Becker
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Zufallsereignisse entwickelt haben. Diese Knochen beweisen, dass wir nicht das Nebenprodukt zufälliger Mutationen sind. Wir wurden entworfen.«
    »Wollen Sie der Welt erzählen, dass Gott ein Außerirdischer ist?«, fragte Dorn.
    »Um mit den Worten der Bibel zu sprechen: Gott ist nicht von dieser Welt«, erwiderte Jack. »Niemand würde das bezweifeln. Gott ist ein Außer' -Irdischer, egal, wie herum man es sieht.«
    Darauf folgte eine Weile Schweigen.
    Jeder kämpfte mit seinen eigenen Gedanken. Schließlich sagte Jack: »Seht mal, ich bin bescheiden genug, um zu wissen, dass ich nicht alle Antworten verstehe. Ich glaube an Gott und habe das immer getan. Und ich glaube, dass derselbe Gott alles im Universum erschaffen hat, einschließlich dieser Außerirdischen. Wenn der Allmächtige entschieden hat, die Menschheit hier auf der Erde zu erschaffen, wer bin ich, dass ich die Methode in Frage stellen könnte?«
    Samantha war tief in Gedanken versunken.
    »Ich behaupte nicht zu wissen, wie und warum Gott sich entschied, diese Welt mit unserer Spezies zu segnen«, fuhr Jack fort. »Ob es Weltraumreisende waren oder Speichel und Erde, das Einzige, was ich weiß, ist, dass wir erschaffen wurden. Erschaffen von einem Gott - einem geistigen Wesen -, das größer und geheimnisvoller ist als einfache Zufallsmutationen.«
    Schweigend standen die fünf Menschen beisammen und versuchten eine neue Ordnung in ihre vorgefassten Meinungen über die Geschichte der Erde und den Platz der Menschheit in dieser Geschichte zu bringen. Die lang andauernde Stille wurde schließlich durch Geräusche unterbrochen, die aus dem Laboratorium drangen - das Klatschen nackter Füße auf Steinen. Sekunden später kam Bongane in den Raum gerannt. Er war tropfnass.
    »Das Wasser«, keuchte er. »Es steigt!«

 
Bergung
     
    Der schwarze Wasserspiegel war eine halbe Stufe über die Marke gestiegen, die Jack in die Wand geritzt hatte. Nach einem lauten, grummelnden Geräusch habe sich der Gang schneller gefüllt, berichtete Bongane. Wegen der Aktivierung des Fusionsgeräts, vermutete Jack.
    »Wenn der Wasserspiegel so steigt wie jetzt, wird die ganze Ebene in zwei Tagen überflutet sein«, warnte Ricardo.
    Durch die Strömung bildeten sich auf dem schwarzen, zuvor ruhigen Wasser kleine Wellen. Der Gedanke, alles zu verlieren, versetzte Jack in Panik. Sie müssten schnell handeln.
    Zehn Minuten aufgeregter Diskussion folgten. Einen Konsens zu erzielen war weniger schwierig, als sich Jack vorgestellt hatte. Die Beteiligten hatten ein gemeinsames Ziel. Sie wollten so viel von den Sachen auf der unteren Ebene nach oben schaffen wie möglich. Im besten Fall hatte die Mannschaft achtundvierzig Stunden zur Verfügung, um die Ebene leer zu räumen - das hieß, wenn das Wasser mit gleicher Geschwindigkeit stieg. Ihre Probleme hatten sich dadurch verschärft, dass die Bolivianer fort waren - obwohl Jack nicht sicher war, ob er von ihrer Hilfe Gebrauch gemacht hätte.
    Es wurde beschlossen, die Artefakte der unteren Ebene in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit zu bergen. Über diese Entscheidung allerdings bestand Uneinigkeit. Samantha, Jack und Ricardo ließen sich nicht davon abbringen, die Skelette und Genkarten gleichzeitig mit dem Fusionsreaktor herauszuholen. Dorn stimmte widerwillig zu, mit dem Inhalt des Schrottlagers bis zuletzt zu warten.
    Mehr als drei Stunden hatte es gedauert, um Ricardos System aus Flößen und Flaschenzügen zu konstruieren, doch damit würden sie bei der Bergung wertvolle Zeit beim Wettlauf mit dem steigenden Wasser gewinnen. »Außerdem können wir so die Sachen sicher und trocken transportieren«, verteidigte er sich. »Ich will nicht riskieren, dass der Fusionsreaktor nass wird.«
    Samantha und Jack warteten geduldig, während Baines, Bongane, Anthony und François die Kisten herunterschafften, in denen die Wissenschaftler ihre wertvolle Ware verpacken wollten.
    »Ich kann das immer noch nicht glauben«, sagte Samantha, während sie das Skelett des im Schoß des Homo erectus liegenden Fötus fotografierte. Sorgfältig dokumentierten Jack und Samantha jeden Raum mit Hilfe der Fotos, da sich die Position der einzelnen Skelette bei späteren Analysen als wichtig erweisen könnte. Jack packte den kleinen Schädel behutsam in die gepolsterte Aluminiumkiste.
    Während der ganzen Prozedur funktionierte Jack wie ein Automat; er war wie benebelt. Er hatte das Gefühl, dass sein Leben vor fünf Tagen geendet hatte und die Expedition gar

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